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Fr, 20. Januar 2017, 09:54

Software::Multimedia

PulseAudio 10.0 freigegeben

Das netzwerktransparente und plattformunabhängige Sound-System PulseAudio wurde in Version 10.0 freigegeben. Zwei der größten Neuerungen sind Verbesserung und automatische Umschaltung bei den Bluetooth-Profilen A2DP und HSP.

freedesktop.org

PulseAudio ist ein Sound-System für Linux, das auch auf BSD, andere Unix-Systeme, MS Windows und Mac OS X portiert wurde. Als solches bietet es Anwendungen eine Schnittstelle, die unabhängig vom Soundsystem der jeweiligen Plattform ist, und übernimmt alle Aufgaben für den Transport von Sound zwischen beliebigen Ein- und Ausgängen, Lautstärkeregelung, Mischen und Anpassung der Sample-Frequenzen.

PulseAudio erscheint zweimal im Jahr in einer neuen Hauptversion. Das jetzt veröffentlichte PulseAudio 10.0 ist in der Lage, ein Bluetooth-Profil automatisch umzuschalten, wenn ein VoIP-Telefonat geführt wird. Das reflektiert den verbreiteten Einsatz von PulseAudio in Mobil- und Fahrzeug-Kommunikationssystemen. Bluetooth-Kopfhörer unterstützen üblicherweise zwei Profile, A2DP für Musik und HSP für Telefonie. PulseAudio stellt jetzt bei entsprechender Konfiguration automatisch das passende Profil ein.

Das neue Modul module-allow-passthrough ermöglicht es, Audioströme, die PulseAudio ohne Änderung passieren, zu priorisieren. Das ist sinnvoll, da solche Ströme, die normalerweise nur beim Abspielen von komprimierten Audiodaten über eine S/PDIF-Verbindung genutzt werden, das Ausgabegerät exklusiv belegen. Das Modul module-xenpv-sink wurde entfernt, kann aber wieder hergestellt werden, falls es wider Erwarten jemand benötigen sollte.

Ein bereits lange bekannter Fehler, der verhinderte, dass PulseAudio USB-Surround-Soundkarten verwenden konnte, wenn diese mit Hotplug eingebunden wurden, wurde jetzt behoben. Die Lautstärke kann nun für ein und dasselbe Geräte für A2DP- und HSP-Profile separat festgelegt werden. Um das zu ermöglichen, erscheinen diese Geräte jetzt unter unterschiedlichen Namen je nach verwendetem Profil. Für BlueZ 5 bedeutet das, dass die Lautstärkewerte neu eingestellt werden müssen.

Gemeinsam genutzter Speicher auf Basis von memfd wurde in PulseAudio 9 implementiert und ist jetzt standardmäßig eingeschaltet. Benutzer sollten keine Verhaltensänderung sehen, außer bei der Verwendung von Firejail, wo PulseAudio jetzt funktioniert.

Die neue OpenSSL-Version 1.1.0 bringt wichtige Verbesserungen, daher ist es auch eine bedeutende Neuigkeit, dass PulseAudio 10 auf Wunsch das aktuelle OpenSSL verwenden kann. Genutzt wird es aber offenbar nur im Modul module-raop-sink.

Der größte Teil von PulseAudio steht unter der LGPL, aber die Equalizer-Oberfläche »qpaeq« wurde unter der AGPL veröffentlicht. Dies war bisher aber nur aus dem qpaeq-Quellcode ersichtlich und wurde jetzt klar herausgestellt, so dass auch Distributoren ihre Informationen anpassen und entsprechend handeln können.

Weitere kleinere Änderungen sowie eine komplette Kurzbeschreibung aller Änderungen kann man der Ankündigung entnehmen. PulseAudio steht im Quellcode auf der Projektseite zum Download bereit.

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