Von Karsten Kruse am So, 12. Dezember 2004 um 03:28 #
> Dann müssen die ja die ganzen Software-Pakete "supporten". Wie bekommen die das hin?
Wenn du damit das Userland meinst, das wird nicht wie bei Linux aus hunderten Quellen bezogen sondern ist fester Bestandteil im System. /bin/false kommt also nicht aus einem Quellpaket von irgendwo sondern befindet sich im gleichen Sourcebaum wie auch der Kernel. Vorteil: eine Änderung an false.c kommt allen Architekturen zugute, da ja alles aus dem gleiche Sourcebaum gebaut wird.
Das System umfasst eigentlich alles was das Herz begehrt, X11, Postfix, Manpages, Bind um nur ein paar zu nennen. Alles was darüber hinausgeht, z.b. KDE wird betrachtet als Thirdparty Software. Gehört also nicht zum System (bei Suse z.b. gibt es da keinen Unterschied). Thirdparty Software wird via pkgsrc installiert (oder als fertiges Paket von netbsd.org bezogen).
Sagen wir du willst die GNU-Erweiterung -i zu sed benutzen. NetBSD's /usr/bin/sed hat diese GNU-Erweiterung nicht (ist eben nicht GNU-sed). Du entscheidest dich GNU-sed via pkgsrc zu installieren. Du besorgst dir pkgsrc (was nicht Teil des Systems ist), wechselst in das richtige Verzeichnis und installierst es:
cd /usr/pkgsrc/textproc/gsed make install
Dann wird es unter /usr/pkg (wie alles andere auch) installiert. Das ist eine mögliche Ausgabe:
root@uberhost:~/usr/pkgsrc/textproc/gsed> make install => sed-4.1.1.tar.gz doesn't seem to exist on this system. => Attempting to fetch sed-4.1.1.tar.gz from ftp://ftp.gnu.org/pub/gnu/sed/ .... => Checksum OK for sed-4.1.1.tar.gz. ===> Extracting for gsed-4.1.1nb1 ========================================================================== The following variables will affect the build process of this package, gsed-4.1.1nb1. Their current value is shown below:
* GNU_PROGRAM_PREFIX = g
You may want to abort the process now with CTRL-C and change their value before continuing. Be sure to run `/usr/bin/make clean' after the changes. ========================================================================== ===> Patching for gsed-4.1.1nb1 ===> Applying pkgsrc patches for gsed-4.1.1nb1 ===> Overriding tools for gsed-4.1.1nb1 ===> Creating toolchain wrappers for gsed-4.1.1nb1 ===> Configuring for gsed-4.1.1nb1 => Fixing locale directory references. .... ===> Building for gsed-4.1.1nb1 .... => Unwrapping files-to-be-installed. ===> Installing for gsed-4.1.1nb1 .... ===> Registering installation for gsed-4.1.1nb1
Da wo die .... sind habe ich die Meldungen von configure und make mal weggeschnitten. Jedenfalls ist dann gsed als Paket installiert.
root@uberhost:~/usr/pkgsrc/textproc/gsed> type gsed gsed is /usr/pkg/bin/gsed
Und ich kann es mit pkg_delete einfach wieder löschen, oder updaten oder was auch immer. Wenn du den GNU-Prefix nicht magst kannst du GNU_PROGRAM_PREFIX = g ändern.
Und ganz genauso funktioniert das auch auf Darwin, Solaris, Linux oder sogar FreeBSD (mag nicht jeder deren Ports).
Von Karsten Kruse am Mo, 13. Dezember 2004 um 06:13 #
Eventuell willst du es ja jetzt mal selber austesten und eine Anleitung schreiben für Pro-Linux oder (schamlose Werbung, ich weiss) www.Newbie-Net.de? Ich bin mir sicher das viele gerne darüber lesen würden.
Wenn du damit das Userland meinst, das wird nicht wie bei Linux aus hunderten Quellen bezogen sondern ist fester Bestandteil im System. /bin/false kommt also nicht aus einem Quellpaket von irgendwo sondern befindet sich im gleichen Sourcebaum wie auch der Kernel. Vorteil: eine Änderung an false.c kommt allen Architekturen zugute, da ja alles aus dem gleiche Sourcebaum gebaut wird.
Das System umfasst eigentlich alles was das Herz begehrt, X11, Postfix, Manpages, Bind um nur ein paar zu nennen. Alles was darüber hinausgeht, z.b. KDE wird betrachtet als Thirdparty Software. Gehört also nicht zum System (bei Suse z.b. gibt es da keinen Unterschied). Thirdparty Software wird via pkgsrc installiert (oder als fertiges Paket von netbsd.org bezogen).
Sagen wir du willst die GNU-Erweiterung -i zu sed benutzen. NetBSD's /usr/bin/sed hat diese GNU-Erweiterung nicht (ist eben nicht GNU-sed). Du entscheidest dich GNU-sed via pkgsrc zu installieren. Du besorgst dir pkgsrc (was nicht Teil des Systems ist), wechselst in das richtige Verzeichnis und installierst es:
cd /usr/pkgsrc/textproc/gsed
make install
Dann wird es unter /usr/pkg (wie alles andere auch) installiert. Das ist eine mögliche Ausgabe:
root@uberhost:~/usr/pkgsrc/textproc/gsed> make install
=> sed-4.1.1.tar.gz doesn't seem to exist on this system.
=> Attempting to fetch sed-4.1.1.tar.gz from ftp://ftp.gnu.org/pub/gnu/sed/
....
=> Checksum OK for sed-4.1.1.tar.gz.
===> Extracting for gsed-4.1.1nb1
==========================================================================
The following variables will affect the build process of this package,
gsed-4.1.1nb1. Their current value is shown below:
* GNU_PROGRAM_PREFIX = g
You may want to abort the process now with CTRL-C and change their value
before continuing. Be sure to run `/usr/bin/make clean' after
the changes.
==========================================================================
===> Patching for gsed-4.1.1nb1
===> Applying pkgsrc patches for gsed-4.1.1nb1
===> Overriding tools for gsed-4.1.1nb1
===> Creating toolchain wrappers for gsed-4.1.1nb1
===> Configuring for gsed-4.1.1nb1
=> Fixing locale directory references.
....
===> Building for gsed-4.1.1nb1
....
=> Unwrapping files-to-be-installed.
===> Installing for gsed-4.1.1nb1
....
===> Registering installation for gsed-4.1.1nb1
Da wo die .... sind habe ich die Meldungen von configure und make mal weggeschnitten. Jedenfalls ist dann gsed als Paket installiert.
root@uberhost:~/usr/pkgsrc/textproc/gsed> type gsed
gsed is /usr/pkg/bin/gsed
Und ich kann es mit pkg_delete einfach wieder löschen, oder updaten oder was auch immer. Wenn du den GNU-Prefix nicht magst kannst du GNU_PROGRAM_PREFIX = g ändern.
Und ganz genauso funktioniert das auch auf Darwin, Solaris, Linux oder sogar FreeBSD (mag nicht jeder deren Ports).
Karsten
Jetzt weiß ich, wie das funktioniert.