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Mo, 21. Juli 2003, 20:36

Software::Entwicklung

Erneuter Ärger um BitKeeper

Auf der Linux Kernel Mailingliste (LKML) kam es an diesem Wochenende zu einem Eklat zwischen Richard Stallman und Larry McVoy, Chef des Bitkeeper-Entwicklers Bitmover.

Bereits bei der Einführung warnte Stallman über mögliche Gefahren durch die Verwendung eines unfreien Werkzeugs in einem solch wichtigen System wie dem Kernel (Pro-Linux Übersetzung des Artikels). So warnte der Guru, dass »der Gebrauch von Bitkeeper für die Linux-Quellen einen ernsten Effekt auf die freie Software-Gemeinschaft« haben wird. Zwar bewahrheiteten sich die Vorhersagen nicht, doch scheint das Klima zwischen den Entwicklern und Bitmover immer mehr vergiftet zu sein.

In der Vergangenheit beschwerten sich zahlreiche Entwickler, dass Änderungen oder Korrekturen an BitKeeper nur schleppend angegangen werden. Wie Maurycy Prodeus berichtete, plagte die damals aktuelle Version von BitKeeper eine Sicherheitslücke, die es ermöglichte, BitKeeper-Rechte auf dem Rechner zu erlangen. Larry McVoy erklärte zu damaligen Zeitpunkt, dass er »keinen Nutzen daran sieht, sich mit Sicherheitslücken zu beschäftigen, solange diese nicht kritisch sind«. Eine Erlaubnis zur Publikation des Problemes wurde dem Hacker nicht erteilt.

Dies rief vor allem Stallman auf den Plan, der nicht nur seit der Bekanntgabe des Problemes eine offene Alternative zu BitKeeper fordert. Die neueste Eskalation scheint gerade diese Tatsache als Grund zu haben. So kündigte McVoy an, man werde keine quelloffene Alternative dulden und wenn es sein muss, »würde man einfach alle sechs Monate das verwendete Protokoll ändern« oder digitale Signaturen in das Protokoll einbinden. Eine Eskalation zwischen dem FSF-Vorstand und dem Chef von Bitkeeper wurde unumgänglich.

Während McVoy Stallman »Trollerei« vorwarf, meldeten sich auch andere Kernel-Hacker zu Wort. So sagte Alan Cox, Kernel-Guru und Angestellter von Red Hat, eine Schließung der Sourcen von Linux sei nicht möglich und eine Entwicklung des Kernels auch ohne BitKeeper möglich. Tägliche Snapshots und ein CVS-Zugang zum Kernel garantieren auch jenen an der Entwicklung des Kernels Teil zu haben, die nicht gewillt sind, BitKeeper zu verwenden. Eine offene Alternative zu BitKeeper wäre wünschenswert, aber nicht notwendig, so Cox.

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