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Mo, 19. April 2004, 11:48

Software::Web

Libertine Open Fonts Project gibt Betaversion frei

Das Libertine Open Fonts Project, das freie Schriften in hoher Qualität erstellen will, hat eine Betaversion der Schrift LinuxLibertine freigegeben.

Das Libertine Open Fonts Project arbeitet seit September 2003 an der Realisierung einer qualitativ hochwertigen, GPL-lizensierten TrueType-Schrift. Das Projekt war unzufrieden mit den freien Schriften, die es zur Zeit gibt, und versucht sich an einer freien Alternative zur Times New Roman, die allerdings nicht kopiert werden sollte.

Die Times New Roman erfreut sich in der Microsoft-Welt einiger Beliebtheit und wird auch von vielen Linuxern verwendet. Ein Problem besteht hierbei in der restriktiven Lizenz der von Monotype für Microsoft erzeugten Schrifttype. Diese ist schuld daran, dass Distributoren wie SuSE, Red Hat oder Mandrake nur wenige TrueType-Schriften mitliefern. Das Projekt machte sich daher zuerst daran, eine Serifen-Schrift zu entwerfen, die der Qualität der Times so nah wie möglich kommen sollte. Es war aber von vornherein klar, dass die Times nicht kopiert werden sollte. Dies wird folgendermaßen begründet:

  • Die Times wurde in den 30er Jahren als Zeitungsschrift entworfen und hat ein enges, gedrungenes Schriftbild. Diese Eigenart erklärt auf der einen Seite, warum die Times im Business so erfolgreich geworden ist, schliesslich gehörte der Zeitungs- und Magazindruck zu einer der wichtigsten Aufgaben der frühen Computer-Industrie. Für Geschäftsbriefe u.ä. Drucksachen wird heute deshalb die Arial häufig verwendet, weil eben die Times dafür nicht geeignet ist, obwohl eigentlich eine Serifen-Schrift statt der serifenlosen Arial hier von Vorteil wäre. Das Projekt entschied sich daher zur Entwicklung einer Buchschrift mit vernünftiger Ober- und Unterlänge sowie mit einem guten Zeilenabstand. Das Druckbild sollte leichter als das der Times sein.
  • Die Times ist von Monotype entworfen worden. Die Firma hält heute noch die Rechte an dieser Type. Obwohl unter nur leichter Abwandlung wohl trotzdem rechtliche Sicherheit bestünde, wollte das Projekt solch einen Konflikt vermeiden.
  • Die Times ist eine beliebte Schrifttype. Das Projekt war sich aber einig darüber, dass es auch andere schöne Schriftschnitte geben kann und muss, damit der User-Markt nicht zu eintönig wird. Es gilt daher, auch anderen nicht minder guten Schriften auf dem Markt eine Chance zu geben.

Das Pojekt iniziierte den Entwicklungszweig der Schrifttype »Linux Libertine«. Es soll von ihr folgende Varianten geben:

  • Standard mit Medievalzahlen (Beta-Stadium)
  • Standard mit tabellarischen Zahlen (in Vorbereitung)
  • Kursiv (Betastadium)
  • Fett (in Vorbereitung)
  • Versalschrift (in Vorbereitung)

Weitere Schnitte kann das Projekt auf Nachfrage erarbeiten. Es ist auf absehbare Zeit auch eine Grotesk-Schrift geplant, um ein Pendant zur Arial zu finden.

Das Projekt benötigt noch Mitwirkende. Leute mit Typografie-Erfahrung oder Wissen über TrueType-Hinting sind sehr willkommen ebenso wie Test und Feedback. Der Download der LinuxLibertine ist von linuxlibertine.sourceforge.net möglich.

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