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Do, 15. März 2018, 12:48

Gemeinschaft::Organisationen

Linux Foundation stellt »Sound Open Firmware«-Projekt vor

Die Linux Foundation hat das Projekt »Sound Open Firmware«-Projekt zu ihren Gemeinschaftsprojekten hinzugefügt. Das Projekt stellt freie Firmware für die digitale Signalverarbeitung und ein Software-Entwicklerkit bereit.

Architektur der Sound Open Firmware

ALSA

Architektur der Sound Open Firmware

Die Linux Foundation ist das Industriekonsortium zur Förderung von Linux und gemeinschaftlicher Entwicklung. Der Linux-Kernel ist nur noch eines unter einer Vielzahl geförderter Projekte, denn die Zahl der Gemeinschaftsprojekte innerhalb der Linux Foundation wächst weiter rasant. Das neueste Projekt ist nun das »Sound Open Firmware«-Projekt, das freie Firmware für die digitale Signalverarbeitung und ein Software-Entwicklerkit (SDK) bereitstellt. Das Projekt wurde offenbar von Intel initiiert, das den Quellcode für alle Intel-Hardware-Plattformen beisteuerte, und ist offen für alle Interessierten. Einer der ersten Unterstützer des Projekts ist Google.

Zwar sind alle Audio-Treiber im Linux-Kernel freie Software, doch viele Audio-Chips benötigen Firmware für den Betrieb, die oft proprietär ist und in binären Blobs mitgeliefert wird. Viele Entwickler und Anwender wurden nach Angaben des »Sound Open Firmware«-Projekts deshalb mit Firmware-Problemen konfrontiert, die schwer zu lösen waren. Das soll sich mit »Sound Open Firmware« (SOF) ändern, da dessen Code nicht nur frei änderbar ist, sondern auch optimiert und erweitert werden kann. Die Sichtbarkeit des Quellcodes soll auch zu höherer Sicherheit führen, da öffentliche code-Reviews und Audits möglich werden.

Die SOF-Firmware wird unter der BSD- oder MIT-Lizenz vertrieben und soll plattform- und architekturunabhängig sein. Das SDK enthält fünf Komponenten: Erstens den Quellcode der Firmware selbst, zweitens Werkzeuge, um die Firmware in die passenden Formate zu konvertieren und zu debuggen, drittens Werkzeuge zum Erzeugen von Firmware-Images, zum Vierten einen Emulator, um Treiber und Firmware tracen und debuggen zu können, und fünftens ASoC-Treiber für den Linux-Kernel, mit denen der Signalprozessor und die Firmware registriert werden. Für die produktive Freigabe von Firmware sind auch Werkzeuge für die digitale Signatur des Codes vorhanden. Google stellte eine Integration in GDB, den GNU Debugger, zur Verfügung.

SOF ist grundsätzlich portabel. Zum jetzigen Zeitpunkt unterstützt es allerdings erst eine Architektur, die Cadence Tensilica Xtensa-Architektur, die in Intel-Chips mit Audio-DSP zum Einsatz kommt. Beispielsweise ist das Minnowboard MAX mit einem entsprechenden Chip bestückt. Für weitere Informationen verweist das SOF-Projekt auf das ALSA-Projekt, dessen Wiki-Seiten ausführliche Informationen zu SOF enthalten. Der Quellcode, der überwiegend der BSD-Lizenz unterliegt, ist teilweise bei ALSA, teilweise bei kernel.org zu finden. Das SDK besteht aus mehreren Werkzeugen, darunter GCC für die Cross-Compilierung und Qemu für die Emulation des Xtensa-Chips, die alle separat installiert werden müssen.

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