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Mi, 21. Juni 2017, 11:37

Software::Distributionen::Fedora

Ausblick auf Fedora Workstation 26 und darüber hinaus

Red Hats Christian Schaller gibt einen Ausblick auf Fedora Workstation und die Projekte, an denen das Projekt derzeit arbeitet.

fedoraproject.org

Christian Schaller, GNOME-Entwickler und Senior Software Engineering Manager bei Red Hat, bloggt in unregelmäßigen Abständen über den Stand von Fedora und über Projekte an denen die Entwickler gerade arbeiten. In seinem neuesten Blog-Eintrag geht Schaller auf Fedora Workstation 26 ein und erläutert Projekte, die darüber hinaus gehen. Schaller betont, auch wenn Red Hat signifikant mehr in den Linux-Desktop investiere als andere Unternehmen, so seien auch hier die zur Verfügung stehenden Mittel nicht unbegrenzt und man müsse ständig überlegen, wo diese Mittel am sinnvollsten einzusetzen sind.

Eine sinnvolle Verwendung ist bestimmt ein Projekt, das versucht, die langanhaltende Misere mit Nvidias proprietärem Treiber, insbesondere auch in Hybridumgebungen wie Optimus, zu beenden. Das Projekt stützt sich auf die Arbeit, die Nvidia und Red Hats Adam Jackson für glvnd geleistet haben. Dabei handelt es sich um eine herstellerunabhängige Ebene, um OpenGL-API-Aufrufe verschiedenen Herstellern zuzuordnen und so Treiber verschiedener Provenienz in einem Dateisystem zuzulassen.

In ihrem eigenen Nvidia-Repositorium haben Hans de Goede und Simone Caronni, auf Jacksons Arbeit aufbauend, einen Nvidia-Treiber abgelegt, der sich ohne Konflikte mit dem Mesa-Stack installieren lässt. Versagt der Treiber den Dienst oder ist nicht kompatibel mit einem neuen Kernel, so soll ein für den Anwender sanfter automatischer Wechsel zum freien Nouveau-Treiber stattfinden. Das hilft allerdings nicht in Optimus-Umgebungen, in denen der Intel-Treiber dann nicht berücksichtigt wird.

Um dies zu lösen, arbeitet Adam Jackson derzeit an einem Projekt, das er glxmux nennt und dass es erlauben soll, mehrere GLX-Implementationen auf einem System zu haben, sodass zwischen Mesa GLX für die integrierten Intel-Grafikchips und NVidia GLX für deren proprietären Treiber umgeschaltet werden kann. Das System könnte für Fedora 27 bereitstehen, allerdings obliegt ein Teil der Arbeit den Nvidia-Entwicklern, sodass Schaller sich hier nicht festlegt. Jonas Ådahl arbeitet für Wayland derweil weiter an der fast fertigen Hybrid-Grafik-Unterstützung.

Ein weiteres wichtiges Projekt, an dem Fedora bereits seit längerem arbeitet, ist Fleet Commander. Mit diesem Werkzeug lassen sich Fedora- oder RHEL-Desktops in großer Zahl zentral verwalten. Das Werkzeug richtet sich beispielsweise an Universitäten und Unternehmen mit hunderten oder tausenden Workstation-Installationen. Fleet Commander bietet eine browserbasierte Schnittstelle, die über das Serveraministrationswerkzeug Cockpit zugänglich ist. Derzeit erlaubt Fleet Commander die Konfiguration aller Elemente, die über Gsettings zugänglich sind. Das Werkzeug wird zeitgleich mit Fedora Workstation 26 erstmals veröffentlicht.

Als drittes Projekt geht Schaller auf PipeWire ein, das anfangs Pino hieß und für Video das sein wollte, was PulseAudio (PA) für Audio ist. Inzwischen hat Entwickler Wim Taymans, der auch GStreamer mitbegründete und an PA mitarbeitete, den Umfang erweitert und will mit PipeWire die Handhabung von Audio und Video vereinen. In Sachen Audio soll PipeWire sowohl Anwendungsfälle für PA als auch für Jack abdecken. Dabei will PipeWire PA nicht ersetzen, es soll sichergestellt werden, dass PA weiterhin funktioniert. Auslieferungszeitpunkt - zumindest für die Handhabung von Video - soll Fedora 27 sein.

Darüber hinaus geht Schaller unter anderem auf die Weiterentwicklung in Sachen HiDPI, Flatpak, Atomic Workstation. Codecs, QtGNOME, Wayland und die Installation von Firmware in GNOME Software ein.

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