Finde ich sehr gut, dass sich jemand darum kümmert, was mit GPL-Software so passiert. Und bei einer Warnung entstehen keine Abmahnkosten, daran sollten sich bestimmte Firmen mal ein Beispiel nehmen. Ich hatte das Glück, Harald Welte in Chemnitz (Chemnitzer Linux-Tage) zu hören. Der Vortrag soll auch demnächst zum Download bereitgestellt werden, da kann sich dann jeder selbst ein Bild von Harald Welte und seiner Arbeit für die GPL machen.
Die dort verlinkten Slides hat er auch in Chemnitz aufgelegt. Auf Folie 23 ist eine Auswahl der Firmen, die Welte schon verklagt hat. Das es dabei so selten zu einem Urteil kam lag bisher immer an den Firmen, die dann doch plötzlich bereit waren die GPL zu erfüllen.
Kein Wunder, Firmenanwälte scheuen normal keinen Prozess, aber wenn sie merken, dass sie keine Chance haben, knicken sie ganz schnell ein, eine außergerichtliche Einigung ist für die Karriere immer noch besser als ein verlorener Prozess (und für die Firma meist auch billiger). Und die GPL lässt nur sehr wenig Spielraum bei Interpretationen, Eben Moglen gilt nicht umsonst als einer der besten Kenner der amerikanischen und internationalen Urheberrechts.
Ich denke das die meisten Rechtstreitigkeiten durch eine Einigung und nicht durch ein Urteil beigelegt werden. Die Einigung kann auch während eines Prozesses erfolgen. Es ist oft sehr nüzlich einmal die neutrale aber gewichtige Meinung des Richters zu hören. Danach einigt es sich meist leichter ;-) Bitte behauptet jetzt nicht das Richter eh immer Parteiisch seien. Die meisten Rechtstreite drehen sich um Dinge die den Richter (außerhalb des Gerichtsals) überhaupt nicht interessieren.
Das Vorgehen Firmen erst einmal zu warnen find ich gut. So können alle Seiten das Gesicht wahren und eine zukünftige Zusammenarbeit ist nicht ausgeschlossen. Viel Entscheider wissen wahrscheinlich überhauptnicht um die Vorteile, die offene Software ihnen bietet. Da dürfte eine freundliche aber bestimmte Warnung mit anschließenden Dialog oft interessante positive Auswirkungen für alle Seiten haben.
Berlinux, 21CC3, Cebit, LinuxTag, Linux Info Tage ....
Harald Welte ist überall im Namen Freier Software unterwegs und sorgt beträchtlich dafür, dass das Wissen um die rechtlichen Belange der GNU GPL geschult wird. (Mal von den Verdiensten für Netfilter abgesehen.)
Wie kann ich dafür sorgen, dass er für den Free Software Award nominiert wird?
Es gibt eine Menge Leute, die sehr auf einen Musterprozess warten, aber die FSF oder wer auch immer, hat sich bis jetzt schwer gehütet, es auf einen solchen ankommen zulassen. Und das wird sich auch nicht ändern, denn es gibt wohl wirklich niemanden, auch nicht bei der FSF, der ernsthaft glaubt, dass die GPL vor deutschen Gerichten in der Form wie sie jetzt exisitiert, unverändert Bestand haben würde.
Man fürchtet (sicher nicht zu Unrecht) letztlich unendlich viel mehr zu verlieren, als selbst ein gewonnener Prozess einbringen würde. - Am Geld liegts garantiert nicht.
Deshalb spielt man zwar ab und zu mal den Papiertiger oder brüllt wie der König der Löwen, allerdings, das wars dann auch schon. - Das weiss jeder und vor allem wissen das aber auch die Firmen um die es hier geht.
Deshalb juckt sie das auch nicht, egal wie viele Briefe Herr Welte oder wer auch immer schreibt. - So sieht die Realität nun mal aus.
> es gibt wohl wirklich niemanden, auch nicht bei der FSF, der ernsthaft glaubt, dass die GPL vor deutschen Gerichten in der Form wie sie jetzt exisitiert, unverändert Bestand haben würde.
Darf ich fragen, worauf deine Annahme basiert, dass die GPL in Zukunft nicht bestehen wird, obwohl sie doch — bei exakt identischer Gesetzeslage — in der Vergangenheit Bestand hatte? Da du dich ja offensichtlich bereits detailliert mit der Arbeit von Harald Welte auseinandergesetzt hast, solltest du eigentlich wissen, dass er die GPL bereits erfolgreich vor Gericht durchgesetzt hat.
> Da du dich ja offensichtlich bereits detailliert mit der Arbeit von Harald Welte auseinandergesetzt hast, solltest du eigentlich wissen, dass er die GPL bereits erfolgreich vor Gericht durchgesetzt hat.
Zitat: "... Aus der seit dem heutigen Freitag vorliegenden schriftlichen Urteilsbegründung wird deutlich, dass die Richter die GPL grundsätzlich als rechtswirksam anerkennen. Wörtlich heißt es: ŽDie Kammer teilt die Auffassung, dass in den Bedingungen der GPL keinesfalls ein Verzicht auf Urheberrechte und urheberrechtliche Rechtspositionen gesehen werden kann.Ž Der klagende GPL-Entwickler sei legitimiert, die Urheberrechte an dem Sourcecode geltend zu machen...."
Deine Aussage galt so lange, bis das netfilter/iptables-Projekt die Firma Sitecom wegen Verletzung der GPL in Deutschland erfolgreich verklagt hat. Damit ist die GPL in Deutschland voll anerkannt. Das ganze ist schon eine Weile her, und vielleicht hat jemand noch mehr Infos zu dem Thema, der mehr in der Materie drin ist als ich(?). http://www.netfilter.org/news/2004-04-15-sitecom-gpl.html
>Deshalb juckt sie das auch nicht, >egal wie viele Briefe Herr Welte >oder wer auch immer schreibt. >So sieht die Realität nun mal aus.
Falsch, Welte hatte schon mit über 25 Firmen gerichtliche Auseinandersetzungen. Meistens kam es aber dann doch zu ausergerichtlichen Einigungen. Das lag aber immer daran, dass die Firmen dann doch die GPL erfüllt haben und gleichzeitig einen höheren Betrag an ein GLP-Projekt "gespendet" haben. Es sind wohl eher die Firmen, die Angst vor einem Urteil haben.
Ist auch klar, ein verlorener Prozess wegen verletzter Lizenzen macht sich nicht gut und dann könnten ja andere Hersteller auf die Idee kommen, dass die betreffende Firma ihre Lizenzen auch nicht beachtet...
Sebalin faselt mal wieder Stuß. Egal in welchem Forum und zu welchem Thema er postet, es kommt seit Jahren nur peinlicher Käse dabei heraus. Mein Gott, was für eine sinnentleerte Existenz.
Irgendwie scheinen die GPL-Gegner immer zu glauben, sobald die GPL für ungültig erklärt wird, ist alle freie Software Public Domain.
Ich will gar nicht erst darüber spekulieren, welche Ursache für diesen folgenschweren Denkfehler verantwortlich ist. Jedenfalls ergibt sich in der Realität, die jene Leute so hartnäckig verleugnen, folgende Konsequenz:
Wenn die GPL nicht gültig ist, gilt das international anerkannte Urheberrecht, d.h. der Urheber hat das Recht, jegliche Veränderung, Vervielfältigung, Verteilung und Verwendung (sozusagen die 4 Vs des Urheberrechts) zu bestimmen. Bei einer Ungültigkeit der GPL wären sämtliche Handlungen bezüglich der freien Software mangels einer anderslautenden Regelung zunächst untersagt, bis der Urheber etwas anderes bestimmt.
Das urheberrechtliche Bestimmen ist aber nichts anderes als jede andere Absichtserklärung mit Rechtsbindungswillen, also ein einseitiger Vertrag zu Gunsten des Nutznießers. Der Urheber kann erklären, was immer er will (und wenn ein Programmierer erklärt, er will, daß jeder, der sein Programm benutzt, dabei eine Unterhose auf dem Kopf trägt, wäre das auch rechtens!) und die GPL ist letztlich nur eine Vorformulierung einer äußerst vernünftigen Absichtserklärung hinsichtlich der Bestimmung der Urheberrechte.
Aus diesem Grund wird die GPL auch weiterhin vor deutschen und anderen Gerichten anerkannt werden.
Ich weis nicht was in Sebalin vorgeht, wenn er sowas schreibt, da es ja bekanntlich das Sitecom-Urteil gibt.
Nichtsdestotrotz ist es auch nicht ganz richtig zu sagen, die GNU GPL ist durch dieses Urteil jetzt bombenfest durchsetzbar. In diesem Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2005 wird das Sitecom-Urteil genau analysiert. Das Paper erlaubt einem auch Rückschlüsse, was die Version 3 der GNU GPL berücksichtigen sollte.
SCO hat seinen neuen OpenServer veröffentlicht (lt. heise.de), die schreiben dort, daß auch viel OpenSource enthalten ist. Da SCOs Tätigkeiten diesbezüglich bekannt sind, so ist doch zu vermuten, daß diese Bande ebenfalls Verletzungen der GPL betreibt, oder?
Ich hatte das Glück, Harald Welte in Chemnitz (Chemnitzer Linux-Tage) zu hören. Der Vortrag soll auch demnächst zum Download bereitgestellt werden, da kann sich dann jeder selbst ein Bild von Harald Welte und seiner Arbeit für die GPL machen.
Der Vortrag von Herrn Welte am 21C3 war recht gut.
Die Einigung kann auch während eines Prozesses erfolgen.
Es ist oft sehr nüzlich einmal die neutrale aber gewichtige Meinung des Richters zu hören. Danach einigt es sich meist leichter ;-)
Bitte behauptet jetzt nicht das Richter eh immer Parteiisch seien. Die meisten Rechtstreite drehen sich um Dinge die den Richter (außerhalb des Gerichtsals) überhaupt nicht interessieren.
Das Vorgehen Firmen erst einmal zu warnen find ich gut. So können alle Seiten das Gesicht wahren und eine zukünftige Zusammenarbeit ist nicht ausgeschlossen.
Viel Entscheider wissen wahrscheinlich überhauptnicht um die Vorteile, die offene Software ihnen bietet. Da dürfte eine freundliche aber bestimmte Warnung mit anschließenden Dialog oft interessante positive Auswirkungen für alle Seiten haben.
Einen schönen sonnigen Tag noch
Mark
Harald Welte ist überall im Namen Freier Software unterwegs und sorgt beträchtlich dafür, dass das Wissen um die rechtlichen Belange der GNU GPL geschult wird. (Mal von den Verdiensten für Netfilter abgesehen.)
Wie kann ich dafür sorgen, dass er für den Free Software Award nominiert wird?
Das steht auf jeder seiner Webseiten, auch auf gpl-violations.org
bereits gesehen und geändert!
Danke
Thomas
hat sich bis jetzt schwer gehütet, es auf einen solchen ankommen zulassen. Und das wird sich auch nicht
ändern, denn es gibt wohl wirklich niemanden, auch nicht bei der FSF, der ernsthaft glaubt, dass die
GPL vor deutschen Gerichten in der Form wie sie jetzt exisitiert, unverändert Bestand haben würde.
Man fürchtet (sicher nicht zu Unrecht) letztlich unendlich viel mehr zu verlieren, als selbst ein gewonnener
Prozess einbringen würde. - Am Geld liegts garantiert nicht.
Deshalb spielt man zwar ab und zu mal den Papiertiger oder brüllt wie der König der Löwen, allerdings,
das wars dann auch schon. - Das weiss jeder und vor allem wissen das aber auch die Firmen um die es hier
geht.
Deshalb juckt sie das auch nicht, egal wie viele Briefe Herr Welte oder wer auch immer schreibt. - So sieht die
Realität nun mal aus.
Sebastian.
'cuda
Darf ich fragen, worauf deine Annahme basiert, dass die GPL in Zukunft nicht bestehen wird, obwohl sie doch — bei exakt identischer Gesetzeslage — in der Vergangenheit Bestand hatte? Da du dich ja offensichtlich bereits detailliert mit der Arbeit von Harald Welte auseinandergesetzt hast, solltest du eigentlich wissen, dass er die GPL bereits erfolgreich vor Gericht durchgesetzt hat.
jwm
Steht doch alles da : Sebalin
Gruss
Mario
=> Deutsches Gericht bestätigt Wirksamkeit der GPL
Grüße
Sascha
Aber für den Fall, dass das jemand noch nicht weiss:
Guckts Du (Heise GPL vs Sitecom)
Zitat:
"... Aus der seit dem heutigen Freitag vorliegenden schriftlichen Urteilsbegründung wird deutlich, dass die Richter die GPL grundsätzlich als rechtswirksam anerkennen. Wörtlich heißt es: ŽDie Kammer teilt die Auffassung, dass in den Bedingungen der GPL keinesfalls ein Verzicht auf Urheberrechte und urheberrechtliche Rechtspositionen gesehen werden kann.Ž Der klagende GPL-Entwickler sei legitimiert, die Urheberrechte an dem Sourcecode geltend zu machen...."
So und nun guts Nächtle
Grüße
Sascha
Das ganze ist schon eine Weile her, und vielleicht hat jemand noch mehr Infos zu dem Thema, der mehr in der Materie drin ist als ich(?).
http://www.netfilter.org/news/2004-04-15-sitecom-gpl.html
Gruß, nidhoegg
>egal wie viele Briefe Herr Welte
>oder wer auch immer schreibt.
>So sieht die Realität nun mal aus.
Falsch, Welte hatte schon mit über 25 Firmen gerichtliche Auseinandersetzungen. Meistens kam es aber dann doch zu ausergerichtlichen Einigungen. Das lag aber immer daran, dass die Firmen dann doch die GPL erfüllt haben und gleichzeitig einen höheren Betrag an ein GLP-Projekt "gespendet" haben. Es sind wohl eher die Firmen, die Angst vor einem Urteil haben.
Scheint so 'ne Masche zu sein, Falschinformationen zu streuen und die Massen verunsichern zu wollen.
Doch, eine Frage stell ich mir noch:
Kriegt man eine Entlöhung (von unbekannter Stelle natürlich) für solch goldene Artikel?
Na, Sebalin sag mal, wer ist Dein Brötchengeber?
ich habe da auch eine Vermutung.. Wohin zeigt Deine e-mail adresse? - hotmail.com, oh, alles klar.
Tja, wenn man mit fairen Mitteln nichts mehr erreicht muss wohl verleumdet werden. Es muss ja Absicht sein, oder pure Dummheit. Wer weiss das schon?
Lügen werden nicht zur Realität, wenn man sie genug lange wiederholt.. nein, nein..
Beides. Wenn stänkern zur Gewohnheit wird...
He! Keine falschen Vermutungen! Ich habe auch eine hotmail-Adresse und das schon eine ganze Weile.
> Lügen werden nicht zur Realität, wenn man sie genug lange wiederholt.. nein, nein..
Hmm, die deutsche Geschichte hat da mahnend anderes zu erzählen. Leider.
>He! Keine falschen Vermutungen! Ich habe auch eine hotmail-Adresse und das schon eine ganze Weile.
Na und? Du bist halt auch einer von IHNEN. Und nun?
SCNR
Aber vielleicht wenn man sie lange genug erzählt? Oder genügend lang? (beides ist schöner ;))
PS: ich schreibe jetzt absichtlich von meiner hotmail-adresse!
Ich will gar nicht erst darüber spekulieren, welche Ursache für diesen folgenschweren Denkfehler verantwortlich ist. Jedenfalls ergibt sich in der Realität, die jene Leute so hartnäckig verleugnen, folgende Konsequenz:
Wenn die GPL nicht gültig ist, gilt das international anerkannte Urheberrecht, d.h. der Urheber hat das Recht, jegliche Veränderung, Vervielfältigung, Verteilung und Verwendung (sozusagen die 4 Vs des Urheberrechts) zu bestimmen. Bei einer Ungültigkeit der GPL wären sämtliche Handlungen bezüglich der freien Software mangels einer anderslautenden Regelung zunächst untersagt, bis der Urheber etwas anderes bestimmt.
Das urheberrechtliche Bestimmen ist aber nichts anderes als jede andere Absichtserklärung mit Rechtsbindungswillen, also ein einseitiger Vertrag zu Gunsten des Nutznießers. Der Urheber kann erklären, was immer er will (und wenn ein Programmierer erklärt, er will, daß jeder, der sein Programm benutzt, dabei eine Unterhose auf dem Kopf trägt, wäre das auch rechtens!) und die GPL ist letztlich nur eine Vorformulierung einer äußerst vernünftigen Absichtserklärung hinsichtlich der Bestimmung der Urheberrechte.
Aus diesem Grund wird die GPL auch weiterhin vor deutschen und anderen Gerichten anerkannt werden.
Gruß, Alex
Nichtsdestotrotz ist es auch nicht ganz richtig zu sagen, die GNU GPL ist durch dieses Urteil jetzt bombenfest durchsetzbar.
In diesem Artikel aus dem Open Source Jahrbuch 2005 wird das Sitecom-Urteil genau analysiert. Das Paper erlaubt einem auch Rückschlüsse, was die Version 3 der GNU GPL berücksichtigen sollte.
veröffentlicht (lt. heise.de), die schreiben
dort, daß auch viel OpenSource enthalten
ist. Da SCOs Tätigkeiten diesbezüglich
bekannt sind, so ist doch zu vermuten, daß
diese Bande ebenfalls Verletzungen der GPL
betreibt, oder?
schon wieder etwas was die Entwicklung fuer Open Source in Open Source nich befoerdert sondern fraglich macht!
Ich bin mir nicht sicher ob einige in Open Source Welt Business nicht mit "Asta" verwechseln!