Login
Newsletter
Werbung

Thema: LinuxTag 2004 vom 23. bis 26. Juni

2 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
0
Von Benjamin Hagemann am Do, 22. Januar 2004 um 00:36 #
Hallo Bephep!

Ich gehöre auch zur LinuxTag Orga und wir haben da eine offizielle Antwort / Erklärung zu deine Frage:

------------------------------------------
Wir haben lange diskutiert, ob wir die Tagefolge ändern sollen. Aber hier die Fakten, die uns zu der Änderung bewogen haben:

. Der Sonntag war der besucherschwächste Tag, der gesamten Veranstaltung. Der Sonntag ist somit nicht von den Besuchern angenommen
worden.

. Die Vorträge am Sonntag waren viel schlechter besucht, als die Vorträge am Freitag und Samstag.

. Das deutsche Sonn- und Feiertagsgesetz hat uns in der Vergangenheit viel Arbeit und Papierkram beschert. Ich sage nur Beantragen einer
Ausnahmegenehmigung für das Verkaufen von Waren an Sonntagen, die jedoch nicht zwischen 10 und 11 Uhr gilt, wenn Gottesdienst ist.

. Manche kommerziellen Aussteller müssen für ihr Standpersonal ebenfalls eine Arbeitserlaubnis beantragen (hängt von der Größe des Unternehmens und dem Bundesland des Firmensitzes ab).

Nach Abwägung aller Punkte haben wir uns entschieden, den Sonntag fallen zu lassen. Das heisst aber nicht, das wir das Programm einseitig
Businessorientierter machen, ohne an die Community zu denken. Wir werden sowohl das Angebot für die geschäftlichen Besucher als auch für die Besucher aus der Community ausweiten. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit, da wir uns selbst als Community-Projekt sehen.

Was die Förderung der Community betrifft, so werden wir in diesem Jahr weiterhin

. nicht-kommerzielle Projekte mit Standbau und Standfläche sponsorn. Dieses Sponsoring ist natürlich nicht unbegrenzt möglich, denn auch wenn wir keinen Gewinn machen müssen, so müssen wir verständlicherweise darauf achten, keinen Verlust zu erwirtschaften.

. die Interessen der Community nach außen vertreten. Die haben wir z.B. im Fall SCO getan und dafür gesorgt, dass deutsche Benutzer ohne
störendes Sperrfeuer in Ruhe ihr GNU/Linux benutzen können.

. der Community eine Plattform zum Treffen und zum Ideenaustausch zur Verfügung stellen.

Mit freien Grüßen
LinuxTag-Team
------------------------------------------

Ich hoffe dir / euch damit etwas Licht ins Dunkle gebracht zu haben und dass wir uns auf dem LinuxTag 2004 sehen :-)

--
ciao, Benny

[
| Versenden | Drucken ]
  • 0
    Von Bernd am Do, 22. Januar 2004 um 07:20 #
    Danke für die ausführlichen Reaktionen!

    Ich bin mir sicher, dass ihr (LinuxTag-Orgas) für die meisten der genannten Kritikpunkte unsererseits gar nicht verantwortlich seid. Aber dennoch gab es diese Kritikpunkte. Und einer (den ich auch vertrete) ist eben, dass dort Firmen ausstellen (und das ganze mit finanzieren, schon klar), die mich nicht in Bezug auf "Linux und unser Produkt" beraten können sondern nur "unser Produkt". Und das finde ich persönlich eine Frechheit von den Firmen.
    Drei Beispiele:
    Was ich nie mehr vergessen werde ist der Samsung-Stand. Denn dort wurde unter WIndows XP in einem Internet-Explorer eine Web-Applikation vorgeführt. Ich musste jedes Mal beim vorbeilaufen auf 5-6 schicke TFTs mit Windows-Teletubbie-Look schauen. Das ist _an diesem Event_ völlig daneben. Und man kann mir tausendmal sagen, dass es Samsung um den Groupware-Server geht! Wenn die Web-Applikation nicht auf einem Mozilla unter Linux läuft, taugt sie eh nichts.

    Zum anderen hat Intel es geschafft, einen Mitarbeiter abzustellen, der nicht mal annäherns über die Treibersituation des Centrino-WLAN bescheid wusste. Das ist die nächste unglaubliche Frechheit, kaum ein Thema hat alle Neu-Laptop-Käufer so sehr beschäftigt wie Intel's WLAN-Treiber, der im Frühhjahr angekündigt wurde und bis dato nicht verfügbar ist. Wenn da ein nachvollziehbarer Grund dahintersteht, kann man das den Leuten doch erklären, aber ausser Coding-Marthon wusste der Mensch auch von nichts.

    Also drittes sind die Laptop-Verkäufer aufgefallen, wenn man rumlief und die Leute nur gefragt hat "Haben Sie ein Gerät bei dem _alles_ unter Linux benutzbar ist, ohne Ausnahme?" Dann bekam man immer ein Ja und bei näherem Hinsehen war klar, dass eben doch das meiste nicht ging. Sprich: Die Firma hat _kein_ Interesse an Linux, denn sonst würde sie wenigstens ein Modell anbieten, dass sich unter Linux problemlos benutzen lässt (das geht mit vielen, aber miest ohne Modem, WLan oder was auch immer) und sie würden einen Berater abstellen, der die Interessen der Community kennt. Und das war nicht so.

    Sollte das dieses Jahr wieder so sein oder sich noch weiter in diese Richtung entwickeln, dann wäre es nötig, sich zu überlegen, ob man dieses Vorgehen der Firmen wirklich will und was man machen kann um mehr Interesse an den Hintergründen zu wecken und den Firmen nahezulegen mehr kompetente Leute abzustellen. Und es gibt auch kompetente Nicht-Entwickler.

    cu, Bernd

    [
    | Versenden | Drucken ]
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung