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Thema: Ubuntu 18.04 LTS wird mit Xorg als Standard ausgeliefert

23 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Ursula am Mo, 29. Januar 2018 um 12:18 #

Kann jemand in einfachen Worten sagen, weshalb Xorg veraltet ist und Wayland Vorteile hat?

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    Von schmidicom am Mo, 29. Januar 2018 um 12:45 #

    https://wiki.gentoo.org/wiki/Wayland
    1. Compositor und Displayserver sind bei Wayland ein Programm welches dazu auch noch viel stärker auf der bereits vom Kernel erledigten Arbeit weiter aufbaut.
    2. Das Protokoll ist frei von Altlasten welche beim X11 nur aufgrund der Abwärtskompatibilität noch herumgammeln aber kaum bis gar nicht genutzt werden.
    3. Wurde darauf geachtet heutigen Ansprüchen gerecht zu werden, so ist es zum Beispiel nicht jedem beliebigen Programm so einfach möglich den Input/Output eines anderen Programms mit zu lesen oder gar zu manipulieren.

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    Von devil am Mo, 29. Januar 2018 um 12:50 #

    Das X Window System setzt auf ein netzwerktransparentes Client-Server-Modell, dass in seinen Grundzügen vor rund 30 Jahren entworfen wurde. Mittlerweile ist es ein nur schwer zu wartender Flickenteppich von Patches, der vielerseits als nicht sicher eingeschätzt wird. Wayland hat bewusst nicht auf generelle Netzwerktranparenz gesetzt. Zudem isoliert Wayland den Input und Output jedes Fensters und sorgt so für mehr Integrität und Sicherheit.

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      Von Ursula am Mo, 29. Januar 2018 um 12:54 #

      Danke. Wenn ich Wayland ausprobieren möchte, wo funktioniert es bis jetzt am besten? Ich vermute Plasma ...

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        Von oldmcdonald am Mo, 29. Januar 2018 um 12:58 #

        So viel ich weiß, verfügt Gnome derzeit über die beste Wayland-Integration.

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        Von xcvb am Mo, 29. Januar 2018 um 13:03 #

        Falls du eine aktuelle Version von Gnome Shell oder Plasma installiert hat, kann man das beim Login auswählen. Ansonsten kann man auch einfach Weston installieren. Weston ist recht klein und man kann es innerhalb von Xorg als eigenes Fenster starten.

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        Von tom2 am Mo, 29. Januar 2018 um 13:04 #

        Fedora ist eine gute Möglichkeit oder auch RebeccaBlackOS, wenn du Wayland mit einer Live-Distro ausprobieren möchtest.

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      Von 1ras am Di, 30. Januar 2018 um 01:48 #

      Die Frage ist, wie oft muss man eigentlich "falsch" abbiegen, bis man doch wieder in die richtige Richtung fährt?

      X11 hat einfache Zeichendirektiven implementiert, was eigentlich genial war und sich auch super Netzwerktransparent übertragen lies. Für die Toolkits haben diese einfachen Zeichendirektiven irgendwann nicht mehr ausgereicht und diese haben - nein nicht etwa X11 um leistungsfähigere Zeichendirektiven erweitert - sondern lokale Bitmaps erstellt und diese dem X11 Server als solche rübergeschoben. Netzwerktransparent schon nicht mehr so gut nutzbar, aber über einen komprimierten SSH-Tunnel gehts dann mit einzelnen Anwendungen doch noch immer besser als alle anderen Ansätze.

      Jetzt zementiert Wayland den Bitmap-Weg fest und lässt alles andere hinten runter fallen. Wie die Netzwerktransparenz, diese ist überhaupt nicht mehr vorgesehen und soll erst nachträglich drangeflanscht werden. Der Trend geht zur Cloud und Gigabit-Internet, aber wer will schon Anwendungen netzwerktransparent übertragen können?

      Sind wir jetzt schon oft genug "verkehrt herum" abgebogen, so dass es wieder in die richtige Richtung geht? Ich weiß es nicht. Wenn ich jedoch lese, dass Dinge wie "Screen-Sharing- oder Remote-Desktop-Anwendungen" als Netzwerktransparenz verkauft werden, dann habe ich starke Zweifel. Denn mit Netzwerktransparenz auf Applikationsebene, wie eben durch X11 bereitgestellt, hat beides nicht das Geringste zu tun.

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    Von djfjdj am Mo, 29. Januar 2018 um 13:05 #

    Weil Xorg nicht weiß, was sich in einem Fenster befindet. Xorg arbeitet wie ein kariertes Blatt Papier. Einfaches Beispiel. Du scrollst 10 Pixel nach unten. Unter X wird das Bild neu aufgebaut. Unter Wayland wird das Bild verschoben und nur die 10 neuen Pixel werden aufgebaut. Das Verschieben kann sogar die Grafikkarte alleine, sodass das Verschieben dann sehr schön flüssig ist.
    Noch ein Beispiel. Du hast einen 4k Monitor neben einem gleich großem normalen Monitor stehen und verschienst ein Fenster vom einem Monitor auf den anderen. Das geht mit Xorg gar nicht, ohne dass die die Größe ändert.

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      Von Ursula am Mo, 29. Januar 2018 um 14:48 #

      "Unter Wayland wird das Bild verschoben und nur die 10 neuen Pixel werden aufgebaut.":
      Es spricht ja vieles für Wayland, aber das überzeugt mich jetzt vollends. Heute Abend probiere ich es aus.

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        Von djfjdj am Mo, 29. Januar 2018 um 15:16 #

        Na ja. Bei aller Begeisterung. Den Unterschied siehst du bei normalen Programmen eigentlich nicht. Also ob es sich lohnt, Wayland auszuprobieren, weiS ich nicht. Im besten Fall ist alles wie vorher. Es ist wohl eher für die Programmierer ein Unterschied.

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          Von Ursula am Mo, 29. Januar 2018 um 20:52 #

          Ich habe es gerade auf Debian Sid installiert, mit KDE-Plasma, daher lässt es sich mit Xfce, was ich vorher ausschließlich verwendet habe, nicht vergleichen. Es braucht halt deutlich mehr RAM und es fühlt sich alles träger an. Aber gut, das ist wahrscheinlich nicht das Problem von Wayland.
          Ich teste mal weiter.

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      Von schmidicom am Mo, 29. Januar 2018 um 15:08 #

      Noch ein Beispiel. Du hast einen 4k Monitor neben einem gleich großem normalen Monitor stehen und verschienst ein Fenster vom einem Monitor auf den anderen. Das geht mit Xorg gar nicht, ohne dass die die Größe ändert.
      Das ist etwas woran auch Windows nach wie vor kläglich scheitert. ;)

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        Von djfjdj am Mo, 29. Januar 2018 um 17:25 #

        Ist natürlich die Frage, ob man das braucht. Was immer schlecht war, muss vielleicht nicht immer besser werden.

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      Von Jan-Nik am Mo, 29. Januar 2018 um 15:36 #

      > Unter Wayland wird das Bild verschoben und nur die 10 neuen Pixel werden aufgebaut.

      Hast du ne Quelle dafür? Soweit ich weiß stimmt das nämlich nicht. Das Scrollen innerhalb eines Fensters wird vom Toolkit (z. B. Gtk+ oder Qt) erledigt und die bauen den Inhalt neu auf bzw. haben ihre eigene Vorgehensweise um Renderergebnisse zu cachen, die sich nicht groß innerhalb von Xorg (mit Compositing) oder Wayland unterscheiden sollte.

      Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 29. Jan 2018 um 15:36.
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        Von ifdsdf am Mo, 29. Januar 2018 um 20:26 #

        OK. Du hast eigentlich schon Recht. Hier ist eine Quelle: https://wayland.freedesktop.org/architecture.html
        Der Unterschied ist, dass bei Xorg X den Client bittet, sich zu rendern. Unter Wayland zeichnet sich der Client selber. Der Client teilt sein gerendertes Bild Wayland mit, sodass Wayland immer im Bilde ist, was auf dem Bildschirm ist.
        Auf der Adresse steht aber auch die Sache (wie ich beschrieben hatte), dass nur Änderungen übertragen werden. Du hast schon Recht. Wayland weiß nichts von Scrolling. Ich habe da etwas zu viel interpretiert. Für Wayland sind es einfach nur Pixel. Aber die Idee bleibt, dass Wayland/Weston ein Fenster nach Belieben Hin- und Her schieben (oder sogar verdecken) kann ohne, dass die Anwendung davon etwas mitbekommt. Weil eben Wayland weiß, was im Fenster ist.
        Bei OpenGL sieht aber alles ganz anders aus. Das muss man auch dazu sagen.

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          Von 1ras am Di, 30. Januar 2018 um 00:59 #

          Aber die Idee bleibt, dass Wayland/Weston ein Fenster nach Belieben Hin- und Her schieben (oder sogar verdecken) kann ohne, dass die Anwendung davon etwas mitbekommt.

          Das hat man doch unter X11 mit dem Compositor bereits abgedeckt.

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    Von FeuRenard am Mo, 29. Januar 2018 um 13:08 #

    Ich habe bisher auch schon einen praktischen Vorteil von Wayland erlebt:
    Bei Videos auf einem 2560*1440 Pixel Display tritt unter Xorg starkes Tearing auf. Unter Wayland nicht.

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