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Linus Torvalds sieht schwarz für SCO
Der Linux-Erfinder Linus Torvalds gesteht SCO für die Klage gegen Linux-Nutzern wegen Urheberrechtsverletzung nur schlechte Chancen zu.
Wie Torvalds gegenüber der Wirschaftswoche angab, ärgert er sich darüber, dass SCO sogar Urheberrechte am Quellcode, den er selbst geschrieben hat, geltend machen will. Ausserdem sieht er in dem Verfahren gegen das freie Betriebssystem Chancen, Linux noch stärker durchzusetzen. Frei übersetzt meint er dazu in einem Interview mit der »WirtschaftsWoche«: »Das Verfahren wird schlussendlich sogar beweisen, wie belastbar die Urheberrechte von Linux sind - und dass die Dinge eben doch nicht so sind, wie SCO gerne glauben machen will.« Weiter analysiert er das Motiv des Klägers: »Die stecken offenbar in einer derart aussichtslosen Lage, dass sie versuchen müssen, alte Lügen mit neuen Lügen zu verbergen«. Torvalds ist jedoch sehr optimistisch, was die Zukunft von Linux auf Heim-PCs anbelangt. Seiner Meinung nach wird sich Linux in diesem Bereich bald gegen Microsoft durchsetzen - trotz utopischer Forderungen von SCO.
Mitte 2003 hatte die amerikanische Niederlassung von SCO vollmundig ein von großem Medienecho begleitetes Konzept einer Lizenzierung des Linux-Kernels vorgestellt. Satte 1399 USD pro Prozessor sollte es den zwei Millionen potentiellen Kunden von SCO wert sein, das »unautorisierte Unix-Derivat« Linux auf einem Server mit mehreren Prozessoren einzusetzen. Die Vorstellung entwickelte sich jedoch immer mehr zu einer Farce. So wollte SCO nach früheren Angaben von Chris Sontag, Senior Vice Präsident und General Manager von SCOsource, »Firmen helfen, Linux in einer legal und voll bezahlten Weise einzusetzen und dabei unter dem Schutz der SCO-Rechte zu stehen«. Auf welche rechtliche Grundlage die Forderungen gestellt wurden, ließ SCO allerdings noch nicht verlauten.