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Do, 17. August 2017, 15:28

Software::Distributionen::Debian

Raspbian Stretch für Raspberry Pi freigegeben

Die Portierung von Debian auf den populären Mini-Rechner Raspberry Pi hat jetzt den Stand von Debian 9 »Stretch« erreicht.

Raspbian ist eine der verfügbaren Linux-Distributionen für den Raspberry Pi und aufgrund der Tatsache, dass sie direkt im Raspberry Pi-Projekt entwickelt wird, möglicherweise die populärste. Raspbian folgt den Debian-Veröffentlichungen, allerdings mit einer gewissen Verzögerung. Vor etwa zwei Jahren war Raspbian Jessie auf Basis von Debian 8 »Jessie« erschienen, jetzt ist Raspbian Stretch an der Reihe, das auf dem vor zwei Monaten erschienenen Debian 9 »Stretch« beruht.

Laut den Entwicklern waren die Unterschiede zwischen Debian 8 und 9 sowieso überwiegend »unter der Haube«, so dass auch zwischen Raspbian Jessie und Raspbian Stretch keine großen Unterschiede im Erscheinungsbild zu finden sind. Besonders bei den Desktops und den Anwendungen hat sich wenig getan. Es gab zwar zweifellos viele Erweiterungen und Verbesserungen, aber den Benutzern wird keine Gewöhnung an komplett umgestaltete Oberflächen abverlangt.

Raspbian bringt den Benutzern neben dem größten Teil des Debian-Paketarchivs auch einige Raspberry Pi-spezifische Programme. Eines davon ist Sonic Pi, ein durch Code steuerbarer Synthesizer, der jetzt in Version 3.0.1 vorliegt. Der Webbrowser Chromium wurde auf die aktuelle Version 60 gebracht. PulseAudio wurde aus der Standardinstallation herausgenommen, da das System direkt auf ALSA aufsetzt und nun auch Bluetooth mit dem Paket bluez-alsa direkt mit ALSA funktioniert. Sofern man keine höheren Ansprüche hat, soll das System auch ohne PulseAudio funktionieren wie zuvor, ansonsten kann man PulseAudio aus dem Archiv selbst installieren.

Fotostrecke: 3 Bilder

Sonic Pi in Raspbian Stretch
Chromium 60 in Raspbian Stretch
Scratch 2 mit SenseHAT-Erweiterung in Raspbian Stretch
Der Standard-Benutzername ist in Raspbian Stretch nicht mehr »pi«, sondern frei wählbar. Dadurch erhalten Benutzer nicht mehr automatisch das Recht, Programme mit sudo aufzurufen. Sie müssen dafür jetzt ihr Passwort eingeben. Natürlich ist das Verhalten von sudo mittels visudo frei konfigurierbar. Scratch 2, das gegenüber der Vorversion dasselbe blieb, erhielt eine Erweiterung, die die Benutzung von SenseHAT ermöglicht. Außerdem wurde eine Sicherheitslücke in der Firmware des WLAN-Chips von Broadcom behoben, der im Raspberry Pi 3 und Zero W eingebaut ist, und viele weitere kleinere Verbesserungen und Korrekturen wurden vorgenommen.

Um Raspbian Stretch auf den Raspberry Pi zu bekommen, wird eine Neuinstallation empfohlen. Eine Online-Aktualisierung dürfte wie bei allen Debian-Systemen in den meisten Fällen funktionieren, die Entwickler betonen jedoch, dass sie dies nicht unterstützen und keine Verantwortung für Probleme übernehmen. Nach einem Online-Update sollte PulseAudio von Hand entfernt werden, außer wenn man es weiter nutzen will. Die Installationsmedien finden man auf der Download-Seite.

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