"Zuwenig Ausbildungsplätze" jammern die Firmen und haben wohl recht. Aber wie kam es dazu? Vor fünf Jahren, als die heute gesuchten Diplominformatiker ihr Studium hätten aufnehmen müssen, um jetzt frühestens zur Verfügung zu stehen, gab es ein gewaltiges Überangebot an Studienplätzen (in der Berufsschule Informatik wird es ähnlich gewesen sein). Aber niemand wollte das studieren, weil die Informatiker auf der Straße saßen. Weil dumme und feige Personalchefs dem Boom mißtrauten, beinahe vollständiger Einstellungsstop bei Infomatikern und Ingenieuren. Für einen Apfel und ein Ei hätten sie damals Leute bekommen, die viel besser waren als die, die sie heute für ein Vermögen anwerben wollen. Dann hätte es vielleicht die letzten Jahre ein paar Überstunden weniger gegeben und die Leute wären ohne nenneswerte Mehrkosten heute sogar schon eingearbeitet.
Aber sie haben lieber mit düsteren Zukunftsbildern ("mal abwarten, wie sich die IT-Industrie weiterentwickelt") die Schulabgänger in andere Berufe getrieben. Jetzt sitzen sie da und schreien nach fähigen Indern (wir haben Indien schließlich immer brav Entwicklungshilfe gezahlt, jetzt könnten die doch auch bei uns etwas Entwicklungshilfe machen ... (-; ).
Mal sehen, wie lange sie schreien. Wohl bis es wieder zuviele gibt und es wieder heißt: tut uns leid, wir stellen zur Zeit nicht ein ...

Gruß, WinStop.