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Thema: Speicherleck könnte zu Kernel 2.6.8.2 führen

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Von Jörg W Mittag am Do, 19. August 2004 um 20:37 #
> Quelle?

Linus Torvalds, Andrew Morton, Alan Cox, LKML, Pro-Linux, Heise-Newsticker, LWN und andere.

> Diese Behauptung taucht neuerdings, seit ein paar Wochen, immer wieder auf.

Das ist aber beileibe nicht neu. Es ist im neuen Entwicklungsmodell formell festgehalten, welches dieses Jahr auf dem Kernel Summit beschlossen wurde, galt aber für Linux 2.6 schon immer. Alan Cox hat vor etwa eineinhalb Jahren aus Anlass des ptrace()-Bugs, als Marcelo Tosatto von einigen Anwendern scharf kritisiert wurde, da er keinen Security-Fix-Kernel veöffentlicht hatte, noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass Endanwender die Distributionskernel einsetzen sollten und dass diese bereits gefixt wären, so dass ein schnelles Security-Release unnötig sei. Und auch davor lassen sich in den Archiven sicherlich immer wieder entsprechende Aussagen finden.

> Ich vertraue doch eher auf die Kernmannschaft, als mir von irgendeiner Firma was werbewirksames ranbasteln zu lassen.

Das Ziel des neuen Entwicklungsmodelles ist es ja, dass genau dies nicht mehr stattfindet. Dadurch dass das Entwicklungstempo des Baseline-Kernels im Vergleich zu früher stark erhöht wurde, wird hoffentlich verhindert, dass die Differenzen zwischen den Distributionskerneln untereinander und zum Baseline-Kernel so groß werden wie früher. Ich denke da z.B. an die Speicherverwaltung in Linux 2.4, die auf "dicken" x86-Servern mit mehreren Dutzend GiByte Arbeitsspeicher, einer der Domänen von SuSE, praktisch alleine mit sich selber beschäftigt war und fast den gesamten Kernelspeicher im Low-Mem (unter 896 MiByte) alleine für die Verwaltung des Arbeitsspeichers verbraucht hat - so dass sinnvolles Arbeiten mit dem System praktisch nicht mehr möglich war. Man kann wohl kaum von SuSE verlangen, einen Kernel an ihre Kunden auszuliefern, der ihre 30.000-€-Systeme auf das Niveau eines Taschenrechners degradiert, also mussten sie eine alternative Speicherverwaltung ausliefern, sprich ihre Kernel auf Andrea Arcangelis Kernelserie 2.4-aa basieren. Nach dem alten Entwicklungsmodell war es unmöglich, eine solch tiefgreifende Änderung in den Mainline-Kernel zu bekommen (vor allem, da Linus Torvalds eine VM-Implementierung, wenn auch nicht dieselbe wie im -aa Kernel, von Andrea Arcangeli gerade erst aus dem Kernel geworfen und gegen die von Rik van Riel ausgetauscht hatte). Nach dem neuen Entwicklungsmodell wäre das durchaus möglich, mitten in der 2.6er Serie solch tiefgreifende Änderungen vorzunehmen und tatsächlich arbeiten Andrea Arcangeli, Hugh Dickins und andere auf der einen und Rik van Riel auf der anderen Seite derzeit daran, die Speicherverwaltung von Linux 2.6 gründlich umzukrempeln, in dem sie das Beste aus den verschiedenen Ansätzen zusammenführen.

Das nur mal als Beispiel.

jwm

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