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Mi, 15. November 2017, 09:27

Software::Browser

Mozilla kündigt Vertrag mit Yahoo

Die Mozilla Foundation hat einen Vertrag mit Yahoo über Erträge aus der Suchmaschinennutzung, der noch bis 2019 laufen sollte, gekündigt. Neuer und alter Partner ist Google.

Mozilla

Die Mozilla Foundation finanziert sich fast ausschließlich über Zahlungen von Unternehmen, deren Suchmaschine beim Firefox-Browser voreingestellt ist. Für einige Jahre war Google der Vertragspartner der Foundation, bis Mozilla 2014 den Vertrag aufkündigte und ein besseres Angebot von Yahoo annahm. Der Vertrag mit Yahoo sah vor, dass die Mozilla Foundation über die fünfjährige Vertragslaufzeit jährlich 375 Millionen US-Dollar erhält.

Der Vertrag war noch in anderer Weise von Vorteil für Mozilla. Da Yahoo beim Vertragsabschluss zum Verkauf stand, konnte Mozilla eine Klausel aushandeln, die ein Sonderkündigungsrecht beinhaltet, sollte Mozilla der spätere Käufer nicht zusagen. In diesem Fall ist Yahoo verpflichtet, die jährlich fälligen Zahlungen bis 2019 weiter zu leisten.

Der Vertrag mit Yahoo war auch in anderer Hinsicht vorteilhaft, erlaubte er Mozilla doch, nebenher noch 12 regionale Verträge mit regionalen Suchmaschinenbetreibern wie etwa Yandex für den russischsprachigen Raum zu schließen. Diese Verträge spülten jährlich zusätzliche 35 Millionen US-Dollar in Mozillas Kasse.

Yahoo gehört mittlerweile seit dem Sommer 2017 zum Telekommunikations-Konzern Verizon und Mozilla hat jetzt von seinem Recht Gebrauch gemacht und den Vertrag mit Yahoo gekündigt, wie im Mozilla-Blog zu lesen ist. Ein neuer Vertrag mit Google führt dazu, dass Google mit dem neuen Firefox Quantum in fast allen Ländern der Welt wieder die voreingestellte Suchmaschine ist. Ausnahmen sind lediglich Yandex in Russland, Weißrussland, Kasachstan und der Türkei sowie Baidu in China.

Die Erträge aus den Verträgen mit Suchmaschinenbetreibern machen rund 97 Prozent der Einnahmen der Mozilla Foundation aus. Versuche, mehr Einnahmen aus anderen Quellen zu generieren, scheiterten bisher. So wurden Überlegungen, Werbung auf der Tab-Seite des Browsers zu platzieren, schnell wieder verworfen. Mozilla gab im Jahr 2015 rund 63 Prozent seiner Einnahmen für Softwareentwicklung aus. Die Stiftung verfügte Ende 2015 über Rücklagen in Höhe von fast 300 Millionen US-Dollar. Über die finanzielle Seite des neuen Vertrags mit Google wurde noch nichts bekannt.

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