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Di, 18. September 2001, 00:03

Software::Entwicklung

Augustin: »Kreativität für Neuentwicklung und keine Kopien«

In einem Gespräch mit dem Online-Magazin »Computer Channel« setzt sich Larry Augustin, Geschäftsführer von VA Linux, mit der immer wachsenden Anzahl an Anwendungen und Kopien von bekannten Anwendungen für das freie System Linux auseinander.

»Linux kann nicht gegen Windows gewinnen, indem einfach kopiert wird, was Microsoft bereits erfunden hat,« sagte Augustin gegenüber dem Online-Magazin »Computer Channel«. »Viele Entwickler konzentrieren sich viel zu stark darauf, was Microsoft gerade macht. Da wird etwa über Klone von Windows oder Office nachgedacht.« Nach Meinung des VA Linux Geschäftsführers sei es egal, was Microsoft macht. Die freien Coder sollen statt bestehende Windows-Anwendungen zu kopieren, sich auf die kommende Generation an Applikationen konzentrieren und weiterhin kreativ agieren.

Nach Meinung von Augustin besteht kein Zweifel daran, dass Linux den Durchbruch auf dem Desktop schaffen wird. Im Moment sei aber dieses Ziel bedingt durch eine Weltweite konjunkturelle Abkühlung noch nicht zu erreichen. »Vor ein oder zwei Jahren hätte ich gesagt, dass Linux bis 2001 eine Alternative für Windows ist. Der wirtschaftliche Abschwung hat die Entwicklung verlangsamt.« Verbraucher wollen nach Meinung des Managers zwar weniger für ihren PC bezahlen, sind aber nicht gewillt, ein vollständig unbekanntes Betriebssystem zu installieren. »Ich glaube, dass wir noch einige Jahre davon entfernt sind, bis Linux als Alternative von PC-Händlern angeboten wird«, sagt Augustin weiter.

Die Linux-Community habe nach Auskunft von Augustin noch nicht erkannt, wo die Stärken und die wichtigen Features von Windows-Software liegen. Linux sei zwar besonders im Internet- und Server-Markt bedingt durch einen Vorsprung in der Internet-Nutzung sehr stark verbreitet, habe aber noch Nachholbedarf vor allem im Desktop-Bereich. Die unter Linux verfügbaren Anwendungen seien im direkten Vergleich zu der Konkurrenz aus Redmond vor allem im Bedienerfreundlichkeit noch zu verbessern. Die Linux-Programmierer verstehen es nicht nach Meinung von Augustin, was Benutzern unter Windows gefällt und welche Funktionsvielfalt nötig ist. Dies muss die Community auf jeden Fall noch erkennen.

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