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Di, 11. Januar 2005, 00:44

Gesellschaft::Politik/Recht

Strömungssimulation unter GPL gestellt

Die Firma OpenCFD Ltd. hat die Strömungssimulations-Software FOAM unter dem Namen OpenFOAM freigegeben.

FOAM wurde entwickelt von Henry Weller, der auch Gründer der Firma OpenCFD ist. Die Firma wurde im Jahr 2004 aus der Taufe gehoben mit dem hauptsächlichen Zweck, die Software FOAM unter dem neuen Banner OpenFOAM weiter zu entwickeln, zu warten und Support dafür zu leisten. Dieses Geschäftsmodell hat sich im Open-Source-Umfeld gut bewährt, die Zahl der Software-Projekte, die von einer Firma ins Leben gerufen oder als Unternehmen weitergeführt wurden, läßt sich längst nicht mehr überblicken. Wine, PostgreSQL und JBoss mögen als Beispiele genügen.

Strömungssimulation ist eine Anwendung, die heutzutage aus weiten Bereichen der Forschung und Entwicklung nicht mehr wegzudenken ist. Strömungen sind so komplex, daß sie meist nur mit Simulationen einigermaßen modelliert werden können. Die Modellierung ist umso genauer, je enger man das Netz der berechneten Punkte im Modell legt. Allerdings steigt der benötigte Rechenaufwand dafür auch exponentiell an, so daß selbst die größten Supercomputer der Welt nur eingeschränkte Modelle rechnen können. Die möglichen Anwendungen sind zahllos, sie reichen von virtuellen Atombombenexplosionen über Klimamodelle bis zur Simulation von Verbrennungsvorgängen. So zählen zu den potentiellen Kunden der Firma unter anderem Audi, Airbus, Danone, Daimler, Mitsubishi, Obayashi, SKF, Shell, Toyota, Tokyo Gas, Volkswagen sowie zahlreiche Universitäts-Institute.

OpenFOAM wurde in Version 1.0 bereits vor einem Monat unter der GPL freigegeben. Die Idee hinter der Freigabe ist, daß zahlreiche Forschungsinstitute davon profitieren können, mit OpenFOAM eine kostenlose Toolbox für Strömungsmodelle verwenden zu können. Dies wird OpenFOAM mehr Benutzer bringen, und ein Ziel der Freigabe könnte sein, daß diese später zur Nutzung von OpenFOAM die Dienstleistungen der Firma OpenCDF in Anspruch nehmen. Schon der Vorgänger von OpenFOAM lag zu etwa 70% im Quellcode vor.

OpenFOAM (Open Field Operation and Manipulation) besteht aus einer Vielzahl von Modulen, deren Kern ein »flexibler Satz aus effizienten C++-Modulen« bildet. Die Module lassen sich einteilen in Solvers, Utilities und Libraries. OpenFOAM soll sich schon mit den vorhandenen Modulen als Standard-Simulationspaket nutzen lassen. Individuelle Anpassungen sind durch Erzeugen neuer Module oder Änderung bestehender Module im Quellcode möglich.

Auf der Download-Seite des Produkts steht mittlerweile Version 1.0.1 zur Verfügung. Neben Binärpaketen für einfache Installation findet man unter »Other Platforms« auch den Quellcode.

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