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Do, 29. Mai 2003, 23:15

Gemeinschaft::Personen

SCO: Linus der nächste?

Wie einem Bericht der CBS-Fernsehstation zu entnehmen ist, will SCO unter Umständen auch Linus Torvalds wegen Patentbruch vor Gericht bringen.

Sobald mehr Firmen anfangen, SCOs Lizenzansprüche zu akzeptieren, ist es nach Meinung von Darl McBride, SCOs CEO, nicht mehr auszuschließen, dass auch Linus Torvalds als »Vater« von Linux juristisch belangt wird. Als Grund für eine mögliche Klage gab der Manager gegenüber CBS mögliche Patentverletzungen im Kernel an.

Um welche Patentverletzungen es sich handeln soll, wurde auch diesmal nicht bekannt. Weder die amerikanische noch die deutsche Niederlassung gaben zu diesem Vorwurf eine Stellungnahme ab. Die Augen bleiben auf diesen Freitag gerichtet, an dem das von den Organisatoren des LinuxTages gestellte Ultimatum abläuft. Bis heute hat aber die deutsche Zweigstelle von SCO ihre Vorwürfe gegen Linux nicht revidiert. Von Beweisen für mögliche Patentverletzungen ganz zu schweigen.

Unklar ist unterdessen, ob SCO wirklich im Besitz von Technologien is, die in Linux eine Verwendung finden konnten. Allen Anschein nach sind die angesprochenen Technologien unter anderem auch das System V. In einer früheren Meldung schrieb Pro-Linux: »Dies brachte SCO auf einen Schlag in den Besitz von Patentrechten wie dem System 5-Aufbau. Dieser Aufbau soll nun SCO die Rechte an Linux sichern, welches nicht direkt das System 5-System nutzt, sondern ein ähnliches, selbst geschriebenes verwendet. Nach Meinung von SCO reicht diese Tatsache aus, um Ansprüche an Linux und die Gültigkeit ihres Patents anzumelden«. Gerade aber System V scheint für SCO ein Problem zu werden.

Unerwartet meldete sich letzte Woche der Netzwerkspezialist Novell zu Wort und behauptete, man selbst habe die Patente und Copyrights auf die relevante Unix-Technik. Angeblich hat Novell aber keine Absicht, gegenüber Linux und anderen Linux-Unternehmen die Ansprüche geltend zu machen. Nach Meinung von SCO ist das aber absolut irrelevant. Novell habe alle Rechte an SCO verkauft. Prekär: SCO schaffte es aber nicht, auch die entsprechenden Patente von Novell zu kaufen.

Angesicht der »Schlacht um Linux« sind die Worte von Blake Stowell, Marketingchef von SCO, wohl kaum mehr wert des Papier, auf dem sie Anfang des Jahres gedruckt worden sind. Stowell widersprach dem Gerücht, wonach SCO eine Überprüfung von Linux plane, und betonte, dass es ein Eigentor sein würde, andere Linux-Distributionen und Nutzer zu torpedieren. »Microsoft würde es lieben, wenn so etwas passieren würde«, sagte er damals.

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