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Do, 17. Juni 2004, 23:33

Gesellschaft::Politik/Recht

Microsofts FAT-Patent kommt auf den Prüfstand

Das US Patent and Trademark Office (USPTO) untersucht die Rechtmäßigkeit eines Patents, das Microsoft für sein Dateisystem File Allocation Table (FAT) zugesprochen bekommen hat.

Die Initiative hierfür geht von einer öffentlichen Interessenvertretung aus.

Die Public Patent Foundation hatte das Patentamt im April aufgefordert, die Microsoft-Rechte an FAT noch einmal zu überprüfen. Grund für diese Aktion sind Bedenken, dass Microsoft bei Ausnutzung des Patents der Open-Source-Bewegung großen Schaden zufügen könnte. FAT kommt nicht nur in reinen Windows-Umgebungen zum Einsatz, sondern beispielsweise auch in dem Open-Source-Programm Samba, das den Datenaustausch zwischen Linux/Unix-Rechnern und Windows-Computern organisiert. Auch beim Lesen von und Schreiben auf Windows-Festplatten in Linux-Umgebungen führt FAT Regie. Außerdem nutzen zahlreiche Speichermedien wie beispielsweise Datenkarten für Kameras oder MP3-Spieler das FAT-Format.

Sollte Microsoft für FAT Lizenzgebühren verlangen, müsste das Dateisystem aus der Linux-Welt verschwinden. Die General Public License (GPL), unter der Open-Source-Programme vertrieben werden, verbietet den Einsatz von Software-Bestandteilen, für die Lizenzgebühren bezahlt werden müssen.

In einem Statement zeigte sich der Gründer der Public Patent Foundation, Dan Ravicher, äußerst zufrieden mit der Entscheidung des Patentamtes, die FAT-Rechte noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Dies sei der erste Schritt, die Bedrohung für die Öffentlichkeit zu beenden, die durch die Patentgewährung entstand. US-Medien zitieren die Reaktion von Microsoft-Direktor David Kaefer, der in Bezug auf den Ausgang der Untersuchungen zuversichtlich ist. Das USPTO gebe oft den Wünschen von Antragstellern nach, was das Überprüfen von erteilten Patenten angehe. Daraus könne man nicht automatisch die Unrechtmäßigkeit eines Patents ableiten. Man habe jetzt, so Kaefer, die Möglichkeit, noch einmal zu demonstrieren, warum Microsoft die Patentrechte an FAT verdiene.

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