Von Johannes Laube am Mo, 12. Juli 2004 um 09:02 #
Es tut mir leid, aber bei solch entscheidenden Schritten werde ich immer gleich sentimental... wer wird das nicht? Und wer wird nicht gern lieber eine 1.0 Version auf dem Rechner haben als eine 0.9.$??? Da überlege ich mir aber, woran wird eigentlich festgemacht, ob es nun 1.0 heißen darf oder ob es doch lieber eine 0.9.99 wird. Ich meine bei 1.0 soll doch wirklich erstmal alles so laufen, dass sich das Produkt auch als sicher und innovativ zeigt und somit vermarkten lässt. Bei 1.1 ist es dann schon nicht mehr so schlimm, wenn wieder der eine oder andere Bug drin ist, nicht? Ich will hier nicht hetzen ehrlich, ich überlege das rein philoso-technich... Und das beste, die Open Source Liga bricht sich fast immer einen ab, um die Versionssteigerungen durchsichtig zu machen, was ja auch gut ist, und diverse andere Softwarefirmen geben nie bekannt: "So, dass ist jetzt beta 4 Release, es wird noch das und das verbessert.."; und sie geben jeder Stufe eine neue Bezeichnung, womit eine Gradierung gar nicht möglich ist, oder liegen gern mal ein Jahr zurück. Ich denke, das sollte einfach mal gesagt sein!
Offenbar stösst du dich an diesem Vorgehen an. Kannst du vielleicht auch eine bessere Releasepolitik vorschlagen? Welche Verbesserungen würde diese dann mit sich bringen?
Ich für meinen Teil bin mit der von dir bemängelten Releasepolitik durchaus einverstanden. Sie gewährleistet qualitativ hochwertige Software.
Von Johannes Laube am Mo, 12. Juli 2004 um 09:48 #
Moment! Ich weiß, ich habe mich dumm ausgedrückt. Wenn ich etwas kritisieren wollte, dann die Entwicklungstechnik proprietärer Software, die ja wiegesagt mit jeder Version einen neuen Namen schafft und somit nicht nachvollziehbar ist (genaues Beispiel: Win 95 - NT - 98 - ME - 2000 - XP - ????? Bei Office ist es dasselbe! Die Releasepolitik von Mozilla bzw. Open Source kritisiere ich keineswegs, meine Überlegungen waren wiegesagt rein philosophisch, sozusagen: Wann ist der Schöpfer mit seinem Werk so zufreiden, dass er es 1.0 nennt?! Bei den Monopolisten stellt sich diese Frage vermutlich kaum einer...
Eines 1.0 verpflichtet dich als Entwickler gewissermassen, denn Du erklärst diese erstmals als stabil. Aus diesem Grund wirst Du sie auch so lange mit Updates pflegen müssen, bis die nächste stabile Version raus ist.
Normalerweise entwickelst Du nämlich an einer separaten Version (Branch). Neue Features und Änderungen sind in gewisser Weise unstabil, oder zumindest nicht lange genug geprüft. Darum wird ein grosser Teil Deiner User ("Kunden") lieber der stable Version vertrauen. Es liegt an Dir, dass Du wichtige Updates (Security, etc.) in dieser Version weiterhin pflegt. Mit der Benennung von 1.0 drückst Du diese Absicht aus.
Eine Software ist "offiziell" dann "Stable", wenn die Entwickler sie so nennen. Es gibt genügend Projekte, die auch Versionsnummern kleiner als eins als "Stable" bezeichnen.
Ich würde eher sagen, mit der 1.0 erklären die Entwickler ihr Produkt als "Vollständig" im Sinne der gewünschten oder geforderten Features.
Aber die Versionierungsrichtlinien unterscheiden sich wohl ohnehin von Projekt zu Projekt.
ein entwlickler beginnt ja nicht mit einem leeren fenster, und baut so lange features ein bis er der meinung ist "jetzt ist es fertig". er überlegt sich vorher genau wie das fertige programm aussehen soll. wenn dann all die vorgesehen feature implementiert sind, und es keine großen bugs mehr gibt ist es zeit für ein 1.0 release.
1.0.1 ist dann meißt ein reines bugfix release. 1.1 hat kleinere neue fratures und bei 2.0 sollte sich wieder einiges getan haben.
natürlich gibt es auch projekte die eine ganz andere versionsbezeichnung haben.
Manche scheinen geradezu panische Angst vor der 1.0 zu haben, als wenn dann alles vorbei wäre. Als Beispiel kann ich da X-CD-Roast nennen, das schon seit fast fünf Jahren(!) bei Alphaversionen von 0.98 verharrt, mittlerweise ist schon die Alpha 15 raus. Hier werden wir wohl nie eine 1.0 zu sehen bekommen :). Trotzdem würde ich es nicht als "Unstable" bezeichnen.
xine ist auch so ein Teil Na ist eigentlich auch egal, hauptsache es funzt. Nur wenn du es verkaufen wolltest, waere das nicht so toll fuers Marketing.
Von maestro_alubia am Mo, 12. Juli 2004 um 17:38 #
> Und wer wird nicht gern lieber eine 1.0 Version auf dem Rechner haben als eine 0.9.$???
Also ich persönlich habe lieber eine 0.9.x Version auf meinem Rechner. Mag vielleicht ein bischen merkwürdig klingen, aber irgendwie ist mir diese Versionsnummer sympathischer... Jedenfalls kann ich sagen, dass ich ungerne Versionen mit Nullen hinter dem Punkt habe. Ich stehe mehr auf Minor- und Quality-Releases.
Vielleicht kann ja mal jemand eine psychologische Arbeit darüber schreiben.
P.S. Noch so eine psychologische Sache: Ich habe irgendwie immernoch ein Problem damit, wenn bei OpenSource-Software von "vermarkten" gesprochen wird, aber das entspricht glaube ich mitlerweile der Realität - ohne das jetzt werten zu wollen.
Ist doch phantastisch! Hat sich doch der eine oder andere gefunden, der mal unabhängig vom Fachlichen einfach auch mal philosophisch denken kann und dies tut. Ich erinnere nur an Linus's Buch "Just for Fun"...! Mir jedenfalls macht es Spass, abstrakt über solche Dinge nachzudenken. Wenn jetzt zufällig jemand ein Forum kennt, in dem das immer so ist, der kanns mir ja mal nennen. Danke nochmal
Soll das heißen, dass Fehler, die man aufgrund fehlenden Patches nicht vor dem Releasetermin beheben kann, einfach hingenommen werden?
Damit hält sich das Projekt an gängige "Industriestandards".
Hat es ein OpenSource-Projekt wirklich nötig, Releasetermine einzuhalten? Ich weiß, dass Software immer Fehler enthalten wird, aber wenn sie bekannt sind, sollte man sie auch fixen. Dass Software veröffentlicht wird, die Fehler enthält, die keiner kennt, kann man niemandem vorwerfen, aber bewusst fehlerhafte Software unter die Leute zu bringen, ist schon ziemlich erbärmlich.
dazu gibt es ein paar kleinikeiten zu erwähnen. 1. viele mozilla entwickler sind angestellt um mozilla zu entwickeln und müssen rechenschaft über ihre arbeit ablegen. 2. wenn viele leute an einem projekt arbeiten muss ja irgenwo mal ein fahrplan definiert werden. geht ja nicht das duzende entwickler irgendwo irgendwas rumpatchen. 3. hat mozilla das interesse einen standalone browser innert nützlicher frist zu releasen. das teil fehlt an allen ecken und enden. firefox setzt zudem auf die gecko-engine und ist somit was die rederqualität angeht super. was fehlt ist das drum rum. und da kann man doch den einen oder anderen abstrich hinnehmen.
Zudem heisst es ja nicht, dass schwere bugs nicht mehr gefixt werden, nur kleine Laestigkeiten oder gar nur feature-Wuensche bleiben aussen vor bis nach dem release.
Von maestro_alubia am Mo, 12. Juli 2004 um 17:44 #
Sunbird ist doch selbst eine Standalone-Anwendung (Von Calendar) - warum sollte sie in Firefox integriert werden?
Calendar gibt es als Addon für die Mozilla-Suite, Firefox sowie Thunderbird, aber dessen Entwicklung hängt ebensoso wenig von der Entwicklung von Firefox ab.
Und das beste, die Open Source Liga bricht sich fast immer einen ab, um die Versionssteigerungen durchsichtig zu machen, was ja auch gut ist, und diverse andere Softwarefirmen geben nie bekannt: "So, dass ist jetzt beta 4 Release, es wird noch das und das verbessert.."; und sie geben jeder Stufe eine neue Bezeichnung, womit eine Gradierung gar nicht möglich ist, oder liegen gern mal ein Jahr zurück.
Ich denke, das sollte einfach mal gesagt sein!
Ich für meinen Teil bin mit der von dir bemängelten Releasepolitik durchaus einverstanden. Sie gewährleistet qualitativ hochwertige Software.
Bei den Monopolisten stellt sich diese Frage vermutlich kaum einer...
Eines 1.0 verpflichtet dich als Entwickler gewissermassen, denn Du erklärst diese erstmals als stabil. Aus diesem Grund wirst Du sie auch so lange mit Updates pflegen müssen, bis die nächste stabile Version raus ist.
Normalerweise entwickelst Du nämlich an einer separaten Version (Branch). Neue Features und Änderungen sind in gewisser Weise unstabil, oder zumindest nicht lange genug geprüft. Darum wird ein grosser Teil Deiner User ("Kunden") lieber der stable Version vertrauen. Es liegt an Dir, dass Du wichtige Updates (Security, etc.) in dieser Version weiterhin pflegt. Mit der Benennung von 1.0 drückst Du diese Absicht aus.
Gruss, michael
Eine Software ist "offiziell" dann "Stable", wenn die Entwickler sie so nennen. Es gibt genügend Projekte, die auch Versionsnummern kleiner als eins als "Stable" bezeichnen.
Ich würde eher sagen, mit der 1.0 erklären die Entwickler ihr Produkt als "Vollständig" im Sinne der gewünschten oder geforderten Features.
Aber die Versionierungsrichtlinien unterscheiden sich wohl ohnehin von Projekt zu Projekt.
ein entwlickler beginnt ja nicht mit einem leeren fenster, und baut so lange features ein bis er der meinung ist "jetzt ist es fertig". er überlegt sich vorher genau wie das fertige programm aussehen soll. wenn dann all die vorgesehen feature implementiert sind, und es keine großen bugs mehr gibt ist es zeit für ein 1.0 release.
1.0.1 ist dann meißt ein reines bugfix release. 1.1 hat kleinere neue fratures und bei 2.0 sollte sich wieder einiges getan haben.
natürlich gibt es auch projekte die eine ganz andere versionsbezeichnung haben.
Nur wenn du es verkaufen wolltest, waere
das nicht so toll fuers Marketing.
Also ich persönlich habe lieber eine 0.9.x Version auf meinem Rechner. Mag vielleicht ein bischen merkwürdig klingen, aber irgendwie ist mir diese Versionsnummer sympathischer...
Jedenfalls kann ich sagen, dass ich ungerne Versionen mit Nullen hinter dem Punkt habe. Ich stehe mehr auf Minor- und Quality-Releases.
Vielleicht kann ja mal jemand eine psychologische Arbeit darüber schreiben.
P.S. Noch so eine psychologische Sache: Ich habe irgendwie immernoch ein Problem damit, wenn bei OpenSource-Software von "vermarkten" gesprochen wird, aber das entspricht glaube ich mitlerweile der Realität - ohne das jetzt werten zu wollen.
Mir jedenfalls macht es Spass, abstrakt über solche Dinge nachzudenken. Wenn jetzt zufällig jemand ein Forum kennt, in dem das immer so ist, der kanns mir ja mal nennen. Danke nochmal
Damit hält sich das Projekt an gängige "Industriestandards".
Hat es ein OpenSource-Projekt wirklich nötig, Releasetermine einzuhalten? Ich weiß, dass Software immer Fehler enthalten wird, aber wenn sie bekannt sind, sollte man sie auch fixen. Dass Software veröffentlicht wird, die Fehler enthält, die keiner kennt, kann man niemandem vorwerfen, aber bewusst fehlerhafte Software unter die Leute zu bringen, ist schon ziemlich erbärmlich.
1. viele mozilla entwickler sind angestellt um mozilla zu entwickeln und müssen rechenschaft über ihre arbeit ablegen.
2. wenn viele leute an einem projekt arbeiten muss ja irgenwo mal ein fahrplan definiert werden. geht ja nicht das duzende entwickler irgendwo irgendwas rumpatchen.
3. hat mozilla das interesse einen standalone browser innert nützlicher frist zu releasen. das teil fehlt an allen ecken und enden. firefox setzt zudem auf die gecko-engine und ist somit was die rederqualität angeht super. was fehlt ist das drum rum. und da kann man doch den einen oder anderen abstrich hinnehmen.
just my 2 cents
cu
kamome
Calendar gibt es als Addon für die Mozilla-Suite, Firefox sowie Thunderbird, aber dessen Entwicklung hängt ebensoso wenig von der Entwicklung von Firefox ab.