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Mo, 28. Februar 2005, 22:02

Wie man Linux zerstört

John C Dvorak, Kolumnist beim PC Magazine, will in einem Gespräch mit Softwareherstellern auf einer Sicherheitskonferenz von einer Art geheimen Projekt erfahren haben, das plant, Linux so umzubauen, dass es als Task unter Windows laufen soll.
Von ThomasS

Dies hat Dvorak selbst zu einen kuriosen Einfall gebracht. In seiner Kolumne How to Kill Linux für das Magazin beschreibt der Autor, wie es Microsoft gelingen könnte, alle gängigen Linux-Distributoren bzw. Linux vom Markt zu verdrängen.

So könnte Microsoft alle Hardware-und Treiber-Aufsätze aus Linux entfernen und eigene Hardwarelayer und Treiber in eine Art gestutztes MS-Linux einbauen. Alle Benutzer, die trotzdem das Treiberpaket von Linux bräuchten, könnten auf ein extra zur Verfügung zu stellendes Utility-Programm zurückgreifen. Mit diesem kleinen Tool sollte es nach Dvorak möglich sein, z.B. alle benötigten Treiber für MS-Linux bereitzustellen und es damit (endlich) zu einem Allerwelts-Betriebssystem machen. Andersherum ginge es aber auch, Benutzer von Linux könnten ja auch für verfügbare Windowstreiber zahlen und hätten dann die vollen PnP-Fähigkeiten von Windows. Bei dieser Vorgehensweise sieht er keinen Grund, warum Microsoft die GPL zu fürchten hätte. Immerhin gebe es bereits einige kommerzielle Produkte für Linux am Markt, mit denen der Schutz eigener Investitionen (offener Quellcode) möglich sei. Die Windowstreiber wären eben nur ein weiteres kommerzielles Produkt.

Eine solche gestutzte Version wäre für Dvorak der Hebel, den Microsoft bräuchte, um sich Linux auf legale Weise langfristig zu entledigen. Im übrigen ist sich der Autor sowieso sicher: MS-Linux wird auf jeden Fall kommen! Schließlich hat sich Microsoft schon in der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen SCO und IBM genug Anregungen zur Bekämpfung von Linux verschafft.

Dieser Einfall ist nicht lange ohne Erwiderung geblieben. In einer ins Satirische gehenden Replik auf Linuxworld wird der Ansatz von Dovrak in Frage hinterfragt. Zwar sei es durchaus denkbar, dass man Netzwerk, Tastatur oder Maus mit dem skizzierten Ansatz erreichen könne. Allerdings ist die Frage, ob man einen Scanner unter MS-Linux über Windowstreiber ansprechen könne, mit Nein zu beantworten, selbst unter VMWare sei dem Autor dies nicht gelungen. Indes sei der Gedanke einer zusammenhängenden Treiberschicht sowieso falsch, vielmehr gebe es in Linux nur einzelne bei Bedarf nachzuladende modulare Treiber. Schon beim ersten Lesen des Artikels von Dvorak stellt sich ebenso die Frage, warum er gerade die Teile aus dem Linuxkernel entfernt sehen will, die eben nicht unter die GPL fallen. Zu denken ist in diesem Zusammenhang etwa an Grafikkartentreiber von ATI oder NVidia, TV-Karten usw. Möglicherweise hat Dvorak eine ganz eigene Lesart der GPL, die in einem zu überprüfenden Verhältnis zur Realität steht.

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Kommentare (Insgesamt: 55 || Alle anzeigen )
Re[9]: How to kill Windows (Eb0la, Mi, 2. März 2005)
Re[8]: How to kill Windows (Sturmkind, Mi, 2. März 2005)
Re: MS-Linux (theBohemian, Di, 1. März 2005)
MS-Linux (Sven, Di, 1. März 2005)
Re[7]: How to kill Windows (Eb0la, Di, 1. März 2005)
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