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Mo, 15. Mai 2017, 13:52

Software::Android

Treble: Stabile Hardware-Abstraktionsschicht für Android

Google hat Treble vorgestellt, eine stabile Hardware-Abstraktionsschicht für Android. Sie ist bereits in den Testversionen von Android O enthalten, Quellcode und Dokumentation wird es jedoch wohl erst nach der Freigabe von Android O geben.

Treble ist die größte Änderung der Android-Architektur auf der untersten Ebene, schreibt Google in der Vorstellung von Treble. Treble soll das Problem lösen, dass die Hardware-Hersteller für jede neue Hauptversion von Android alle ihre Treiber und weiteren Code portieren müssen und dies eine Menge Arbeit bedeutet, da sich viele Schnittstellen geändert haben. Laut Google ist dies eine der größten Beschwerden, die von den Hardware-Herstellern zu hören sind, da die Portierung nach ihren Aussagen eine Menge Zeit und Geld kostet.

Der Lebenszyklus einer Android-Veröffentlichung beginnt im Prinzip erst, wenn Google eine neue Version freigegeben hat und den zugehörigen Quellcode öffentlich zugänglich macht. Erst dann können die Chip-Hersteller die notwendigen Anpassungen für ihre Chips vornehmen. Diese werden dann an die Gerätehersteller geliefert, die damit die neue Android-Version für ihre Geräte erstellen können. Bevor diese neue Version an die Benutzer ausgeliefert wird, wird sie von den Mobilfunkanbietern noch einmal getestet und zertifiziert.

Treble soll eine Schnittstelle zwischen den untersten Ebenen von Android, also dem Linux-Kernel und diversen Systemprogrammen, und den Treibern und Erweiterungen der Hersteller schaffen. Diese Schnittstelle soll versioniert sein und sich über längere Zeiträume hinweg nicht ändern. Es wäre das Analog zur Schnittstelle zwischen dem Android-System und den Apps, nur auf niedrigerer Ebene. Die neue Schnittstelle nennt sich »Vendor Interface« und wird mittels einer Vendor Test Suite (VTS) validiert.

Fotostrecke: 4 Bilder

Lebenszyklus einer Android-Veröffentlichung
Treble implementiert die als »Vendor Interface« bezeichnete Schnittstelle
Situation vor Treble: Viel Arbeit für die Hardware-Hersteller...
Situation mit Treble: Keine Arbeit mehr für die Hardware-Hersteller
Ist Treble vorhanden, können zumindest in der Theorie die Hardware-Hersteller bei der Aktualisierung auf eine neue Android-Version auf jede Änderung ihrer Komponenten verzichten. Erreicht wird das offenbar dadurch, dass die bereits vorhandene Hardware-Abstraktionsschicht (HAL) versioniert wird. Ob sie auch erweitert wird, muss sich noch zeigen, da Dokumentation zu Treble erst mit dem Erscheinen von Android O im Sommer zur Verfügung gestellt wird. Dennoch ist Treble bereits jetzt in den Testversionen von Android O enthalten.

Darüber hinaus hat Google nach eigenen Angaben bewirkt, dass mehr Änderungen, die bisher von den Hardware-Herstellern separat gepflegt wurden, in den offiziellen Android-Code übernommen wurden. Diese werden dann ebenfalls mit Android O im Code des Android Open Source Project (AOSP) zu finden sein. Als Beispiel nennt Google allerdings nur eine größere Zahl von Korrekturen.

Befürchtungen, dass Treble den Grundstein legen könnte, um einen Linux-Fork zu schaffen oder Linux zu ersetzen, scheinen stark übertrieben. Zu ersterem ist zu sagen, dass der Android-Kernel ohnehin einen Fork von Linux darstellt und der Austausch zwischen beiden ziemlich rege ist. Zu letzterem wurde beispielsweise Fuchsia ins Spiel gebracht, doch es scheint, als sei Fuchsia noch Jahre davon entfernt, eine gute Alternative zu Linux zu werden, und auch bei der Geschwindigkeit scheint es derzeit so weit abgeschlagen hinter Linux zu rangieren, dass ein Aufholen kaum denkbar ist.

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Kommentare (Insgesamt: 12 || Alle anzeigen )
Re: Lineage (Atalanttore, Fr, 19. Mai 2017)
Lineage (rob123, Mi, 17. Mai 2017)
Re[2]: Der falsche Ort. (schmidicom, Mi, 17. Mai 2017)
Re: Der falsche Ort. (unreal, Di, 16. Mai 2017)
Re: Der falsche Ort. (hh, Di, 16. Mai 2017)
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