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Di, 19. September 2017, 10:03

Software::Entwicklung

IBM öffnet seine JVM

IBM hat seine Java Virtual Machine (JVM) geöffnet und an die Eclipse Foundation übertragen. Dort wird sie nun unter dem Namen OpenJ9 weiterentwickelt.

eclipse.org

Der Kern einer Java-Laufzeitumgebung ist eine virtuelle Maschine, die den Bytecode ausführt, den ein Java-Compiler erzeugt hat. OpenJDK, die freie Referenzimplementation von Java, kommt mit der Java virtual machine (JVM) »Hotspot«, die als Just-in-Time-Compiler arbeitet, um die Geschwindigkeitsnachteile eines reinen Interpreters zu lösen.

Alternative JVMs existieren schon lange. Eine davon wurde von IBM entwickelt und auf den Unternehmenseinsatz getrimmt. Diese JVM ist Bestandteil des IBM JDK for Linux, das von IBM als Alternative zu Oracles JDK und OpenJDK positioniert wird. Jetzt hat IBM seine JVM unter dem Namen OpenJ9 an die Eclipse Foundation übergeben, wo sie künftig weiterentwickelt wird.

Wie die Eclipse Foundation schreibt, besitzt OpenJ9 eine höhere Leistung als die Hotspot-JVM, besonders auf Rechnern mit vielen Kernen. Sie soll weniger Speicher benötigen und schneller starten. Der schnellere Start wird durch das gemeinsame Nutzen von Klassen sowie Ahead-of-Time (AOT)-Technologien erreicht und soll die Startzeit typischerweise um 20 bis 40 Prozent reduzieren. Entwickler können mit der Option -Xquickstart einen noch schnelleren Start erreichen, um Entwicklungs- und Testzyklen zu verkürzen. Ferner ist OpenJ9 auch darauf eingerichtet, die Rechenleistung von Grafikchips (GPUs) anzuzapfen.

Eclipse OpenJ9 steht wahlweise unter der Eclipse Public License 2.0 (EPLv2) oder der Apache-Lizenz 2.0. Das gesamte OpenJDK dagegen steht unter der GPLv2. OpenJ9 ist alleine nicht lauffähig, es benötigt das OpenJDK, wo es dann als Ersatz für Hotspot dient. Im Quellcode des Eclipse-Projekts, der auf Github liegt, wurde der Austausch von Hotspot gegen OpenJ9 bereits vollzogen. OpenJ9 benötigt zur Zeit einige Änderungen an OpenJDK, um mit diesem zusammenzuarbeiten. Daher sollten Tester entweder das komplette Github-Repositorium nehmen oder auf die Binärdistribution AdaptOpenJDK zurückgreifen. AdaptOpenJDK selbst ist eine Plattform, die Binärpakete von OpenJDK bereitstellt für alle, die sie nicht selbst bauen wollen und nicht auf Binärpakete ihrer Distribution zurückgreifen können. Das OpenJDK-Projekt stellt selbst nur den Quellcode, keine Binärpakete bereit.

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