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Do, 23. November 2017, 11:59

Software::Netzwerk

ONAP in erster Version freigegeben

Das Projekt ONAP, das zur Automatisierung der Konfiguration großer Netzwerke dient, hat die erste offizielle Version 1.0.0 »Amsterdam« veröffentlicht. ONAP ist eines der großen Zusammenarbeitsprojekte der Linux Foundation und vollständig freie Software.

Architektur von ONAP

onap.org

Architektur von ONAP

Die Konfiguration großer Netzwerke ist mit viel Aufwand verbunden und der Aufwand steigt weiter an, da die Anforderungen größer werden, die Konfiguration flexibel anpassen zu können. Mit Handarbeit, wie sie bisher überwiegend praktiziert wird, sind diese Anforderungen nicht mehr zu erfüllen. So entstand die Vision von vollständig automatisierten Netzwerken, die im Projekt ONAP, das sich unter das Dach der Linux Foundation begab, ihren Ausdruck fand. ONAP dürfte nicht nur eines der größeren Zusammenarbeitsprojekte der Linux Foundation sein, sondern auch eines, das die Zukunft der Netzwerke definiert. Zudem ist es vollständig freie Software, im Einklang mit der beobachteten Transformation der Telekommunikation von proprietären zu vollständig offenen Lösungen, die sich gerade in der letzten Phase befindet.

ONAP (Open Network Automation Platform) ist im Februar 2017 aus der Vereinigung von ECOMP und OPEN-O entstanden und dient zur Automatisierung von Diensten und virtuellen Netzwerkfunktionen. Es besteht aus 10 Mio. Codezeilen und hat über 1.500 Mitarbeiter aus mehr als 50 Unternehmen. Allein 19 große Unternehmen sind bereits Platin-Mitglieder des Projekts. ONAP kann mit OPNFV (Open Platform for Network Virtual Functions), einem weiteren Projekt der Linux Foundation, verwendet werden. OPNFV stellt Netzwerkfunktionalität per Software bereit, was proprietäre Stacks abschaffen und die Vernetzung viel flexibler machen soll. Es baut seinerseits auf Cloud-Technologien mit Kubernetes-Unterstützung in der neuen Version »Euphrates«, Software-definierte Netzwerke (SDN) und moderne Methoden der Software-Verteilung.

Das Projekt ONAP benötigte nicht lange, um sich zu organisieren, da es aus der Verschmelzung zweier bereits ausgereifter Systeme entstand. Die erste Version »Amsterdam« von ONAP ist demnach auch bereits geeignet, um ganze Netzwerke auf vereinheitlichte Weise zu konfigurieren. Version 1.0.0 »Amsterdam« stellt eine einheitliche Architektur bereit, um Netzwerke per Richtlinien zu konfigurieren und diese Richtlinien zu entwerfen und zu bearbeiten. Seine Architektur ist herstellerunabhängig und ermöglicht die Verwaltung von physischen Netzwerkgeräten ebenso wie von virtualisierten Netzwerkfunktionen. Das System unterstützt die Inventarisierung der Geräte sowie die Überwachung und Fehlerdiagnose.

ONAP besteht aus zahlreichen Teilprojekten, die wiederum eine Menge weiterer freier Projekte nutzen. Download-Möglichkeiten von Version 1.0.0 sind in der Dokumentation aufgeführt. Neue Versionen von ONAP sollen zweimal im Jahr erscheinen und bei den Codenamen dem Alphabet folgen. Die kommende Version »Beijing« soll im Sommer 2018 kommen und Verbesserungen bei Skalierbarkeit, Stabilität, Sicherheit und Geschwindigkeit bringen. Ferner soll sich die nächste Version noch besser an die Bedürfnisse der Netzanbieter anpassen lassen, Funktionalität für 5G-Netze bringen und Verbindungen zwischen Clouds ermöglichen. Darüber hinaus ist das Projekt für alle Erweiterungen offen, die von den Mitgliedern eingebracht werden.

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