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Thema: Unisys unterstützt wieder Linux

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Von Tom am Di, 3. August 2004 um 18:12 #
Deine Argumente sind ja im Großen und Ganzen logisch, aber ich möchte sie doch mal "von der anderen Seite" beleuchten:

1. Das stimmt natürlich. Allerdings sind wie schon oft erwähnt in Firmen oft noch relativ alte Softwareversionen im Einsatz. Und da sich bei MS das UI-Design mit den Versionen oft erheblich ändert, ist der Umschulungsaufwand von alten auf neue MS-Produkte sicher auch nicht zu vernachlässigen. Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Meine Mitbewohnerin z.B. die seit zwei Jahren in unserer WG wohnt, hatte davor noch nie, aber wirklich noch nie, mit Computern zu tun. Sie hatte absolut keine Ahnung von "diesen Dingen". Da ich bei mir (und seit 2 Monaten auch auf dem Computer, den sie sich jetzt gekauft hat) ausschließlich Linux einsetze, hat sie den Umgang mit Computern von Anfang an mit Linux erlernt - und sie kommt bestens zurecht. KDE, OpenOffice, CDs brennen, DVDs gucken, Internet, Digitalkamera, drucken - alles kein Problem für sie. Sogar ihr erstes eigenes Programm hat sie neulich stolz mit Portage selbst installiert nachdem ich es ihr kurz gezeigt habe.

2.
Siehe oben, eine Umschulung von z.B. Office 97 auf Office XP ist sicher nicht so viel leichter als von Office XX auf OpenOffice. Mein Vater hat im Büro seit einiger Zeit OpenOffice parallel zu Office 2000 installiert, die Mitarbeiter finden es toll. Einige Sachen gehen mit OpenOffice leichter, einige mit MS Office. Mein Vater schwört inzwischen auf die PDF-Speicherfunktion von OpenOffice, da er so z.B. Auschreibungsunterlagen bequem als PDF per E-Mail verschicken kann.

3.
Es ist sicher so, das eine weiter verbreitete Software ein "attraktiveres" Angriffsziel darstellt. ABER: Linux-Installationen sind untereinander i.d.R. so unterschiedlich, das es trotzdem schwer sein sollte, z.B. solch rasante Virenverreitungsgeschindigkeiten wie unter Windows zu erreichen.
Ich halte es für nicht unbedingt richtig das Open Source weniger Bugs (also nicht nur Sicherheitslücken, sondern Bugs im Allgemeinen) enthält, aber, wenn sie gefunden werden, können und werden sie viel schneller behoben. Das Beispiel MS zeigt j deutlich, wie lange es teilweise dauert, bis Patches erscheinen. Und bei Open Source gibt es als allerletzte Notlösung immer noch die Möglichkeit, irgendeinen Programmierer zu bezahlen, damit er ein kritisches Loch schließt.

4.
KOffice ist für Privatanwender sicher mehr als ausreichend. Du sagst es ja selbst: Mehr Features heißen nicht das diese auch gebraucht werden. Man sollte nehmen, was gerade die Funktionalität bietet, die man braucht - und OpenOffice sollte meistens wirklich mehr als ausreichen. Wenn man tatsächlich eine Funktion benötigt, die es in OpenOffice nicht gibt -> MS Office nehmen, oder diese Funktion vorschlagen, oder selbst programmieren (lassen).

5.
Ich glaube nicht, das bei der jetzigen Wirtschaftslage "genug Geld für Software vorhanden" ist. Jeder will sparen, wo es nur geht.

6.
Das Linux-Programm in München läuft gut, es gibt kaum technische Probleme. Wer sich teilweise querstellt, sind die Anwender, wobei deren Verhalten zum größten Teil nur auf Vorurteilen gründen dürfte. Das NIVADIS-Projekt war tatsächlich ein ziemlicher Reinfall - aber was hat das mit Linux zu tun? NIVADIS ist eine Anwendungssoftware, die von sonstwem entwickelt wurde, und DIE hat nicht funktioniert. Das Betriebssystem, also Linux, lief einwandfrei, das konnte man in der Presse und bei der nieders. Polizei nachlesen. Du kannst beim Versagen einer Anwendungssoftware doch nicht dem Betriebssystem die schuld geben. Wenn Photoshop abstürzt, ist Photoshop schuld, nicht Windows.

7. und 8.
Es ist dir also egal, wenn du deinen Computer nicht so einrichten kannst wie DU es willst, sondern nur wie der Hersteller es will? Lese mal die Begründungen für die vielen Open-Source-Migrationsprojekte öffentlicher Verwaltungen. Argument 1: Kostenersparnis, Argument 2: Offenheit. Gerade für Regierungen, Behörden aber auch für Firmen ist sowas von ziemlicher Bedeutung.

1.
Naja, so wie es aussieht dauert Longhorn schon noch etwas :-)
2.
Ich denke nicht, das sich die Leute es auf Dauer gefallen lassen werden, wenn sie immer mehr eingeschränkt werden. Ich will mit der Hardware, die ich kaufe, mit "meiner" Software und mit meinen Daten machen WAS ich will, WANN ich will, wie ot ich will und wie ich will.


Gruß,
Tom

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