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Thema: Windows 2000 - eine Fehlentscheidung

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Von asb am Mo, 24. März 2003 um 14:57 #
"Sechmans Fazit: Man sollt auf jeden Fall eine Linux-Zertifizierung vorweisen können".

Eine interessante Aussage. Die Arbeitsämter finanzieren MCSE-Zertifizierungen mit der Begründung, dass es dafür Bedarf gäbe; private Träger von Qualifizierungsmassnahmen nach SGB III bieten entsprechende Kurse an, weil die Arbeitsämter ihnen ausreichend Biomasse liefern.

Wenn Sechmans Aussage stimmen sollte, wäre es von strategischer Bedeutung für die grossen Linux- Distributionen, GNU/Linux-Zertifikate (ab) anzubieten und (b) diese der Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Für Debian GNU/Linux gibt es gar keine (distributionsspezifischen) Zertifikate, aber durchaus Kurse - die sind aber nicht förderfähig nach SGB III und kosten einige tausend Euro; Red Hat hat zwei wohl recht praxisorientierte Zertifizierungen (RHCE und RHCT), die aber ebenfalls nicht gefördert werden und noch teurer sind; SuSE hat gar keine eigene Zertifizierung, sondern setzt komplett auf die Zertifizierung des LPI, was m.W. ein reiner Multiple-Choice- Test ist - bilig, aber ohne jede Aussage über Praxistauglichkeit des Absolventen. Andere Zertifizierungen wie SAIR sind in Deutschland so gut wie völlig unbekannt und werden m.W. nicht mal von den kommerziellen Schulungsanbietern durchgeführt.

Warum fördern die Arbeitsämter keine Linux-Zertifizierungen? Weil es angeblich zu wenig Teilnehmer für entsprechende Kurse gibt; weil es die Arbeitsämter nicht fördern, bieten die privaten Träger keine förderfähigen Kurse an. Und wer bindet sich schon bei der aktuellen Auftragslage kommerzielle Schulungen für rund 10.000 Euro für ein RHCE ans Bein?

Fazit: (a) Es gibt wenig ernstzunehmende (d.h. standardisierte, praxisrelevante und erprobte) Zertifizierungen für GNU/Linux und die Distributoren tun zu wenig, den Nutzen ihrer Zertifizierungen zu kommunizieren. (b) Über die Qualität der Weiterbildungsmassnahmen der Arbeitsämter kann man sich streiten, aber erstebenswert wäre es doch wohl, einen Gegenpol zur Flut der AA- MCSEs anbieten zu können. Und sei es nur, um die Existenz von Linux-Zertifikaten in den Köpfen der Personalentscheider präsenter zu machen.

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