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Mi, 18. Januar 2017, 14:05

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Mozilla kürt Finalisten im »Equal Rating Innovation«-Wettbewerb

Mozilla hat die fünf Finalisten des im Oktober 2016 ausgeschriebenen Wettbewerbs benannt, in dem Unternehmen bis zu 125.000 US-Dollar für die Umsetzung von Ideen erhalten sollen, die mehr Menschen einen Zugang zum Internet verschaffen.

Mozilla

Von den über sieben Milliarden Menschen auf der Welt haben laut Mozilla über vier Milliarden noch überhaupt keinen Internetzugang. Und von denen die Zugang haben, haben viele über ihren Provider nur einen beschränkten Zugriff auf Inhalte. Noch weniger Inhalte sind in der jeweiligen Sprache der Nutzer vorhanden, oftmals so wenig, dass die Nutzer gar keinen Sinn darin sehen, ins Internet zu kommen.

Gegen die Tatsache, dass manche Provider den Nutzern zwar kostenlosen oder billigen Zugang zum Internet gewähren, dabei aber nur ausgewählte Webseiten freigeben, hat sich Mozilla bereits 2015 positioniert. Mozilla-Geschäftsführerin Mitchell Baker prägte dafür den Begriff »Equal Rating«, der den Gegensatz zu der »Zero Rating«-Praxis einiger Provider hervorheben sollte. Den »Equal Rating Innovation«-Wettbewerb hatte Mozilla im Oktober 2016 angekündigt. Durch den Wettbewerb sollen Unternehmen angespornt werden, neue Lösungen dafür zu entwickeln, die nächste Milliarde Nutzer zu fairen Bedingungen ins Internet zu bringen.

Mozilla erhielt bis zum Teilnahmeschluss 98 Bewerbungen aus 27 Ländern. 60% der Bewerbungen kamen aus nur fünf Ländern: Nigeria, USA, Indien, Brasilien und Kenia. Aus den Bewerbungen wurden von einer Jury wie vorgesehen fünf Finalisten ausgewählt. Diese erhalten Mentoren zur Seite gestellt, um bis Anfang März Demoversionen ihrer Ideen zu entwickeln. Diese Demoversionen sind entscheidend für die endgültige Platzierung der Finalisten, unter denen das Preisgeld aufgeteilt wird. Der beste Vorschlag erhält 125.000 US-Dollar, der zweitplatzierte 75.000. Weitere 30.000 USD gehen an den innovativsten Bewerber, und die letzten beiden der fünf Unternehmen, die in die Endauswahl kommen, erhalten jeweils 10.000 USD.

In die Endauswahl wurden folgende Bewerber aufgenommen. Ein Team in Indien will eine offene Hardware entwickeln, die preiswerten Breitband-Zugang in ländlichen Gebieten ermöglicht, indem sie Teile der Fernseh-Frequenzbereiche nutzt. Eine Initiative in Kanada entwickelt ein Geschäftsmodell, mit dem Telekommunikationsunternehmen kostenlosen 2G-Zugang zum Internet anbieten können. Gleich zweimal ist Kapstadt, Südafrika, vertreten. Ein Team will ein Projekt für kostenloses öffentliches WLAN finanziell auf sichere Beine stellen, indem es Verträge mit bekannten Unternehmen aushandelt. Ein anderes Team versucht, der Willkür von Unternehmen ganz zu entkommen, indem preiswerte Kommunikation von Kooperativen selbst betrieben wird. Ein Team in Brasilien verfolgt ein ganz ähnliches Ziel mit der Gründung von Kooperativen und einem Augenmerk auf der Erarbeitung einer Wissensbasis und Respektierung der lokalen Kulturen.

Der Wettbewerb wird mit einer Konferenz in New York am 9. März dem Ende entgegen gehen. Der Sieger und die Platzierungen sollen danach mit einer öffentlichen Abstimmung auf der Seite www.equalrating.com ermittelt werden. Die Seite enthält weitere Informationen wie Statistiken und Berichte zum Internetzugang weltweit. Die Preisverleihung schließlich soll auf der Konferenz RightsCon am 29. März in Brüssel erfolgen.

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