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Thema: Linux-Programme unter NetBSD PowerPC

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von WinStop am Di, 13. März 2001 um 18:03 #
Aus gutem Grunde existiert für einen NetBSDer Software, die nicht als Quellpaket erhältlich ist, gar nicht. Darin liegt doch der entscheidende Vorteil gegenüber Linux und erst recht anderen Systemen: nur NetBSD ist wirklich hardwareneutral.
In der Theorie gibt es natürlich auch für Linux z.B. Source-RPMs, die sich kinderleicht compilieren und installieren lassen. Tatsächlich findet man die aber kaum, weil die Distributoren sich lieber um vorgekaute Binaries kümmern. Den Anwendern bliebe als Alternative nur das Compilieren von Hand. Da sich die Mehrheit nicht traut, "./configure" und "make all" einzutippen, sind Binaries der Normalfall und schon haben wir die Mißstände, die wir schon aus der Kommerzsoftwarewelt kennen: für RedHat/x86 gibt es alles, für SuSE/x86 vielleicht noch das meiste, aber schon für YellowDogLinux/PPC oder MkLinux/HPPA ist die Auswahl arg eingeschränkt. Folge: die Leute kaufen sich doch lieber die feinen Athlon-Heizöfchen, obwohl eine andere Hardwareplattform für ihren Zweck vielleicht viel geeigneter gewesen wäre.

Bei NetBSD macht sich _einer_ _einmalig_ die Mühe, ein Source-Paket zusammenzustellen, das alle auf jedem Rechner ohne Mühe installieren können, so einfach und zuverlässig wie die zig Binärpakete, die für alle möglichen Linuxplattformen und -distributionen zusammengestellt werden. Und selbst für x86-Besitzer hat das einen deutlichen Vorteil: die Programme sind dann nicht wie die meisten Linuxbinaries brav 386-kompatibel (obwohl nur noch wenige 386er und 486er unterwegs sind), sondern nutzen den Befehlssatz und die Optimierungsmöglichkeiten des tatsächlichen Prozessors richtig aus.

Insofern läßt mich als NetBSD/PPC-Fan ziemlich kalt. Wenn Firmen ihre Kommerzware für NetBSD anbieten wollen (ich kaufe durchaus gerne Software, wenn sie so gut wie die OpenSource-Konkurrenz ist), steht es ihnen frei, ein Sourcepaket zu schnüren, das durch fehlende Kommentare und chiffrierte Bezeichner unlesbar ist. Doch wenn sie den minimalen Aufwand scheuen, müssen sich die NetBSDer keine Krücken basteln, um ihre eigenen Ideale zu untergraben. Meine Meinung.

Gruß, WinStop.

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    Von ex-Anonymous am Di, 13. März 2001 um 19:04 #
    Dazu mal ne Frage, weil ich NetBSd nicht kenne. NetBSD hat ja ein den Ports von FreeBSD verwantes System (pkgsrc oder so). Unter FreeBSD ist es leider nicht so, das ein Port, der auf 386 übersetzt auch zwangsweise auf ner Alpha läuft. Und auch bei NetBSD sind wohl nicht alle Source Pakete auf allen Plattformen lauffähig (der SGI/mips Port hat meines wissens kein X. Würde mich aber über das Gegenteil freuen).

    Deshalb stimmt das mit den Paketen doch nur halb, oder täusche ich mich? Wenn du luscht haben solltest, etwas mehr über NetBSD zu erzählen, mail doch einfach. Meine Alpha wartet, aber NetBSD mucktbei der Installation, das irgendwas mit den Zylindern der Platte nicht stimmt und weigert sich, weiterzumachen :(

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    Von Anonymous am Di, 13. März 2001 um 20:10 #
    @WinStop

    Du hast natürlich vollkommen recht. Der einzig angemessene Umgang mit Software besteht für jemanden der an open source interressiert ist darin, die Software selbst zu kompilieren, insofern ist der Weg den *BSD mit den ports bzw. pkgsrc geht der richtige. Aber es gibt halt ein paar closed source - Programme (zum Glück werden es immer weniger) denen keine freie Software in entprechender Qualität entgegensteht.Warum soll man unter NetBSD darauf verzichten müssen ?

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