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Sa, 13. Dezember 2003, 18:33

Mülheim will Kommunen beim Umstieg auf Linux helfen

Die Stadt Mülheim an der Ruhr will allen an Open Source interessierten Gemeinden, Landkreisen oder großen Städten eine Starthilfe in puncto Linux geben und bietet ihre Softwarelösungen zum Download an.

In einer Zeit, in der eine kommunale Haushaltssperre nach der anderen verfügt wird, kommen Linux und Open Source manch einer Kommune oder Stadt gerade gelegen. Allein in Nürnberg würde die Umstellung der IT-Landschaft auf eine neue Windows-Generation die Stadtkasse mit knapp 2 Millionen Euro belasten, berichtete Pro-Linux bereits. Deshalb kaum verwunderlich, dass immer mehr Stadtväter mit Linux liebäugeln und eindeutig für Linux sprechende »erheblich niedrigeren Investitionskosten« erkennen. (Mülheim an der Ruhr).

Doch nur wenige praktische Anwendungen, die auf Linux basieren, gibt es in der Öffentlichen Verwaltung. Einen Ausweg aus der Misere will nach eigenen Angaben die Stadt Mülheim an der Ruhr wagen, die »diesen neuen "preiswerten" Weg in Zeiten knapper finanzieller Mittel schon vor längerer Zeit eingeschlagen hat«, und Interessenten fundiertes Hintergrundwissen und Anwendungen anbieten. So hat man sich in Mülheim entschlossen, einen, nach Angaben der Stadt »sehr viel weitergehenden Schritt als in Schwäbisch-Hall und München zu wagen« und die eigenen Entwicklungen anderen Kommunen freizugeben.

Der Quellcode der Anwendungen ist für alle anderen Kommunen zugänglich. Da alle Lösungen der Stadt auf die Belange der Mülheimer Anwender zugeschnitten sind, sollten willige Administratoren die notwendige Anpassungsarbeiten selbst vornehmen. Die einzige Voraussetzung stellt nur die Tatsache dar, dass auch die angepassten Versionen anderen frei zugänglich gemacht werden müssen, so dass eine dauerhafte Fortentwicklung sichergestellt ist. »Und vielleicht bekommen schließlich auch andere Kommunen Appetit auf mehr und schließen sich dieser bislang einmaligen Vorgehensweise an, so dass sich Open Source-Anwendungen im kommunalen Bereich sehr viel schneller verbreiten als heute abzusehen ist«, hoffen die Mitverantwortlichen.

Das um das »Portal für kommunale Internetanwendungen (Porki)« aufgebaute Angebot besteht aus einer Reihe von kleineren und größeren Anwendungen, die nach Angaben der Autoren besonders für Gemeinden und Landkreise zur Erstellung eines professionell gemanagten Intranet- und Internet-Auftrittes eignen. So bietet die Stadt eine Software zur Bannerrotation, zum Abfragen des Status der IT-Infrastruktur, zur Einrichtung eines Stadtquiz, eine Web-Schnittstelle für ein Fundbüro, Wetterstatistik und Stellenvergabe. Alle Skripte wurden unter der GNU General Public License veröffentlicht und können von allen interessierten Kommunen kostenfrei genutzt werden.

Mülheim selbst prüft derzeit nach eigenen Angaben, die Arbeitsplatzrechner in der Verwaltung um auf Linux umzurüsten. (Dank an Leviathan.)

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