Von Oiler der Borg am Fr, 30. Juni 2017 um 11:10 #
Darüber hinaus... steinalte Software!
Zum Bleistift kenne ich einen Laden, der hat bis vor zwei Jahren noch mit einer Logistiksoftware gearbeitet, die wurde anno 1988 mit Pascal und Foxpro zusammengeklempnert.... Und so customerspezificSW gibt es häufiger als man glauben mag.
Man sagt immer, dass DOS der komfortabelste Bootloader aller Zeiten war. Und in der Tat hat DOS mehr mit einem Bootloader gemeinsam, als mit einem modernen Betriebssystem.
Bei einem DOS-Betriebssystem existiert in diesem Sinne kein Kernel, der mit Treibern vollgepackt ist und regelt, was die laufende Anwendung alles darf und was nicht. Eine DOS-Anwendung hat, sofern "nur" ein DOS gebootet wird, einen Vollzugriff auf jegliche Adressbereiche im System, wodurch sie direkt mit der Hardware interagieren kann. Ein DOS-Programm ist wie ein kleines Embedded-Betriebssystem, das über den Bootloader "DOS" gestartet wird. Aber aufgrund der genannten Umstände ist DOS nicht multitasking-fähig und komplexere Anwendungen müssen aufwendiger entwickelt werden, da sie sich kaum an APIs und Schnittstellen des Betriebssystems bedienen können.
Zur eigentlichen Frage: Linux kann genauso wie Windows eine DOS-Umgebung simulieren, in der dann DOS-Programme ausgeführt werden. Beide Systeme sind jedoch Multitasking-Systeme, die den Anwendungen keinen direkten Zugriff auf die Hardware und den Speicher ermöglichen. Den DOS-Programmen wird so z.B. zwar vorgegaukelt, dass die Grafikkarte über ihre Hardware-Adresse mit Daten gefüttert werden kann. In Wirklichkeit wertet die Daten aber nur der DOS-Emulator die Daten aus, der sie dann mit viel hin und her dem Grafiktreiber übergibt, der dann die Bildausgabe beeinflusst.
Emuliert laufen eben DOS-Anwendungen nicht so performant, wie unter einem DOS im Realmode-Betrieb. Und u.A. kommt es emulationsbedingt auch zu Fehlern.
Ja, unter DOS war es im wesentlichen noch möglich, als Programmierer den kompletten Zustand seines Systems zum Zeitpunkt X zu kennen, ohne daß eine endlose Latte an Schichten jede Übersicht vernichtet. War schon irgendwie cool, aber natürlich hoffnungslos ineffizient wenn man mehr wollte, von daher vermisse ich sowas nicht wirklich, bzw. greife mir einen MCU mit Assembler, da geht das heute noch..
Super tolle Beschreibung, genau das machten die Systeme von früher aus, DOS und auch z.b AmigaOS.
Auch ein Apple I un II.
Man hatte Zugriff auf seine Hardware. Heute ist es fast nicht möglich, ausser man nutzt ein Freies System, wie Linux, BSD und Haiku/BeOS.
Leider muss man dann hier sich auf eine Ebene bewegen die weit komplexer ist als früher.
Aus User Sicht (User in sinne, ich schreibe eine Anwendung) ist man hier auf gute API angewiesen, leider sind Firmen wie AMD, Intel, Nvidia und co. interessierter, aber noch nicht wirklich 100% bereit gute Informationen um gute Treiber/ API für den Kernel zu machen.
Abgesehen davon sind auch tools wie gcc und co wichtig, daher möchte ich erwähnt haben, das das GNU Project das Fundament jeglicher Open Source da stellt, ohne GNU würden wir heute in totaler Abhängigkeit sein.
Ich finde FreeDOS auch gut und ich hoffe das sie weiter machen und das Wissen von Generation zu Generation weiter gegeben wird.
Denn es gilt immer noch, eine Hardware ist immer so gut wie die Software die darauf läuft.
Von Sie haben vergessen, Ihren Nam am Fr, 7. Juli 2017 um 13:55 #
> Ein DOS-Programm ist wie ein kleines Embedded-Betriebssystem, das über den > Bootloader "DOS" gestartet wird. Aber aufgrund der genannten Umstände ist > DOS nicht multitasking-fähig
- Alte Hardware: Bios-Upgrades. Wie lange nach dem faktischen Ende von MS-DOS sowas noch nötig war, ist echt erstaunlich ... - Alte Software-Hardware-Kombis, die sich nicht in eine VM verfrachten lassen. Also irgendwelche Meßgeräte, die nicht ohne weiteres ersetzt werden können.
Ansonsten gibt es ja auch noch die gute alte DOSBox, die für Spiele und Co. natürlich einfacher zu nutzen ist, ohne daß man sein Hirn anstrengen muß, um sich zu erinnern, wie das nochmal mit config.sys, autoexec.bat und Co. war ...
Und irgendwie hab ich jetzt Lust, genau das mal wieder auszuprobieren, muß aber arbeiten
Also irgendwelche Meßgeräte, die nicht ohne weiteres ersetzt werden können.
Jetzt fällt es mir ein wo ich DOS/FreeDOS gesehen habe: Sündhaft teuere Rauhigkeitsmeßgeräte die (mechanisch) auch nach Jahrzehnten nicht verschleißen bzw. veralten.
Ich hab mal versucht, FreeDOS einzusetzen, bin dann aber daran gescheitert, dass schlicht keine DOS-Treiber mehr für die Maschinen, die für so einen Versuch infrage gekommen wären, zur Verfügung standen. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, einen alten Laptop als MP3-Spieler zu konfigurieren... Nur, wie mache ich das, wenn die Soundkarte keinen Treiber hat? Oder wie nutze ich den TCP/IP-Stack, wenn die Netzwerkkarte nicht unterstützt wird...? Werden einfach die offenen Treiber von Linux nach FreeDOS portiert, damit auch aktuelle Hardware funktioniert? Oder kann ich FreeDOS schlicht nur mit 30 Jahre alter Hardware nutzen?
Afaik: Da gibts so gut wie nix. Hardware, die nicht über irgendwelche uralten BIOS-Funktionen angesprochen werden kann, ist auf modernen Rechnern ein Problem.
Während MS-DOS außer einem gammeligen BASIC-Interpreter und einem unglaublich ranzigen Editor keine Entwicklungswerkzeuge mitbrachte, stehen FreeDOS-Entwicklern Compiler und Interpreter für C, C++, Assembler, Pascal, Perl und etliche andere Sprachen zur Verfügung.
Da kommt halt die eigene Erfahrung mit dem Scheiß durch
Bzg. Windows 3.1 denke ich auch ähnlich wie Hall. Es war bestenfalls zum Multitasken mehrerer DOS-Sitzungen zu gebrauchen, von Stabilität aber keine Spur. Nur DAUs konnten sich mit Windows abfinden.
Ich saß ein paar Jjahre vor einem diskless client, der per LAN Manager an einem chronisch Überlasteten Unix-Server hing.
Da war die Devise: unter Windows nur eine Anwendung zu Zeit offen halten, Dateien häufig abspeichern.
Das war echt die Freude, damit größere Excel-Dateien zu bearbeiten ... Windows semmelte alle Nase lang ab, wenn der Server Schluckauf hatte und nicht schnell genug antwortete ....
Von FreeDOS in Linux als DOSEMU am Fr, 30. Juni 2017 um 21:07 #
ist gandenlos schnell. mit mehr als ausreichend RAM.
Da hat DOSBOX keine Chance. Ja, es gehört zu Linux, genauso wi Wine.
Und ich geniesse alle zusammen in vollen Zügen. Und Foxpro heisst heute Harbour und das gibt es für DOS,Linux,OS/2 und was überhaupt läuft, solange ein C99-Compiler drauf läuft. Clipper 5.x läuft ebenso. Und auch FreePascal läuft im
Ich hab 2334 MB/sec 32-bit transfer rate. laut PMINFO von Watcom C/C++. Und 20480 KBytes für DOS 16M Programme. Für den DOS-Extender ist alles da. GO32 für 4Gbyte ist bei Watcom schon mal mit. Und CWSDPMI kommt mit DJGPP C/C++. Und wenn doch das Übersetzen aus der IDE scheitert, so gibt es Kommandozeilen-Compiler immer mit, wie bei FreePascal.
Rein interessehalber: Welchen technischen Grund gibt es, FreeDos statt einer kleinen Linux Distribution zu verwenden? Bestehende DOS-Programme?
TurboCNC ist ein Grund von vielen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 30. Jun 2017 um 11:10.Nun ja, so etwas gibt's auch unter Linux, sogar mit echter harter Echtzeit: LinuxCNC.
Wäre also kein technischer Grund FreeDOS einzusetzen.
Darüber hinaus... steinalte Software!
Zum Bleistift kenne ich einen Laden, der hat bis vor zwei Jahren noch mit einer Logistiksoftware gearbeitet, die wurde anno 1988 mit Pascal und Foxpro zusammengeklempnert....
Und so customerspezificSW gibt es häufiger als man glauben mag.
Die nutzen übrigens auch noch Nadeldrucker.
Ob deren Software aber unter Freedos oder MS DOS läuft … keine Ahnung. Vermutlich aber eher MS DOS, weil war ja schon immer so …
Man sagt immer, dass DOS der komfortabelste Bootloader aller Zeiten war. Und in der Tat hat DOS mehr mit einem Bootloader gemeinsam, als mit einem modernen Betriebssystem.
Bei einem DOS-Betriebssystem existiert in diesem Sinne kein Kernel, der mit Treibern vollgepackt ist und regelt, was die laufende Anwendung alles darf und was nicht. Eine DOS-Anwendung hat, sofern "nur" ein DOS gebootet wird, einen Vollzugriff auf jegliche Adressbereiche im System, wodurch sie direkt mit der Hardware interagieren kann. Ein DOS-Programm ist wie ein kleines Embedded-Betriebssystem, das über den Bootloader "DOS" gestartet wird. Aber aufgrund der genannten Umstände ist DOS nicht multitasking-fähig und komplexere Anwendungen müssen aufwendiger entwickelt werden, da sie sich kaum an APIs und Schnittstellen des Betriebssystems bedienen können.
Zur eigentlichen Frage: Linux kann genauso wie Windows eine DOS-Umgebung simulieren, in der dann DOS-Programme ausgeführt werden. Beide Systeme sind jedoch Multitasking-Systeme, die den Anwendungen keinen direkten Zugriff auf die Hardware und den Speicher ermöglichen. Den DOS-Programmen wird so z.B. zwar vorgegaukelt, dass die Grafikkarte über ihre Hardware-Adresse mit Daten gefüttert werden kann. In Wirklichkeit wertet die Daten aber nur der DOS-Emulator die Daten aus, der sie dann mit viel hin und her dem Grafiktreiber übergibt, der dann die Bildausgabe beeinflusst.
Emuliert laufen eben DOS-Anwendungen nicht so performant, wie unter einem DOS im Realmode-Betrieb. Und u.A. kommt es emulationsbedingt auch zu Fehlern.
Ja, unter DOS war es im wesentlichen noch möglich, als Programmierer den kompletten Zustand seines Systems zum Zeitpunkt X zu kennen, ohne daß eine endlose Latte an Schichten jede Übersicht vernichtet. War schon irgendwie cool, aber natürlich hoffnungslos ineffizient wenn man mehr wollte, von daher vermisse ich sowas nicht wirklich, bzw. greife mir einen MCU mit Assembler, da geht das heute noch..
Super tolle Beschreibung, genau das machten die Systeme von früher aus, DOS und auch z.b AmigaOS.
Auch ein Apple I un II.
Man hatte Zugriff auf seine Hardware.
Heute ist es fast nicht möglich, ausser man nutzt ein Freies System, wie Linux, BSD und Haiku/BeOS.
Leider muss man dann hier sich auf eine Ebene bewegen die weit komplexer ist als früher.
Aus User Sicht (User in sinne, ich schreibe eine Anwendung) ist man hier auf gute API angewiesen, leider sind Firmen wie AMD, Intel, Nvidia und co. interessierter, aber noch nicht wirklich 100% bereit gute Informationen um gute Treiber/ API für den Kernel zu machen.
Abgesehen davon sind auch tools wie gcc und co wichtig, daher möchte ich erwähnt haben, das das GNU Project das Fundament jeglicher Open Source da stellt, ohne GNU würden wir heute in totaler Abhängigkeit sein.
Ich finde FreeDOS auch gut und ich hoffe das sie weiter machen und das Wissen von Generation zu Generation weiter gegeben wird.
Denn es gilt immer noch, eine Hardware ist immer so gut wie die Software die darauf läuft.
MFG
EFI ist der 64-Bit-Nachfolger von DOS und in der Tat nur ein Bootloader - sogar die ultradummen DOS-Kommandos hat es übernommen.
> Ein DOS-Programm ist wie ein kleines Embedded-Betriebssystem, das über den
> Bootloader "DOS" gestartet wird. Aber aufgrund der genannten Umstände ist
> DOS nicht multitasking-fähig
Was für ein Unsinn.
Ja.
Ich nutz(t)e FreeDOS gelegentlich für folgendes:
- Alte Hardware: Bios-Upgrades. Wie lange nach dem faktischen Ende von MS-DOS sowas noch nötig war, ist echt erstaunlich ...
- Alte Software-Hardware-Kombis, die sich nicht in eine VM verfrachten lassen. Also irgendwelche Meßgeräte, die nicht ohne weiteres ersetzt werden können.
Ansonsten gibt es ja auch noch die gute alte DOSBox, die für Spiele und Co. natürlich einfacher zu nutzen ist, ohne daß man sein Hirn anstrengen muß, um sich zu erinnern, wie das nochmal mit config.sys, autoexec.bat und Co. war ...
Und irgendwie hab ich jetzt Lust, genau das mal wieder auszuprobieren, muß aber arbeiten
Jetzt fällt es mir ein wo ich DOS/FreeDOS gesehen habe: Sündhaft teuere Rauhigkeitsmeßgeräte die (mechanisch) auch nach Jahrzehnten nicht verschleißen bzw. veralten.
Ich hab mal versucht, FreeDOS einzusetzen, bin dann aber daran gescheitert, dass schlicht keine DOS-Treiber mehr für die Maschinen, die für so einen Versuch infrage gekommen wären, zur Verfügung standen.
Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, einen alten Laptop als MP3-Spieler zu konfigurieren... Nur, wie mache ich das, wenn die Soundkarte keinen Treiber hat? Oder wie nutze ich den TCP/IP-Stack, wenn die Netzwerkkarte nicht unterstützt wird...?
Werden einfach die offenen Treiber von Linux nach FreeDOS portiert, damit auch aktuelle Hardware funktioniert? Oder kann ich FreeDOS schlicht nur mit 30 Jahre alter Hardware nutzen?
Afaik: Da gibts so gut wie nix. Hardware, die nicht über irgendwelche uralten BIOS-Funktionen angesprochen werden kann, ist auf modernen Rechnern ein Problem.
und ich konnte vor paar Jahren sogar windows 3.11 unter freedos installieren , so auch windows 95 darüber.
Habe ich auch mal versucht, aber das war nicht so der grosse Spass, weil mangels 32-bit-Treibern Windows nur im eingeschränkten Real-Modus lief.
Folgender Satz im Artikel gefällt mir am besten:
Da kommt halt die eigene Erfahrung mit dem Scheiß durch
Bzg. Windows 3.1 denke ich auch ähnlich wie Hall. Es war bestenfalls zum Multitasken mehrerer DOS-Sitzungen zu gebrauchen, von Stabilität aber keine Spur. Nur DAUs konnten sich mit Windows abfinden.
Das ließ sich noch steigern:
Ich saß ein paar Jjahre vor einem diskless client, der per LAN Manager an einem chronisch Überlasteten Unix-Server hing.
Da war die Devise: unter Windows nur eine Anwendung zu Zeit offen halten, Dateien häufig abspeichern.
Das war echt die Freude, damit größere Excel-Dateien zu bearbeiten ... Windows semmelte alle Nase lang ab, wenn der Server Schluckauf hatte und nicht schnell genug antwortete ....
Hach, damals.... die "gutä alte Zeit" (TM)
Ich fand den damals mit seiner semigrafischen Oberfläche und den Pulldown-Menüs sehr fortschrittlich und Anfänger-freundlich.
Aber ich habe damit auch nur ab und zu eine Batch-Datei editiert.
Unglaublich ranzig fand ich Word für DOS 4.0 und 5.0 .....
ist gandenlos schnell.
mit mehr als ausreichend RAM.
Da hat DOSBOX keine Chance.
Ja, es gehört zu Linux, genauso wi Wine.
Und ich geniesse alle zusammen in vollen Zügen.
Und Foxpro heisst heute Harbour und
das gibt es für DOS,Linux,OS/2 und was überhaupt läuft,
solange ein C99-Compiler drauf läuft.
Clipper 5.x läuft ebenso.
Und auch FreePascal läuft im
Ich hab 2334 MB/sec 32-bit transfer rate.
laut PMINFO von Watcom C/C++.
Und 20480 KBytes für DOS 16M Programme.
Für den DOS-Extender ist alles da.
GO32 für 4Gbyte ist bei Watcom schon mal mit.
Und CWSDPMI kommt mit DJGPP C/C++.
Und wenn doch das Übersetzen aus der IDE scheitert,
so gibt es Kommandozeilen-Compiler immer mit, wie bei FreePascal.
Fazit : DOS lebt.
DOS - From the people who brought you edlin.
Oder so ähnlich...