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Do, 27. November 2003, 10:46

Software::Kernel

OSDL startet Kernel Awareness Initiative

Die Open Source Development Labs haben eine Initiative gestartet, die Außenstehenden den Entwicklungsprozeß des Linux-Kernels besser verständlich machen soll.

Kurz vor der absehbaren Freigabe von Version 2.6 des Linux-Kernels wollen die Open Source Development Labs (OSDL) den Entwicklungsprozeß des Kernels einer breiten Öffentlichkeit besser vermitteln. Die OSDL beschäftigen sowohl Linus Torvalds, den Initiator von Linux, der weiterhin die Kernel-Entwicklung lenken wird, als auch Andrew Morton, der den Kernel 2.6 veröffentlichen und pflegen wird. Finanziert wird die Organisation von zahlreichen Unternehmen, die ein Interesse an der Förderung von Linux haben.

Eine Grafik soll verdeutlichen, wie die Entwicklung abläuft. Insbesondere soll sie auch zeigen, daß die Entwicklung keineswegs chaotisch verläuft, sondern ein stark strukturierter Prozeß ist, der eine strikte Qualitätskontrolle einschließt.

"Kürzlich lautgewordene Kritik am Kernel-Entwicklungsprozeß zeigt lediglich einen Mangel an Verständnis", meint Stuart Cohen, Geschäftsführer der OSDL. "Der Entwicklungsprozeß, unter der Oberaufsicht von Linus Torvalds, hat sich seit mehr als zehn Jahren als extrem effektive Methode erwiesen, Software zu produzieren."

Der Kern der Entwicklungsmethode ist Peer Review, also die ständige Begutachtung des Codes durch viele Entwickler. Dies findet auf mehreren Ebenen statt. Tausende von Entwicklern organisieren sich selbst je nach Interessenlage und Kenntnissen in die einzelnen Subsysteme von Linux, beispielsweise IDE, SCSI, Video for Linux, USB, Bluetooth, ISDN und wie sie alle heißen. Für jedes Subsystem gibt es einen Verantwortlichen, der auf diesem Gebiet besonders kompetent ist. Dieser hat die Kontrolle darüber, welcher Code akzeptiert wird, und stellt diesen öffentlich zur Verfügung, so daß er wiederum von jedermann begutachtet werden kann. Erfüllt der Code die Qualitätsanforderungen, reichen ihn die Subsystem-Verantwortlichen an Linus Torvalds (für Kernel 2.7) oder Andrew Morton (für Kernel 2.6) weiter. Diese begutachten ihn abermals und machen den Code wiederum öffentlich für weitere Begutachtung. Das letzte Wort, was in den offiziellen Kernel einfließt, hat Linus Torvalds.

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