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Do, 1. September 2005, 13:09

Gesellschaft::Politik/Recht

Unilever korrigiert Linux-Pläne

Der Chemie- und Nahrungsmittel-Konzern Unilever wird nicht wie angekündigt bis zum Jahre 2006 seine komplette Server-Architektur auf Linux umstellen.

Wie Unilever Chief Information Officer (CIO) Neil Cameron, in einem Interview mit dem britischen Fachmagazin »Silicon.com« bekannt gab, wird die ursprünglich für 2006 geplante Umstellung der SAP-Systeme nicht die erhofften Einsparungen bringen. Während das Unternehmen im Jahr 2003, als die Pläne aufgestellt wurden, noch mit jährlichen Einsparungen in Höhe von 66 Millionen engl. Pfund gerechnet hatte, sei dies nun nicht mehr der Fall. Vor allem in den Bereichen Security und Support sei es zu Veränderungen gekommen, die zum Zeitpunkt der Rechnung nicht einkalkuliert wurden. »Der Betrag wurde auf Basis eines damaligen Finanzierungsmodells berechnet, die Voraussetzungen haben sich jedoch verändert und das Modell funktioniert nun nicht mehr«, so Cameron.

Linux und Open Source werden weiter einen Platz in Unilevers IT-Infrastruktur haben. Dies wird jedoch im Rahmen einer »sachgerechten Adaption« geschehen. Der Manager sieht weiterhin die Notwendigkeit von Linux. Das Betriebssystem belebt den Wettbewerb und verhindert, dass andere Anbieter zu selbstgefällig werden. Cameron gibt allerdings auch zu, dass sich der Preis und die Performance bei proprietären Produkten in den letzten Jahren deutlich geändert haben und dass der Unterschied der Produkte zu Open-Source kleiner geworden ist.

Unilever war das erste Mitglied, das nicht aus dem IT-Umfeld stammt, als es den Open Source Development Labs (OSDL) beitrat. Mit dem Eintritt in OSDL wollte das Unternehmen darauf Einfluss nehmen, dass ihre Anforderungen auch berücksichtigt werden. Ursprünglich wollte der Konzern seine gesamte IT-Architektur auf Linux standardisieren, nachdem bereits Linux im Server-Bereich eingesetzt wurde. Bereits bei der Einführung gab der Vizepräsident von Unilevers globaler Informations-Abteilung, Martin Armitage, zu, dass viele der Anforderungen noch nicht erfüllt wurden. Doch bis 2005 oder 2006 sollte auch diese Umstellung geschafft sein.

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