Login
Newsletter
Werbung

Di, 20. März 2018, 13:45

Gemeinschaft::Organisationen

Initiative zur Verbesserung der Open-Source-Lizenzkonformität gewinnt an Fahrt

Sechs weitere Firmen sind der im November 2017 gegründeten Initiative Open Source Licensing beigetreten, die die rechtliche Sicherheit bei der Nutzung von GPL-Software erhöhen will. Damit stehen nun zehn große Unternehmen hinter der Initiative.

GNU

Im November 2017 hatten Red Hat, Facebook, Google und IBM eine Initiative gegründet, die es Unternehmen leichter machen soll, Verstöße gegen Lizenzen zu beheben. Anlass waren problematische Bestimmungen der GPLv2 und der LGPLv2.1 - dort wurde vergessen, die erneute Erteilung einer Lizenz nach der Behebung eines Lizenzverstoßes zu regeln.

Die GNU General Public License (GPL) und die GNU Lesser General Public License (LGPL) gehören zu den meistgenutzten freien Lizenzen. Bedeutende Teile des ganzen Linux-Ökosystems stehen unter diesen Lizenzen, insbesondere steht der Kernel komplett unter der GPLv2. Wer gegen diese Lizenzen verstößt, verliert das Recht, die betreffende Software weiter zu nutzen. So steht es ausdrücklich in den Lizenztexten. Die 2007 eingeführten GPLv3 und LGPLv3 sehen nun vor, dass das Nutzungsrecht zurückerlangt werden kann. Dies geschieht sogar automatisch, sobald der Lizenzverletzer die Verstöße behoben hat. Nach Meinung von Red Hat und anderen ist dies ein vernünftiger Ansatz, zumal Verstöße oftmals nicht absichtlich erfolgen. Die Bestimmungen erlauben es, die Einhaltung von Lizenzen zu erzwingen, wenn nötig, und dabei im Einklang mit den Normen der Gemeinschaft zu bleiben.

Die GPLv2 und verwandte Lizenzen sehen dagegen keine automatische Wiederherstellung der Rechte vor. Daher hatten Red Hat, Facebook, Google und IBM eine Erklärung abgegeben, dass sie die Bestimmungen der GPLv3 künftig auch auf Software anwenden, die unter der GPLv2, LGPLv2.1 oder LGPLv2 steht. Die genaue Formulierung ist bei Red Hat nachzulesen, die anderen beteiligten Unternehmen haben äquivalente Formulierungen online gestellt.

Die Initiative wird jetzt von Linux-Distributor Suse sowie den Unternehmen CA Technologies, Cisco, HPE, Microsoft und SAP verstärkt. Sie schließen sich damit dem Standpunkt an, dass die Verfolgung von Lizenzverletzungen unter fairen Bedingungen erfolgen sollte und auch nur dann, wenn das schließlich zu einer größeren Nutzung von freier Software und neuen Beiträgen führen wird. Verfolgungen von Verstößen aus Profitgründen oder in Fällen, die der Gemeinschaft mehr Schaden als Nutzen bringen, werden abgelehnt. Vorbilder für die Erklärung waren die zuvor geschaffene Erklärung zur GPL-Durchsetzung im Kernel und die Prinzipien der Software Freedom Conservancy zur GPL-Durchsetzung.

Der Erklärung ist allerdings auf die beteiligten Unternehmen beschränkt. Wenn ein Lizenzverletzer von einer anderen Organisation oder Person verklagt wird, kann sie nicht helfen. Die Initiatoren hoffen jedoch, dass sich weitere Copyright-Inhaber der Erklärung anschließen.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung