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Mo, 18. September 2017, 12:24

Software::Kernel

Fuchsia-Kernel in Zircon umbenannt

Google hat den Kernel von Fuchsia, dem zu noch unbekannten Zwecken entwickelten neuen Betriebssystem, von Magenta in Zircon umbenannt. Ferner soll die Programmiersprache Go nun auch unter Fuchsia laufen.

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Ars Technica

Armadillo, die grafische Oberfläche von Fuchsia

Google hatte den Quellcode seines neuen Betriebssystems namens Fuchsia vor nun mehr als einem Jahr veröffentlicht. Informationen gab es dazu kaum. Aufgrund einiger Aussagen des Entwicklers Travis Geiselbrecht kann man davon ausgehen, dass es sich um ein Smartphone-Betriebssystem handelt. Geiselbrecht wollte allerdings keine genaueren Aussagen machen, was Google mit dem System vorhat. Es sei jedenfalls kein Spaß- oder Nebenprojekt. Doch auch heute muss man es als reines Forschungssystem bezeichnen, dem noch vieles fehlt.

Travis Geiselbrecht ist der Autor des Fuchsia-Kernels, der jetzt Zircon heißt. Der Entwickler hatte auch früher bei Be am BeOS-Kernel mitgearbeitet. Später schrieb er den NewOS-Kernel, den er unter die BSD-Lizenz stellte. Der NewOS-Kernel wurde wiederum von Haiku als Grundlage verwendet. Damit dürfte Zircon mehr Ähnlichkeit mit BeOS und Haiku haben als mit Linux. Möglicherweise ist es das Ziel von Fuchsia, zu einem noch unbekannten Zeitpunkt einmal Android und Chrome OS ablösen. Denn im Gegensatz zu Android, das den Linux-Kernel mit der GPLv2 verwendet, während der Rest überwiegend unter der Apache 2.0-Lizenz steht, steht Fuchsia unter der BSD-Lizenz und der Zircon-Kernel unter der MIT-Lizenz. Das würde es Lizenznehmern ermöglichen, Geräte ohne jeden Quellcode auszuliefern und den Benutzern jede Möglichkeit zu verweigern, die installierte Firmware zu ersetzen.

Seit der ersten Ankündigung wurde Fuchsia um eine grafische Oberfläche erweitert, die Armadillo heißt und auf dem Flutter-SDK beruht. Auch diese hat aber noch einen ziemlich weiten Weg zu einem Produkt vor sich. Jetzt erfuhr Fuchsia eine andere größere Änderung: Der Kernel wurde von Magenta in Zircon umbenannt. Das Magenta-Repositorium, das seither verwaist ist, wurde zu diesem Zweck offenbar kopiert und die Namen global ersetzt. Die Projektbeschreibung wurde bis auf den Namen unverändert übernommen und die Entwicklung wurde nahtlos fortgesetzt.

Desweiteren gibt es nun ein inoffizielles Wiki zu Fuchsia. Eine weitere Neuerung ist, dass die ebenfalls von Google stammende Programmiersprache Go nun unter Fuchsia laufen soll. Das System selbst wird allerdings in C++ entwickelt. Nachrichten aus dem Fuchsia-Projekt bleiben spärlich und es bleibt abzuwarten, ob und wann das System für mehr als nur einen Emulator und ein paar Android-Handys geeignet ist und echte Nutzer gewinnen kann.

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