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Thema: LibreOffice bindet Plasma-Dateidialog ein

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Von Michael Stehmann am Mi, 20. Juni 2018 um 16:21 #

Vorweg: Ich bin Mitglied im Project Management Committee von Apache OpenOffice.

Ich frage mich langsam, warum vorhersagbar auch bei jeder Meldung, die nur LibreOffice betrifft, die Forderung nach der Einstellung von Apache OpenOffice laut wird.

Haben die Leute nix besseres zu tun?

LibreOffice ist toll, wird total agil entwickelt und ist in wohl allen Freie-Software-Distributionen in der Regel allein vertreten.

Ebenso agil wie die Entwicklung ist das Marketing-Team.

Also sollte doch eigentlich alles in Ordnung sein, oder?

Was stört es dann, wenn sich noch ein zugegebenermaßen eher kleines Team um Apache OpenOffice kümmert?

Nimmt dies irgend jemanden Kunden weg?

Seid ihr tatsächlich scharf auf die Leute, die sich derzeit noch um Apache OpenOffice kümmern? Ihr seid doch selbst eine "Riesen"-Community mit "hunderten" Entwicklern.

LibreOffice ist nun seit Jahren etabliert; es braucht doch keine "Zweitmarke".

Und wenn ihr Euch wirklich um die Anwender von Apache OpenOffice sorgt, dann wäre eine konstruktive und faire Zusammenarbeit doch wohl der angemessenere Weg.

Wo gibt es da Probleme?

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    Von EliminatorX7000 am Mi, 20. Juni 2018 um 17:36 #

    Wo gibt es da Probleme?
    Ganz einfach. Um Entwickler geht es hier nicht. Es gibt eine gigantische Menge "Leute", für die LO und AOO im Grunde immer noch dasselbe ist und vermutlich auch immer bleiben wird. Vor allem, weil es ja nicht 1000‰ (Promillezeichen, falls PL das mal wieder löscht) oberflächig ersichtlich weg vom Fenster ist. Die installieren sich dann AOO und dann funktioniert irgendwas nicht, was in LO schon seit fünf Jahren behoben hat. Und assoziieren dass dann gleich mit LO und jammern dann herum.
    Kurz: Das ist indirekt Rufmord, den ihr da mit eurer leicht inkompatiblen Bastelei betreibt. Ähnlich wie J++. Aus demselben Grund terminiert Nintendo auch diverse Fanspiele. Unschön, aber notwendig.

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      Von Michael Stehmann am Mi, 20. Juni 2018 um 20:46 #

      LibreOffice hat in jahrelanger intensiver Arbeit seine Marke bekannt gemacht.

      Für wie dumm werden hier die Anwender gehalten?

      LibreOffice hat einen deutlichen Abstand zu Apache OpenOffice: Als Wortmarke, in der Farbgebung, in der Oberflächengestaltung und nicht zuletzt in der Release-Politik.

      Wer Apache OpenOffice und LibreOffice verwechselt, verwechselt auch Mercedes und BMW, Persil und Ariel oder Linux und BSD.

      Was Inkontabilitäten angeht, hätte ich gerne einmal konkrete Beispiele. Inkontabilitäten in der API beispielsweise gehen in der Regel auf LibreOffice zurück. Auch hier wäre in der Tat eine Zusammenarbeit sinnvoll, nicht zuletzt um Extension-Entwicklern die Arbeit zu erleichtern.

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        Von ac am Mi, 20. Juni 2018 um 21:54 #

        Mir ist die Reibungswärme zwischen AOO und LO ja ziemlich lax - aber wenn hier schon jemand schreibt, der es wissen muss:
        - Wie speist sich der Bedarf: IBM und... ?
        - Ist es "nur" der Enterprise-Aspekt (Entwicklungsmodell, Fokus auf Stabilität), der AOO am Leben hält oder gibt es noch andere Gründe?

        Zum Thema: KDE-Dialoge sind ja nett, aber es gibt einige Features, die Anwendern von MS Office das Leben erleichtern, die Libre Office leider fehlen.

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          Von Michael Stehmann am Do, 21. Juni 2018 um 09:24 #

          Wie speist sich der Bedarf: IBM und... ?

          Folgt man den Downloadzahlen, scheint ein gewisser Bedarf vorhanden zu sein. Aber selbst wenn nur die Aktivisten (Entwickler etc.) und ihre Angehörigen Apache OpenOffice nutzten, wäre das kein berechtigter Grund Apache OpenOffice einzustellen, solange die Beteiligten gewillt sind, es fortzuführen.

          Eine repressive Intervention von außen widerspricht meiner Meinung nach dem Gedanken der Freiheit, welcher die Freie-Software-Bewegung trägt.

          Ist es "nur" der Enterprise-Aspekt (Entwicklungsmodell, Fokus auf Stabilität), der AOO am Leben hält oder gibt es noch andere Gründe?

          Der Fokus auf Stabilität ist schon wichtig.

          Ebenso eine praxisgerechte Release-Politik. Wir möchten ja, dass eine Freie Office-Suite in Betrieben und Verwaltungen, gerade auch von KMU eingesetzt wird. Dort werden aber erfahrungsgemäß Update-Zyklen aber eher in Jahren als in Monaten bemessen.

          Und wegen der Extensionen und Makros erscheint die Stabilität und nur sehr behutsame Entwicklung der API wichtig.

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            Von Na ja am Do, 21. Juni 2018 um 13:58 #

            Der Fokus auf Stabilität ist schon wichtig
            Ach so, "Fokus auf Stabilität" ist wohl bei AOO gleichbedeutend mit "nicht mehr (weiter-)entwickeln".

            Ich habe immer gedacht, das "Fokus auf Stabilität" bedeutet, Bugs und Sicherheitslücken zu fixen UND zeitgleich an neuen Features zu arbeiten, diese dann nach einer ausgiebigen Stabilisierungsphase zu releasen. So wie Debian in etwa, die etwa alle zwei Jahre ein stabiles Release herausbringen und sehr regelmäßig in kurzen Intervallen Fixes und Sicherheitsupdate.

            "Ihr" macht aber gar nichts davon, ihr entwickelt weder weiter, noch bringt "ihr" in angemessener Form Fixes und Security-Updates heraus.
            "Ihr" bietet seit nunmehr über 4 Jahren eine nahezu unveränderte Software an, die ca. im Jahresabstand minimalste Fixes erhält.

            Ebenso eine praxisgerechte Release-Politik
            Ist das jetzt Sarkasmus?
            Für welche Praxis soll das denn gerecht sein?

            Aber selbst wenn nur die Aktivisten (Entwickler etc.) und ihre Angehörigen Apache OpenOffice nutzten, wäre das kein berechtigter Grund Apache OpenOffice einzustellen, solange die Beteiligten gewillt sind, es fortzuführen
            Kein Problem, jeder kann machen was er will.
            Führt das Projekt fort, so lange ihr Spaß daran habt. Aber seid doch bitte so ehrlich und sagt der Öffentlichkeit die Wahrheit, nämlich das die Software nicht mehr entwickelt wird und auch nicht mehr zur Verwendung empfohlen werden kann, weil selbst zur Behebung von kleinen Lücken die Entwicklungskapazitäten fehlen.

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              Von ac am Do, 21. Juni 2018 um 18:56 #

              > Ich habe immer gedacht, das "Fokus auf Stabilität" bedeutet, Bugs und Sicherheitslücken zu fixen [...

              Es hängt sicherlich davon ab, wie kritisch die jeweilige Komponente zu bewerten ist, aber Sicherheitslücken zeitnah zu fixen, ist nun nicht unbedingt das erste Anliegen im Enterprise-Bereich.

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                Von Na ja am Do, 21. Juni 2018 um 19:34 #

                Bitte?

                Mag sein, das man auch Sicherheitspatches nicht unbedingt sofort, sondern erst nach einer Testphase einspielt, um den laufenden Betrieb nicht zu gefährden. Das ist klar, jede Firma wird hier das Risiko einer Ausnutzung der Lücke mit dem Ausfall eines Systems abwägen.

                So, und jetzt erinnern wir uns bitte mal, worum es HIER geht: Um Office-Software.
                Genau, die Office-Software, die mittels manipulierter Dokumente sehr gerne als Einfallstor für Phishing und Social Engineering verwendet wird. Und die Office-Software, die garantiert NICHT 24/7 laufen muss - die man also problemlos patchen kann, ohne dadurch Systemausfälle zu verursachen.

                Nur, das es eben diese Patches von AOO nur sehr spärlich, wenn überhaupt, gibt.
                Ich garantiere Dir, das dies in einem Unternehmen mit professioneller IT ein Kriterium für die Auslistung ist.
                Natürlich gibt es auch "kleine Klitschen", denen das egal ist, aber die sollen uns bitte auch nicht als Maßstab für Enterprise-Maßstäbe gelten.

                Und ja, ich weiß wovon ich rede, ich arbeite in einem Konzern mit entsprechender IT und deren Richtlinien. Selbst unsere interne fachliche Applikation (die über das Credential Management gut abgesichert ist), muss einen jährlichen Pen-Test bestehen - weil sie web-facing ist. Und selbstverständlich wird Office gepatcht.

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            Von ac am Do, 21. Juni 2018 um 19:05 #

            Danke für deine Antwort.

            > Ebenso eine praxisgerechte Release-Politik. Wir möchten ja, dass eine Freie Office-Suite in Betrieben und Verwaltungen, gerade auch von KMU eingesetzt wird. Dort werden aber erfahrungsgemäß Update-Zyklen aber eher in Jahren als in Monaten bemessen.

            Wie schwer es in diesen Bereichen ist, auch nur den bestehenden Zustand abgehangener Software weiterentwickeln, weiß ich nur zu gut. Aus entfernter Sicht scheint es nur schade, dass es dazu nicht reicht gelegentlich einen Snapshot von LibreOffice zu ziehen und diesen als Enterprise-Branch fortzuführen, um die Entwicklungskapazitäten zu bündeln. So wird ja eher nebeneinander her entwickelt. Die Anforderung stabile Schnittstellen & Investionssicherheit sind da sicher maßgeblich. Andererseits versagt man sich dadurch leicht Entwicklungschancen.

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        Von EleminatorX7000 am Do, 21. Juni 2018 um 00:22 #

        Für wie dumm werden hier die Anwender gehalten?
        Wer Apache OpenOffice und LibreOffice verwechselt, verwechselt auch Mercedes und BMW, Persil und Ariel oder Linux und BSD
        Viele Menschen sind dumm, aber man sollte nicht als Dummheit abstempeln, was man auch durch Desinteresse erklären kann.

        Was Inkontabilitäten angeht, hätte ich gerne einmal konkrete Beispiele.
        Zuerst einmal fallen natürlich die Unterstützung von importierten Dokumenten ein, vor allem, wenn sie aus MS Dokumenten importiert werden, vor allem, wenn es sich um Präsentation handelt.

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          Von Michael Stehmann am Do, 21. Juni 2018 um 09:06 #

          Viele Menschen sind dumm, aber man sollte nicht als Dummheit abstempeln, was man auch durch Desinteresse erklären kann.

          Sollte wirklich der Horizont der Desinteressierten für die Existenzberechtigung eines Freien-Software-Projektes maßgeblich sein?

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    Von Venner am Mi, 20. Juni 2018 um 17:50 #

    Soweit ich das beurteilen kann, diskutieren hier lediglich Endnutzer - die Verweise auf das LibreOffice-Team ("Ihr seid doch...") wären dann schlechter Stil.

    Das Problem an AOO ist, dass es aufgrund der sehr bekannten Marke (und nur deswegen) bei Windows- und Mac OS-Nutzern immer noch auf viel Interesse stößt - seit 2014 aber praktisch keine Weiterentwicklung mehr stattfindet. Die GUI ist ein Anachronismus (und ich rede hier nicht von Ribbons), die MS-Kompatibilität hinkt der Konkurrenz hinterher und kritische Sicherheitslücken werden auch schon mal mehr als zwei Jahre später beseitigt als in LibreOffice.

    Das birgt reichlich Potential, dem Image der OpenSource-Bewegung als Ganzes Schaden zuzufügen ("unsicher", "Weiterentwicklung schon wieder eingestellt", "hässlich", "kann meine MS-Dokumente nicht lesen"). Die Frage, die sich hier stellt - übrigens nicht nur mir, sondern alle Jahre wieder auch Leuten aus dem AOO-Projekt - ist doch: Welchen Zweck erfüllt die Existenz von AOO noch, abgesehen davon dass eine gut etablierte Marke kaputt gemacht wird?

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