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Mi, 18. April 2018, 09:37

Software::Cloud

Microsoft veröffentlicht erstes Linux-Produkt

Microsoft kündigte auf der RSA-Konferenz in San Francisco sein erstes eigenes Linux-Produkt an, das nicht für den eigenen Hausgebrauch bestimmt ist.

Derrick Coetzee

Das Projekt »Microsoft Azure Sphere Secure IoT«, das Microsofts Präsident Brad Smith auf der RSA-Konferenz in San Francisco vorstellte, besteht aus zwei Teilen. Microsoft hat einen Chip entworfen, dessen Layout Hersteller ohne Lizenzgebühren zum Nachbau erhalten können. Die Software, die auf dieser Microcontroller Unit (MCU) laufen soll, hört auf den Namen »Azure Sphere OS« und ist im Wesentlichen ein Linux-Kernel. Smith stellte das Projekt mit den Worten »Nach 43 Jahren ist dies der erste Tag, an dem wir einen eigenen Linux-Kernel ankündigen und verteilen werden« vor.

Mit Azure Sphere will Microsoft Geräte des Internet der Dinge (IoT) absichern. Um zu verhindern, dass, wie 2016 geschehen, das Botnet Mairai mit mehr als 100.000 schlecht gesicherten IoT-Geräten die Ostküste der USA und andere Landstriche für einen Tag vom Internet trennte, soll Azure Sphere unter anderem dafür sorgen, dass den Geräten keine manipulierte Firmware untergeschoben werden kann.

Die von Microsoft entworfene MCU kombiniert mehrere ARM-Prozessorkerne und einen Sicherheitscontroller namens »Pluto«. Die Hauptarbeit verrichtet ein ARM-Cortex-A-Kern, der den Anwendungscode sowie das Linux-Betriebssystem ausführt. Zwei Cortex-M-Kerne kümmern sich um Input/Output und sorgen dafür, dass Updates über die Cloud automatisch aktualisiert werden können. Auf einem dritten Cortex-M-Kern wird der Sicherheitscontroller Pluto ausgeführt. Ihm obliegt es, eine sichere Bootumgebung zu gewährleisten und die WIFI-Hardware zu kontrollieren. Pluto wird durch eine sogenannte »Hardware-IO-Firewall« innerhalb des Chips isoliert. Die Kommunikation des Sicherheitscontrollers mit der Cloud wird verschlüsselt.

Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Erprobungsphase. Microsoft arbeitet mit Herstellern wie MediaTek zusammen, um erste MCUs wie den MediaTek MT3620 zur Marktreife zu führen. Ein Entwicklerkit auf der Basis von Visual Studio soll ab dem Sommer verfügbar sein. Damit können Hersteller ihre Anwendungssoftware in Sphere integrieren. Erste Geräte sollen bereits 2018 marktfähig sein. Microsoft bietet Azure Sphere als »schlüsselfertige Dienstleistung« Unternehmen an, die sich nicht selbst um die Sicherheit ihrer Geräte im IoT kümmern möchten.

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