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Di, 11. April 2017, 13:25

Software::Datenbanken

Ausblick auf PostgreSQL 10

Die kommende neue Version 10 von PostgreSQL wird so viele Neuerungen bringen wie noch keine Ausgabe zuvor seit der Einführung des jährlichen Veröffentlichungszyklus.

PostgreSQL

PostgreSQL 10, die gegen Ende des Sommers erwartete neue Version, wird die erste Version sein, die dem neuen Versionsschema folgt. Noch ist keine Testversion erschienen, doch Robert Haas von EnterpriseDB gibt bereits einmal einen Ausblick auf die zahlreichen zu erwartenden Neuerungen. EnterpriseDB ist eines der Unternehmen, die eine kommerzielle Version von PostgreSQL mit Support und Zusatzwerkzeugen anbieten. Das Team von EnterpriseDB trägt auch Neuerungen und Verbesserungen zu PostgreSQL bei, ist aber nur ein kleiner Teil der Gemeinschaft rund um das freie objektrelationale Datenbanksystem.

Die Neuerungen in PostgreSQL 10 werden die umfangreichsten seit der Einführung des jährlichen Veröffentlichungszyklus sein. Noch ist aber nicht alles endgültig und es könnten auch Funktionen wegfallen, die nicht stabil genug für die Veröffentlichung sind. Eine der größeren Neuerungen ist die deklarative Partitionierung. Während die Partitionierung von Tabellen, das heißt die Aufteilung von Daten auf mehrere Tabellen, bisher umständlich war, soll sie künftig mittels SQL leicht möglich sein, und die Geschwindigkeit beim Einfügen soll deutlich steigen.

Logische Replikation wird künftig neben physischer Replikation als Option zur Verfügung stehen. Diese kann mit einzelnen Tabellen statt einer ganzen Datenbank arbeiten, ist unabhängig von der Version der Datenbank und bietet mehr Flexibilität. Sie übernimmt das anfängliche Kopieren der Daten und stellt danach die Synchronisation sicher. Bisher war logische Replikation mit externen Erweiterungen möglich, nun ist sie eingebaut.

Die seit Version 9.6 verfügbaren parallelen Abfragen wurden weiter verbessert und können mit ausreichend vielen Prozessorkernen erhebliche Beschleunigungen bringen. Auch die generelle Abfrageverarbeitung wurde wie nicht anderes zu erwarten verbessert. Insbesondere die neue Implementierung von Ausdrücken und Ziellisten-Projektionen ist eine besonders umfangreiche und sich stark auswirkende Änderung. Ebenfalls verbessert wurden die Hash-Indexe, die nun auch besser gegen Ausfälle gefeit sind und korrekt auf andere Server repliziert werden.

Neu ist auch die SCRAM-Authentikation, die mit Passwörtern arbeitet, aber wesentlich sicherer als die bisherige Passwort-Authentikation sein soll. Die Sortierung von Feldern erfolgt nun mit Hilfe der ICU-Bibliothek, die mehr Stabilität gegen Änderungen verspricht als die vom Betriebssystem mitgelieferten Bibliotheken.

Weitere Neuerungen, mit denen laut Haas zu rechnen ist, sind erweiterte Statistiken, was auch die Ausführung von Abfragen beschleunigen kann. Wenn die Zahl der Zeilen einer Tabelle von einem externen Server benötigt wird, werden nicht mehr alle Zeilen gelesen, sondern die Operation auf dem externen Server ausgeführt. Zu den Triggern kam ein neuer AFTER STATEMENT-Trigger hinzu. Eine weitere Erweiterung ist, dass mehr Events überwacht werden können. Ferner kamen neue Werkzeuge zur Integritätsprüfung hinzu, Verbindungen mit Servern können mehrere Zielserver angeben, von denen einer ausgewählt wird, und für die synchrone Replikation kann ein Quorum angegeben werden, so dass ein Commit erst vollendet ist, wenn eine bestimmte Zahl von Servern die Transaktion bestätigt hat.

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