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Fr, 31. März 2017, 11:45

Software::UNIX

Quellcode von Unix 8, 9 und 10 veröffentlicht

Aufgrund beharrlicher Nachfragen wurde jetzt der Quellcode der »Forschungs«-Version von Unix in der 8., 9. und 10. Ausgabe publiziert. Freie Software ist dieser Code aber weiterhin nicht.

Für alle an der Geschichte von Unix Interessierten dürfte die jetzt erfolgte Veröffentlichung des Quellcodes der »Forschungs«-Version von Unix in der 8., 9. und 10. Ausgabe von Interesse sein. Es handelt sich hier um drei der letzten Versionen des ursprünglichen Unix, das an den Bell Labs zwischen 1970 und 1990 von Ken Thompson, Dennis Ritchie und anderen entwickelt wurde. Von »Research Unix 1« stammen BSD (Berkeley Software Distribution) und alle kommerziellen Unix-Versionen ab. Linux hingegen nahm sich die Schnittstellen und Funktionsweise von Unix zum Vorbild, ist aber eine vollständig eigenständige Entwicklung, die 1990/1991 begann.

Die Entwicklungsgeschichte von Unix ist ebenso verworren wie die Lizenzsituation. So sind die meisten Implementationen von Unix weiter proprietär, wenn auch bei vielen Unix-Versionen der Quellcode zum Ansehen und Anpassen mitgeliefert wurde. Die Unix-Kriege zwischen verschiedenen Herstellern in den 1980er- bis frühe 1990er-Jahre resultierten aus der Frage, wer welche Rechte an Unix besitzt, einer Frage, die auch heute noch nicht abschließend geklärt ist.

Fotostrecke: 4 Bilder

Unix-Entwicklungsgeschichte mit Research Unix
Abstammung der Unix-Varianten
Ken Thompson und Dennis Ritchie, Entwickler von Unix und der Programmiersprache C
Dennis Ritchie bei der Verleihung der National Medal of Technology
Beharrliche Nachfragen der Unix Heritage Society bewirkten nun aber, dass wenigstens die Quellen von »Research Unix 1« in der 8., 9. und 10. Ausgabe öffentlich zugänglich sind. Enthusiasten können nun unter anderem versuchen, das System auf Original-Hardware (überwiegend alte Sun-Systeme) oder Emulatoren zum Laufen zu bekommen, oder die Änderungen zwischen den Versionen studieren. Die Veröffentlichung erfolgt jedoch nur für nichtkommerzielle Zwecke, der Quellcode ist demnach weiter nicht frei und diese Unix-Versionen keine Software. Es war offenbar mühevoll genug, die aktuellen Rechte-Inhaber Alcatel-Lucent USA und Nokia Bell Laboratories überhaupt so weit zu bringen, dass sie dem zustimmten.

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