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Mi, 26. Juli 2017, 09:16

Software::Container

Prototyp von Fedora 26 Boltron Server vorgestellt

Die technische Vorschau auf Fedoras modulare Server-Edition, die auf den Namen Boltron hört und mit Fedora 26 erscheinen sollte, wird nun nachgereicht.

Fedora arbeitet bereits seit Längerem an der Ausweitung von Modularität. Zunächst wurde die Distribution in die Varianten Workstation, Server und Cloud aufgeteilt. Nun wird die Server-Variante modularisiert mit dem Ziel, mehrere Versionen der gleichen Komponente in der Distribution nebeneinander zu haben, die sich nicht behindern. Dabei soll den Anwendern eine heterogene Mischung von Versionen einzelner Anwendungen ermöglicht werden, der in einer herkömmlichen Distribution kaum zu realisieren ist.

Eine vor mehr als einem Jahr erstellte Direktive zur Zusammenstellung einer modularen Server-Edition sieht als Ziele neben der Erstellung der Module die Einrichtung von automatischen Testläufen im Rahmen der kontinuierlichen Entwicklung ebenso vor wie die Verringerung von Abhängigkeiten und der Fähigkeit, mit verschiedenen Versionen einer Anwendung besser umgehen zu können.

Jetzt stehen neben einer Base- und Container-Runtime 23 Module zur Verfügung, die in Zukunft mit Modulen anderer Fedora-Zyklen zusammen arbeiten sollen und derzeit alle den Namenszusatz »-f26« tragen. Diese Module werden als »Streams« zur Verfügung gestellt, die unterschiedliche Ziele verfolgen können und jeweils eigene Lebenszyklen haben. Dabei besteht ein Modul aus zwei oder mehr Anwendungen, Bibliotheken und APIs, wobei der Paketbetreuer entscheidet, was für einen bestimmten Stream sinnvoll ist. Jedes Modul kann dabei, je nach vorgesehenem Zweck und Einsatzort als Container, als Flatpak oder herkömmliches RPM-Paket ausgeliefert werden. So sind die Module auf dem Desktop, auf Servern und in der Cloud einsetzbar.

Fotostrecke: 4 Bilder

Boltron Streams
Boltron Bauanleitung
Traditionell vs. Modular
Module als RPM, Flatpak oder Container
Mit diesem Modell sind individuell zusammengestellte Distributionen möglich, die je nach Bedarf stabile Komponenten mit frisch veröffentlichten Bestandteilen mischen könnten. Eine stabile Version einer Datenbank kann etwa mit einer aktuellen Laufzeitumgebung kombiniert werden. Ebenso soll Boltron durch das Angebot passender Streams eine Lösung für das Problem bieten, dass manchmal zwei Versionen einer Anwendung nebeneinander laufen sollen, so wie das etwa mit Python ohne Umwege möglich ist.

Die bereitgestellten Module können auf einem aktuellen Fedora 26 mit dem Befehl dnf list modules angezeigt werden. Ein Startpunkt zum Experimentieren mit Boltron ist ein Docker-Container, der mit docker run --rm -it registry.fedoraproject.org/f26-modular/boltron gestartet wird. Ob Entwicklungen aus dem Projekt Boltron einmal in der Fedora-Server-Variante oder in RHEL ihren Niederschlag finden, ist derzeit noch nicht abzusehen.

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