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Mo, 23. Oktober 2017, 12:00

Gemeinschaft::Konferenzen

Open Source Summit in Prag eröffnet

Die Linux Foundation hat in Prag die europäische Ausgabe des jährlichen Open Source Summit eröffnet, der zuvor LinuxCon genannt wurde. Von heute bis zum 27. Oktober stehen vor allem, aber nicht nur, die Themen Linux, Open Source und Cloud im Mittelpunkt.

Jim Zemlin bei der Eröffnung

Hans-Joachim Baader

Jim Zemlin bei der Eröffnung

Der Open Source Summit Europe ist die Vereinigung der ehemals selbständigen Konferenzen LinuxCon, ContainerCon und CloudOpen. Diese drei bleiben aber unterscheidbare Bereiche mit jeweils eigenem Fokus. Alle drei sind überwiegend technisch orientiert und stellen neueste Entwicklungen, Technologien und Projekte vor. Die LinuxCon ist dabei für alle Themen aus dem Linux-Umfeld zuständig, vom Kernel bis zu Anwendungen und Distributionen. Die ContainerCon behandelt die Entwicklung und den Einsatz von Container-Technologien unter Einbeziehung der Themen DevOps, Automatisierung, Portabilität und Effizienz. Die CloudOpen wiederum legt den Schwerpunkt auf freie Projekte, Technologien, Unternehmen und Produkte aus dem Cloud-Umfeld.

Parallel zum Open Source Summit finden weitere Open-Source-Konferenzen statt, darunter das KVM Forum, die MesosCon Europe, die Embedded Linux Conference Europe und der Linux Kernel Summit. Wegen letzterem werden eine Reihe der einlussreichsten Linux-Entwickler vor Ort sein. Zusätzlich wird die von Jono Bacon organisierte Community Leadership Conference stattfinden, die laut Bacon bereits in Nordamerika erfolgreich verlaufen ist. Bacon erwartet, dass mit der steigenden Verbreitung von Open Source eine zugängliche, produktive Strategie zum Aufbau einer Gemeinschaft dringend benötigt wird und für den Erfolg eines Projekts entscheidend ist.

Als Veranstaltungsort fungiert das Hilton-Hotel nahe dem Prager Zentrum, das 2015 und 2016 als bestes Business-Hotel Osteuropas ausgezeichnet wurde. Vor vier Wochen fand am selben Ort die Susecon 2017 statt.

Die Konferenz wurde vom Geschäftsführer der Linux Foundation, Jim Zemlin, eröffnet. Er überließ die Keynotes drei Gastrednern, hatte aber eine wichtige Ankündigung im Gepäck. Die Linux Foundation hat eine Lizenz speziell für freie Daten veröffentlicht. Die Organisation spürte angesichts der immer umfangreicheren Daten den Bedarf an einer solchen Lizenz. Sie soll dafür sorgen, dass bei der Nutzung von freien und offenen Daten von Anfang an Klarheit herrscht. Das Community Data License Agreement (CDLA 1.0) kommt in zwei Varianten: Sharing, was dem Geist der GPLv3 entspricht, und Permissive, was eher einer Apache 2.0- oder BSD-Lizenz entspricht. Weitere Ankündigungen werden in den nächsten Tagen noch kommen.

Die erste Keynote-Rede hielt Neha Narkhede, Gründerin von Confluent, der Firma hinter Apache Kafka. Kafka dient zur Verabeitung von großen Mengen von Echtzeitdaten und wird mit zunehmender Bedeutung von Microservices immer häufiger eingesetzt. Eine neue Entwicklung ist dabei das Streaming von Daten. Dies ist laut Narkhede eine völlig neue Kategorie von Infrastruktur-Software. Neu ist auch KSQL, ein vollständiges SQL für Kafka.

Die zweite Keynote lieferte Reuben Paul, ein elfjähriges Wunderkind, das bereits jetzt als Sicherheitsexperte für das Internet der Dinge gehandelt wird. Wie unsicher das Internet der Dinge zur Zeit ist, demonstrierte Paul mit erstaunlicher Souveränität an einigen Spielzeugautos, deren Bluetooth-Protokoll keinerlei Sicherheitsmaßnahmen enthält und es somit nach der erfolgreichen Analyse ermöglicht, die Autos beliebig zu manipulieren. Hacking ist wirklich kinderleicht, weil die Produkte so unsicher sind, stellte Paul fest, und er hoffe, dass dies in künftigen Produkten nicht mehr der Fall sein wird. Jim Zemlin bot ihm im Anschluss an, der Linux Foundation bei der weiteren Entwicklung der Software fürs Internet der Dinge beratend zur Seite zu stehen.

Die abschließende Keynote hielt Jono Bacon. Er sprach darüber, wie man Leute zur Mitarbeit an Gemeinschaftsprojekten bewegt und bei der Stange hält und was es für Belohnungen geben kann. Seine von ihm organisierte Community Leadership Conference wird das Thema in den nächsten Tagen weiter vertiefen.

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