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Do, 19. April 2018, 13:38

Software::Distributionen::Ubuntu

Trisquel 8.0 LTS freigegeben

Trisquel, eine auf Ubuntu aufbauende Linux-Distribution ohne jegliche proprietären Komponenten, wurde in Version 8.0 LTS veröffentlicht. Sie ändert den Standard-Desktop von Gnome Classic zu Mate.

Desktop von Trisquel 8.0

Trisquel

Desktop von Trisquel 8.0

Trisquel GNU/Linux zählt zu den von der Free Software Foundation (FSF) empfohlenen Distributionen, da sie sämtliche proprietären Komponenten, soweit sie bekannt sind, aus der Distribution entfernt. Trisquel kommt aus der spanischen Provinz Galicien und beruht in der neuen Version 8.0 »Flidas« auf Ubuntu 16.04. Diese Version der Distribution wird wie Ubuntu bis zum April 2021 mit Aktualisierungen unterstützt. Bedenkt man, dass Ubuntu 16.04 LTS bereits zwei Jahre alt ist und Ubuntu 18.04 LTS vor der Tür steht, kommt Trisquel 8.0 sehr spät, eigentlich hätte die neue Version bereits im Oktober oder November 2016 veröffentlicht werden sollen. Dementsprechend hat die Entwicklung von Trisquel 9.0 bereits begonnen.

Die neue Version setzt Mate 1.12 als Standard-Desktop anstelle von Gnome ein. Der Hauptgrund für die Änderung war, dass Gnome die Unterstützung für den klassischen Desktop einstellte, der das Aussehen und die Bedienung von Gnome 2.x weitgehend bewahrte und keine 3D-Komposition benötigte. Für 3D-Komposition wird in vielen Fällen unfreie Software (z.B. Grafikkarten-Firmware) benötigt, um mit voller Geschwindigkeit laufen zu können. Mate ist nach Ansicht der Trisquel-Entwickler ein perfekter Ersatz dafür, der sehr schlank ist, stabil läuft und direkt auf Gnome 2.x aufbaut.

Anstelle von Firefox ist Abrowser in Version 59 enthalten, eine Modifikation von Firefox, die die Privatsphäre der Benutzer wahren soll, ohne Kompromisse bei der Benutzbarkeit einzugehen. Abrowser startet keine Netzwerkverbindungen von sich aus und verfügt über eine Liste von einfach zu setzenden Einstellungen zur Verbesserung der Privatsphäre. Das auf Thunderbird beruhende IceDove kommt als Standard-E-Mail-Client zum Einsatz. Seine Voreinstellungen sollen die Privatsphäre maximieren.

Trisquel 8.0 setzt als Kernel Linux-libre 4.4 ein, eine Variante des Kernels ohne proprietäre Firmware-Dateien. Alternativ ist Linux-libre 4.13 als aktuellere Version verfügbar. Neuere Versionen sollen im Lauf der Zeit verfügbar gemacht werden. Mit dabei sind auch der Display-Server X.org 7.7 mit optionalen Aktualisierungen, LibreOffice 5.1.4 und VLC 2.2.2.

Fotostrecke: 5 Bilder

Desktop von Trisquel 8.0
Installer von Trisquel 8.0
Privstspäreneinstellungen von Abrowser 59 in Trisquel 8.0
Sugar-Desktop von Trisquel 8.0
LXDE-Desktop von Trisquel 8.0
Trisquel-mini, eine auf LXDE aufbauende Variante, liefert Midori als Webbrowser, Sylpheed als E-Mail-Client, Abiword als Textverarbeitung und Gnome-Mplayer mit. Weitere Varianten von Trisquel 8.0 sind Trisquel TOAST mit der Desktopumgebung Sugar Version 112 und zahlreichen nützlichen Paketen für Bildung und Lernen. Über 25.000 weitere freie Software-Pakete stehen in den Repositorien bereit.

Trisquel 8.0 wird in Form von ISO-Dateien in 32- und 64-Bit-Versionen zum Download bereitgestellt. Neben den drei Desktop-Editionen stehen ein 30 MB großes Netzinstallations-Image und ein Image mit dem Quellcode zur Verfügung.

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