Login
Newsletter
Werbung

Mi, 13. April 2005, 10:20

Software::Systemverwaltung

XGI-Grafikkartentreiber als Open Source veröffentlicht

Mit der Veröffentlichung des Grafiktreiber-Quellcodes als Open Source (OSS) kommt der Hersteller XGI mit Hauptsitz Taipei/Taiwan erstmals einem lang ersehnten Wunsch der OSS-Gemeinde nach.
Von ThomasS

Der bislang kaum präsente Grafikchiphersteller XGI will im Linux-Bereich mit diesem Schritt gegen die Konkurrenten NVidia und ATI punkten. Beide Kontrahenten liefern ihre Treiber nur als "Closed Source" aus, mit den hinlänglich bekannten Folgen. Im Laufe der Zeit haben sich NVidia und ATI zwar ins Zeug gelegt, um der Kritik an Qualität der Treiber-Releases entgegenzuwirken, der Forderung nach einer Freigabe ihrer Treiber haben sie sich allerdings beharrlich widersetzt. Ob der Schritt der XGI Inc. die beiden führenden Grafikchip-Hersteller unter Druck setzen und zu einem ähnlichen Schritt veranlassen könnte, bleibt abzuwarten. Da die Kritik an den "Closed Source"-Treibern nicht verstummt, könnte XGI seine Kontrahenten allerdings unter Zugzwang setzen.

Bislang hatte der Hersteller XGI im Desktopbereich keinen nennenswerten Marktanteil im Vergleich zu seinen Hauptkonkurrenten erreicht, mit der Veröffentlichung seines Treiber für 32 Bit- und AMD64/EM64T-Systeme könnte dies nun anders werden. Freigegeben hat der Hersteller die Treiber für XFree86 4.4.0 und X.Org 6.8.2. Der quelloffene Treiber soll auf (fast) allen Linux-Plattformen lauffähig sein und schließt den Support für das Frame Buffer Device (FBDev) unter den Kerneln der 2.4er Reihe ein.

Der Schritt von XGI kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich auch in der OSS Szene erste Überlegungen zu einem freien Grafiktreiber auf der Linux-Kernel-Mailingliste regten. Dort hatte ein Entwickler aus Frust über Closed Source-Treiber versucht, seinen Arbeitgeber zur Entwicklung eines Grafikchips mit offen gelegten Spezifikationen zu anzuregen. Die Idee von Treiber- und Software-Entwickler Timothy Miller wurde zwar grundsätzlich begrüßt, aber niemand geringerer als Alan Cox wies schon damals darauf hin, dass die Entwicklung von 3D-Treibern alles andere als trivial sei. Andere Entwickler zweifelten daran, dass die eigenständige Entwicklung eines 3D-Grafiktreibers überhaupt wirtschaftlich sein könnte. Mit dem couragierten Schritt könnte sich auch diese Diskussion bald erledigt haben, falls das Angebot von XGI viele Freunde finden sollte.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 31 || Alle anzeigen )
Re[2]: DARN! (CE, Do, 14. April 2005)
Re[2]: Strategische Entscheidung (Mark, Do, 14. April 2005)
Re[4]: Klasse, nur wo kaufen ? (Radone, Do, 14. April 2005)
Re[2]: Leider wird das ATI und NVidia in keiner we (Lars., Do, 14. April 2005)
Re[2]: unfrei ist egal (Hm, Do, 14. April 2005)
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung