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Do, 1. Juni 2017, 08:17

Gesellschaft::Politik/Recht

Europäische Kommission aktualisiert EUPL

Die Europäische Kommission hat die European Union Public Licence (EUPL) aktualisiert und um diverse neue Punkte erweitert. Eine der wichtigsten Neuerungen der Lizenz ist ihre Kompatibilität zur GPLv3.

EU

Die EUPL wurde geschaffen, um eine Open-Source-Lizenz zu haben, die in der ganzen Europäischen Union gilt. Sie wurde von beglaubigten Übersetzern in die Sprachen der Mitgliedsstaaten übersetzt und ist durch deren Gesetze geschützt. Behörden, die Software in Auftrag geben, deren Quellcode veröffentlicht werden soll, sollen deshalb besonders gern zur EUPL greifen. In mehreren Staaten, beispielsweise Holland und Frankreich, wird ihre Verwendung empfohlen. Zuletzt hat Bulgarien die EUPL als bevorzugte Lizenz bei der Softwareentwicklung in Regierungsprojekten festgelegt.

Nachdem die EUPL vor knapp zehn Jahren veröffentlicht wurde, blieb allerdings auch die Entwicklung sowohl in der Software- als auch in der IT-Branche nicht stehen. So entstanden beispielsweise neue Lizenzen, deren Richtlinien nicht mehr automatisch mit der EUPL kompatibel waren. Eine solcher neuen Lizenzen war die GNU General Public License Version 3 (GNU GPLv3), die laut Anhang nicht kompatibel mit der EUPL war.

Mit der nun freigegebenen Version 1.2 hat die Europäische Kommission den Lizenztext des Vertragswerks angepasst und unter anderem um zahlreich neue, kompatible Lizenzen ergänzt. Neben der GNU GPLv3 und den früheren Versionen der EUPL sowie den bereits unterstützten Lizenzen, gelten ab sofort auch die GNU Affero General Public License (AGPL) Version 3, Mozilla Public Licence (MPL) Version 2, GNU Lesser General Public Licence (LGPL) Version 2.1 und 3 sowie die Creative Commons Attribution-ShareAlike v. 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0) als kompatible Lizenzen. Ferner wurden in der Neufassung einige semantische Ecken und Kanten abgeschliffen. So wurden Begriffe wie »Werk«, »Werk und Software« oder nur »Software« durchgängig als »Werk« geschrieben, was einen breiteren Einsatz der Lizenz erlaubt. Unter anderem lassen sich nun auch Dokumente, Spezifikationen, Standards und Daten besser unter die Lizenz stellen.

Die aktuelle Version der EUPL kann ab sofort auf Seiten der Europäischen Kommission gefunden werden. Die Lizenz ist in 23 Sprachen verfügbar, darunter auch Deutsch. Der Lizenztext kann kostenfrei in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden.

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