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Do, 24. Mai 2018, 12:49

Gemeinschaft::Personen

Shuttleworth macht Keynote zur Marketing-Veranstaltung

Mark Shuttleworth hat mit seiner Keynote auf dem OpenStack Summit weite Teile der OpenStack-Gemeinschaft verärgert, als er Preisvergleiche zu seinen Konkurrenten anstellte. Das Video des Vortrags wurde vorerst zurückgezogen.

Mark Shuttleworth

Mark Shuttleworth, Canonical

Mark Shuttleworth

Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth ist ein gefragter Keynote-Sprecher. So war er bereits mehrfach zum OpenStack Summit eingeladen, wo er jeweils brillante Vorträge mit Live-Demonstrationen von Ubuntus OpenStack-Technologie hielt. 2012 demonstrierte er in San Diego eine Live-Migration von OpenStack »Essex« auf »Folsom« auf einem produktiven Server, der diverse Anwendungen ausführte. Der Vorgang dauerte ganze drei Minuten. 2013 in Hongkong erstellte er einen OpenStack-Cluster vor dem Publikum, wobei er noch auf Wünsche des Publikums einging, welche Komponenten installiert werden sollten. 2014 in Atlanta zeigte er die Ubuntu Orange Box als »Cloud in einer Box« und richtete darauf mit Hilfe von Juju OpenStack ein.

Auch in diesem Jahr in Vancouver enthielt die Keynote eine Demonstration. Was Shuttleworth darüber hinaus zu sagen hatte, geriet jedoch zur Farce. Offenbar wollte Shuttleworth um jeden Preis betonen, dass OpenStack auf Ubuntu die kostengünstigste Lösung sei. Zunächst stichelte er gegen VMware und behauptete, ein Ubuntu-System koste halb so viel wie ein äquivalentes OpenStack-Produkt von VMware. Er fuhr fort, indem er Red Hats OpenStack-Angebot als überteuert bezeichnete. Ubuntu gewinne 80% der Ausschreibungen, in denen es gegen Red Hat antrete. Ubuntu mit Kubernetes liefere bereits 80% der Funktionalität von Red Hat OpenShift, die restlichen 20% stelle das Ökosystem zur Verfügung - insgesamt zu einem Drittel des Preises, den Red Hat verlange. Shuttleworth behauptete darüber hinaus, dass jeder große Anbieter von öffentlichen Clouds Kubernetes mit Ubuntu einsetze.

Das unübliche Vorgehen von Shuttleworth sorgte für Unmut und Verärgerung in der Gemeinschaft. Es wird als nicht vereinbar mit der generellen Ausrichtung der OpenStack Foundation angesehen. Die Video-Aufzeichnung der Keynote war offenbar nur kurz auf der Konferenz-Webseite zu finden und wurde dann zurückgezogen. Dies soll aber laut einem Artikel von Sean Michael Kerner nicht von Red Hat veranlasst worden, sondern aufgrund der Reaktionen der Gemeinschaft erfolgt sein. Red Hat hat sich demnach noch nicht zu der Keynote geäußert und wird es vielleicht auch nicht tun. Innerhalb der OpenStack-Gemeinschaft läuft die Diskussion noch, ob das Video wieder veröffentlicht werden soll. Das Ergebnis ist noch offen, ebenso wie die Frage, ob Shuttleworth jemals wieder eine Einladung zum OpenStack-Summit erhalten wird.

Die Live-Demonstration, die Shuttleworth vorführte, zeigte das freie Projekt microk8s, das Kubernetes als Snap-Paket zur Verfügung stellt. Nach der schnellen Installation dieses Snaps zeigte Shuttleworth, wie man das Paket für maschinelles Lernen »Kubeflow« installiert, das es möglich macht, TensorFlow unter Kubernetes auszuführen. Shuttleworth betonte weiter, dass Canonical weiter in OpenStack investiere. Er halte OpenStack weiterhin für das wichtigste freie Infrastrukturprojekt.

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Kommentare (Insgesamt: 11 || Alle anzeigen )
Re[2]: Ich bezog mich auf Nutzwert (Verfluchtnochmal_5987109, Do, 31. Mai 2018)
Welches Produkt hab da ich nochmal beworben ?!?? (Oiler der Borg, Do, 24. Mai 2018)
Re: Grüss Dich, Helge/Holger (Hipster_Hunter, Do, 24. Mai 2018)
Re[3]: Wahrlich betrüblich, (ewrrewersadas, Do, 24. Mai 2018)
Re: Ich bezog mich auf Nutzwert (ewrrewersadas, Do, 24. Mai 2018)
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