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Mo, 1. Oktober 2001, 22:46

Gemeinschaft::Personen

RMS, Gilmore und Microsoft äußern sich zu RAND

In der Debatte um kostenpflichtige W3C-Standards ([a 0.3528]wir berichteten[/a]) haben sich Richard Stallman, John Gilmore und ein Mitarbeiter von Microsoft zu Wort gemeldet.

Richard Stallman wies darauf hin, dass das World Wide Web durch kostenpflichtige Standards eben nicht mehr "world-wide" wäre, also zumindest alle essentiellen Technologien für jeden uneingeschränkt verfügbar sein müssten. In ganz spezifischen Business-to-Business-Bereichen wäre es hingegen vermutlich nicht katastrophal, wenn Standards Patent-belastet wären. Stallman lehnte zudem die vom W3C verwendete Bezeichnung "reasonable and non-discriminatory" (RAND) ab, da durch kostenpflichtige Standards sehr wohl die Freie Software Bewegung diskriminiert würde. Er schlug als Alternative UFO (für "uniform fee only") vor.

Alex Simons von Microsoft hingegen merkte an, dass Patente ein wichtiger Bestandteil des Systems seien, durch das geistiges Eigentum geschützt wird (wobei unter dem Begriff des geistigen Eigentums üblicherweise mehrere Konzepte wie Urheberrecht und Patentrecht zusammengefasst werden, die ursprünglich zu vollkommen unterschiedlichen Zwecken eingeführt wurden und wenig gemeinsam haben). Er argumentierte weiterhin, dass ja keine Motivation vorhanden sei, geistiges Eigentum zu erschaffen, wenn es nicht entsprechend geschützt werden könne. Daher sei der Plan des W3C zu begrüßen.

John Gilmore (der Autor von GNU Tar, früherer Maintainer von GDB und Mitbegründer von Cygnus und der EFF) schlug vor, dass Unternehmen auf ihre Ansprüche verzichten sollten, wenn eine von ihnen patentierte Technologie Teil eines Standards wird. Für ein Unternehmen habe dies noch den Vorteil, dass sie die jeweilige Technologie besser verstehen als andere und bereits früher als alle anderen kompatible Produkte anbieten können. Bei IETF Standards würde dies bereits so gehandhabt. Gilmore und viele andere forderten außerdem, dass die Deadline zur Einsendung von Kommentaren verlängert wird, damit alle beteiligten Parteien die Möglichkeit bekommen, wirklich durchdachte Kommentare abzugeben.

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