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Thema: Projekt zur Diskussion der GPLv3 gestartet

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Von pinky am Di, 6. September 2005 um 12:54 #
und bevor hier wieder das große "gejammere" von einigen los geht. Mit dem letzt newsletter[1] wurde auch eine Mailingliste bekannt gegeben wo ihr in einer sachlichen Diskussion eure "sorgen" um die GPL3 äußern könnt.

[1] http://mail.fsfeurope.org/pipermail/press-release-de/2005q3/000075.html

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Von gerd am Di, 6. September 2005 um 12:56 #
Da hat der Herr Jakobs ja schönen Spin gesetzt. Punkt ist, dass Moglen seit mehreren Jahren von der GPL Neufassung redet, aber die GPL3 bislang nur vapourware mit einer Pr pro vierteljahr ist. Ich verstehe wirklich nicht, warum die FSF sich nicht in die Karten gucken lässt. Ich bezweifle, dass die FSF wirklich die GPL zur offenen diskussion stellen wird. Sie hat auch in der Vergangenheit nicht getan. Sie hätte genug Gelegeheit dazu bislang gehabt. Raymonds "Kathedrale" war auch eine Kritik an GNU. Controlfreak RMS und der linksutopische Prof. Moglen werden sich nicht den Entwurf aus der Hand nehmen lassen. Am Ende wird wieder ein Riesenstreit ausbrechen, weil die Fachleute nicht konsultiert wurden.
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    Von Peter Parker am Di, 6. September 2005 um 13:26 #
    gerd schrieb:
    > Punkt ist, dass Moglen seit mehreren Jahren von der GPL Neufassung redet,
    Gut Ding will Weile haben. Eine so wichtige Lizenz schreibt sich nicht über Nacht.

    > Ich bezweifle, dass die FSF wirklich die GPL zur offenen
    > diskussion stellen wird. Sie hat auch in der Vergangenheit nicht getan...

    Deswegen tun sie es doch jetzt, oder war der Inhalt des Artikels auf Hebräisch?
    > > Man wolle laut Brown sicher stellen, dass jede Gruppierung bei der
    > > Erstellung des »wichtigsten sozialen Dokuments unserer Zeit« beteiligt ist.

    > Controlfreak RMS und der linksutopische Prof. Moglen
    Der "Controlfreak" RMS hat die Freie Software Bewegung gegründet, an der jedermann/frau partizipieren kann, um die Kontrolle zu behalten? Über was denn?
    Und warum "utopisch". Ist die GPL utopisch? Diese Lizenz beweist ihre Stärken doch jeden Tag.

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      Von gerd am Mi, 7. September 2005 um 10:52 #
      [ ] du kennst die politischen Positionen von Moglen

      * RMS hat die FSF und GNU gegründet, alles andere ist nur unter seiner Lizenz

      "Der "Controlfreak" RMS hat die Freie Software Bewegung gegründet, an der jedermann/frau partizipieren kann, um die Kontrolle zu behalten? Über was denn?"

      * Kontrolle, darüber wie wir unser Betriebssystem zu nennen haben. Sprachregelungen.
      * Kontrolle, wer in die FSF aufgenommen wird
      * Kontrolle, wer an den Entwürfen zur GPLv3 mitarbeiten darf
      * ...

      * eine "Freie software Bewegung" existiert nicht.

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    Von EP am Di, 6. September 2005 um 14:04 #

    Punkt ist, dass Moglen seit mehreren Jahren von der GPL Neufassung redet, aber die GPL3 bislang nur vapourware mit einer Pr pro vierteljahr ist.

    Die gemeine Definition von Vapourware ist, (Soft-)Ware die immer wieder angekündigt, aber deren Release dann doch immer wieder verschoben wird. Dieser Prozess hat bei der GPL V3 nicht stattgefunden, stattdessen ist sie bewußt nicht schon für Übermorgen angekündigt.

    Ich bezweifle, dass die FSF wirklich die GPL zur offenen diskussion stellen wird. Sie hat auch in der Vergangenheit nicht getan. Sie hätte genug Gelegeheit dazu bislang gehabt.

    Die aktuelle Version der GPL ist 1991 veröffentlicht wurden. Damals war die Freie Software Community in der jetzigen Form wesentlich kleiner als heute, und es gab für viele Leute, besonders in Europa, nicht die elektronischen Möglichkeiten, die eine so breite Diskussion möglich machen.

    Am Ende wird wieder ein Riesenstreit ausbrechen, weil die Fachleute nicht konsultiert wurden.

    Naja, Stallman und Moglen sind ja schonmal 2 Fachleute für Freie Software oder Recht...

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      Von martin am Mi, 7. September 2005 um 11:07 #
      Ich glaube das ganze Ankündigen ist nur eine Riesenfundraisingmaschine für die FSF. Die wollen sich wichtig machen mit ihrer Lizenz, die zufällig von Linus ausgewählt wurde. Warum entwickelt man die GPL nicht wie open source? Wer was ändern will, schickt einen Patch als Vorschlag. Statt dessen furzt Moglen alle drei Monate und die Presse schreit "ah", die GPLv3. Die GPLv3 kann man erst beurteilen, wenn man sie gesehen hat. Ich würde mir wünschen, dass sie an die OPL angelehnt sich etwas entideologisiert.
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    Von peschmae am Di, 6. September 2005 um 15:47 #
    > Ich bezweifle, dass die FSF wirklich die GPL zur offenen diskussion stellen wird. Sie
    > hat auch in der Vergangenheit nicht getan.

    Deshalb gibts auch die Mailingliste und wurde ein Jahr oder so Zeit für Diskussionen vorgesehen.

    Ausserdem ist die Frage wie "offen" so eine Diskussion überhaupt werden kann wenn die Ziele mehr oder weniger schon fest stehen. Ich meine sooo viel Spielraum gibts da nun auch wieder nicht - schliesslich soll die GPL ja Copyleft bleiben, etc...

    > Sie hätte genug Gelegeheit dazu bislang gehabt. Raymonds "Kathedrale" war auch eine
    > Kritik an GNU.

    Na gut. Ich weiss nicht wieso die Leute immer wieder mit ESR angerannt kommen der ist nun wirklich sowas von objektiv, qualifiziert und was weiss ich...

    MfG Peschmä

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      Von BeS am Di, 6. September 2005 um 16:02 #
      Ausserdem ist die Frage wie "offen" so eine Diskussion überhaupt werden kann wenn die Ziele mehr oder weniger schon fest stehen. Ich meine sooo viel Spielraum gibts da nun auch wieder nicht - schliesslich soll die GPL ja Copyleft bleiben, etc...

      Naja, ich denke mal, wie du gesagt hast, die Grundziele sind klar. Dazu kommen Punkte die man sicher noch genauer formulieren und in konkrete Ziele umwandeln muß (Softwarepatente, DRM, TCP, Programme die über Netzwerke laufen,..). Aber ich denke auch das wird zu einem großen Teil intern in einer weltweiten Gruppe von Fachleuten festgelegt werden. Was man dann aber in einer breiteren Öffentlichkeit diskutieren kann und sicher auch diskutiert wird, ist die konkrete Umsetzung der Ziele.

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      Von Martin am Mi, 7. September 2005 um 10:47 #
      Punkt ist: ESR hat an Linus das "Entwicklungsmodell" gelobt, was er von der GPL trennt. die Offenheit der Entwicklung, da hat RMS zu lernen. Das ist wie Nupedia vs. Wikipedia. Wer kontrollieren will, macht Freiheitsgerede zur Phrase.
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        Von pinky am Mi, 7. September 2005 um 12:23 #
        die Offenheit der Entwicklung, da hat RMS zu lernen.

        das eine offene Entwicklung und "technisch besser" nicht das wichtigste im Leben ist, da hat ESR zu lernen.

        Aber das wird er wahrscheinlich nie mehr lernen und das hat auch schon sein "Open Source Kollege" Bruce Perens bedauert:

        "Sadly, as I've tended toward promotion of Free Software rather than Open Source, Eric Raymond seems to be losing his free software focus."

        Quelle

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Von theBohemian am Di, 6. September 2005 um 14:37 #
Vielleicht gelangt man auch in den Bereichen Lizenzkompatibilität mit der ASL2, EPL/CPL und CDDL zu einem Kompromiss.
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    Von peschmae am Di, 6. September 2005 um 15:50 #
    Das wäre sicher sehr gut, solange es dabei gelingt die bisherigen Eigenenschaften der GPL beizubehalten.

    Wie ist das eigentlich mit der EPL? Ich habe mal gelesen (offenbar ist das falsch) die sei von IBM als CPL-Nachfolger gewählt/macht worden um GPL-Kompatibilität zu ermöglichen...

    MfG Peschmä

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Von Zeno Gantner am Di, 6. September 2005 um 15:06 #
Ich denke die aktuelle Version der GPL ist 2.0. Die LGPL liegt momentan in der Version 2.1 vor, und die GFDL ist bei 1.2. Oder habe ich da etwas verpasst?

mfg, Zeno

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    Von blub am Di, 6. September 2005 um 18:41 #
    Es geht um das Verfassen einer neuen Version der GPL..
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      Von Zeno Gantner am Mi, 7. September 2005 um 10:26 #
      Ich bezog mich auf den Satz "Derzeit liegt die GPL in der Version 2.2 vor, die sich nur in Details von der Version 2.0 unterscheidet."

      mfg,
      Zeno

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Von G. W. am Di, 6. September 2005 um 19:23 #
"Weiter will Greve die 'grundsätzliche Idee' in die GPLv3 einbringen, 'dass jemand, der Softwarepatente gegen freie Software einsetzt, das Recht verlieren soll, diese Software zu vertreiben oder in eigenen Produkten zu nutzen'."

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/63662

WOW! Darauf ist die FSF jetzt echt auch schon gekommen. Respekt. Vielleicht wird die GPL dann ja tatsächlich doch irgendwann mal MPL- oder CDDL-kompatibel. Zur Zeit scheitert es nämlich ausschließlich daran, dass die MPL und die CDDL das Patentschmarotzertum bereits jetzt verbieten und die GPL wiederum die Duldung des Patentschmarotzertums verbindlich diktiert - das passt nicht zusammen. Alles andere ist zumindest in die eine Richtung, MPL- und CDDL-Code unter der GPL zu nutzen, bestens kompatibel.

Die Bereinigung dieses Missstands erwarte ich mit großer Freude, nur eines wird sicherlich interessant werden: Wie werden sich die "die CDDL ist aber so unfrei, da nicht GPL-kompatibel"-Schreihälse verhalten, wenn sie hoffentlich doch irgendwann mal merken, dass dieser Umstand einzig und allein auf die wenig vorausschauende Eigenschaft der GPL zurückzuführen ist, jegliche weitergehenden "Restriktionen" als "unfrei" zu verbieten, auch wenn sie sinnvoll sind?

Letztenendes ist es aber auch nicht so wichtig. Hauptsache, die unzähligen Nutzer der GPL können wieder guten Gewissens ihre Software unter die quantitativ meistgenutzte Lizenz stellen, ohne befürchten zu müssen, von Patentschmarotzern ausgenutzt zu werden. Bislang haben sie diese Sicherheit nämlich leider nicht, obwohl in Foren leider trotzdem wahrheitswidrig behauptet wird, es sei der Fall, besonders gerne im Zusammenhang mit Anti-CDDL-Lobbyismus. Das Ganze noch ein Jahr früher, dann hätte uns auch die lächerliche Show von Nokia bezogen auf den Linux-Kernel erspart bleiben können.

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    Von Georg Greve am Di, 6. September 2005 um 20:18 #

    Hi,

    Zur Information: Der Artikel bei Heise basiert auf einem irreführenden Artikel von Reuters, in dem Spekulationen als Fakten dargestellt werden, während die Fakten leider nicht auftauchen. Tatsache ist, daß die GPL version 3 im Laufe des Jahres 2006 diskutiert werden wird. Die Basis dafür wird ein Draft sein, den Richard Stallman Anfang nächsten Jahres fertig haben will.

    Es gibt viele Ideen von Dingen, die vielleicht in irgendeiner Form in diesem Draft aufgenommen werden, Eben Moglen hat einige in seinem eweek Artikel zu GPLv3 erwähnt.

    Was und in welcher Form vielleicht in die GPLv3 kommt ist nicht entschieden und letztlich wird erst die Veröffentlichung des ersten Entwurfs zeigen, welche Komponenten dabei Aufnahme finden. Bis dahin ist jede Spekulation sinnlos. Das habe ich auch dem Reuters Journalisten gesagt, der das aber leider nicht beachtet hat.

    Die Diskussion über die nächste Version soll ja eben 2006 gemeinsam passieren.

    Insofern ist das Beste, was ihr im Moment tun könnt, diesen Artikel zu ignorieren.

    Es ist FUD. Und ich entschuldige mich bei Euch dafür, daß ich scheinbar im Zentrum des Ganzen stand, auch wenn dies aufgrund falscher Zitate und einem ahnungslosen Journalisten passierte.

    Gruß,
    Georg Greve
    FSFE, Präsident

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      Von gerd am Mi, 7. September 2005 um 11:00 #
      Moglen redet seit mehreren Jahren von der GPL v3.

      Was man nie sieht sind Entwurf und Patches, vielleicht existieren sie ja auch gar nicht. Warum macht man das nicht offen. Open source Lizenzen, "geschlossen" entwickelt, das ist Mist. Warum fürchtet ihr die Öffentlichkeit?

      Warum braucht ihr so lange für einen Entwurf?

      Welche Experten sind denn beteiligt?

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        Von Georg C.F. Greve am Mi, 7. September 2005 um 12:25 #
          Was man nie sieht sind Entwurf und Patches, vielleicht existieren sie ja auch gar nicht. Warum macht man das nicht offen. Open source Lizenzen, "geschlossen" entwickelt, das ist Mist. Warum fürchtet ihr die Öffentlichkeit?

        Es ging bei der Meldung ja gerade darum, daß die Öffentlichkeit einbezogen werden wird, das ist die zentrale Botschaft der Ankündigung. Es wird im Wesentlichen ein gesamtes Jahr für Diskussionen und "peer review" geben. Meines Wissens ist das ein bisher einmaliger Vorgang, der zum ersten Mal stattfindet. Allerdings braucht man eine Diskussionsgrundlage, wenn man zu irgendeinem Ergebnis kommen will. Diese wird von Richard Stallman geschrieben und Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden.

          Warum braucht ihr so lange für einen Entwurf?

        Da gibt es verschiedene Gründe. Erstens ist die GPL eine hoch emotionale Sache, wie die gestrigen Reaktionen gezeigt haben.

        Zweitens arbeiten alle Free Software Foundations permanent an der Grenze ihrer Kapazität und es gab viele Dinge, die uns beschäftigt und "on the road" gehalten haben. Für die Arbeit an der GPL wird aber etwas Ruhe erforderlich sein, die Richard für das Ende dieses Jahres eingeplant hat.

          Welche Experten sind denn beteiligt?

        Alle Experten, die sich einbringen möchten. Eben Moglen wird diesen Prozess koordinieren, und er plant, ihn so inklusiv wie irgend möglich zu gestalten. Im Moment befinden wir uns noch in der Prozessplanungs-Phase, sobald wir dazu harte Fakten haben, werden wir sie veröffentlichen. Spekulationen hatten wir gestern ja genug.

        Gruß, Georg Greve, FSFE Präsident

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          Von gerd am Mi, 7. September 2005 um 12:52 #
          Nichts als Dampfschwallerei.

          "Für die Arbeit an der GPL wird aber etwas Ruhe erforderlich sein, die Richard für das Ende dieses Jahres eingeplant hat."

          14 Jahre sind vergangen...

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          Von Karsten Bendradt am Mi, 7. September 2005 um 13:00 #
          "Zweitens arbeiten alle Free Software Foundations permanent an der Grenze ihrer Kapazität"

          Ihr schreibt doch alle drei Monate einen "Brief an den Bundespräsidenten". Was macht ihr denn überhaupt produktiv? Vielleicht könntet ihr Euch mal um die wichtigen Dinge kümmern oder es Leute machen lassen, die mehr "Kapazität" haben. Ich sehe bei der FSFE nur Wichtigtuerei und Repräsentationsgesten, als ob ihr irgendwen vertreten würdet. Der UN-Prozess hat wohl manchen bei der FSFE schon ganz den Geist vernebelt. Das sieht man schon an der Sprache: "wird diesen Prozess koordinieren, und er plant, ihn so inklusiv wie irgend möglich zu gestalten"

          "Im Moment befinden wir uns noch in der Prozessplanungs-Phase, sobald wir dazu harte Fakten haben, werden wir sie veröffentlichen."

          Klartext: Georg weiss auch nicht, was Moglen und RMS da jahrelang vorbereitet und permanent ankündigt.

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          Von MS am Mi, 7. September 2005 um 14:33 #
          "In announcing the grant to the FSF and FSF Europe, Teus Hagen, chairman
          of NLnet said, "NLnet's support of the GPL and the Free Software
          movement, and its desire to see the successful adoption of GPLv3
          achieved in the spirit of internationalization, made the funding of
          this project an important priority for us." Hagen said, "We hope to
          encourage other grant-making organisations to help fund this unique
          project".

          "Allerdings braucht man eine Diskussionsgrundlage, wenn man zu irgendeinem Ergebnis kommen will. Diese wird von Richard Stallman geschrieben und Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. ... Für die Arbeit an der GPL wird aber etwas Ruhe erforderlich sein, die Richard für das Ende dieses Jahres eingeplant hat."

          Ihr kriegt 150 000 Eur dafür, dass RMS sich mal Ende des Jahres bequemt sich mit der GPL-Neufassung zu beschäftigen, und ihr redet was von Kapazitätsengpässen? Ja fehlt's denn noch? Ihr kriegt wohl den Hals nicht voll.

          Wie viel Jahre braucht ihr denn? Ich wette nicht einmal Greve selbst hat die GPLv3 im Entwurfsstadium bisher gesehen. Ihr nutzt die GPL-Debatte zu eurer eigenen Bereicherung und liefert nichts ab. Das ist ja nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass ihr nichts abliefert, aber auch niemanden ranlässt, der es machen könnte.

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            Von Georg C.F. Greve am Mi, 7. September 2005 um 15:46 #
              Ihr kriegt 150 000 Eur dafür, dass RMS sich mal Ende des Jahres bequemt sich mit der GPL-Neufassung zu beschäftigen, und ihr redet was von Kapazitätsengpässen? Ja fehlt's denn noch? Ihr kriegt wohl den Hals nicht voll.

            Es wäre in der Tat schneller und einfacher, die neue Lizenz einfach zu schreiben und zu veröffentlichen.

            Allerdings gäbe es dann keine Kommentar- oder Mitsprachemöglichkeit.

            Falls Dir also daran liegt, gehört zu werden, bist Du herzlich eingeladen, einen einjährigen globalen Prozess mit tausenden von Gruppierungen -- inklusive Firmen wie Intel, IBM, SUN & Co -- und vermutlich hundertausenden von Leuten, mit physikalischen Treffen rund um den Globus inklusive der gesamten Planung und Nachbereitung für 150.000 EUR durchzuführen.

              Ich wette nicht einmal Greve selbst hat die GPLv3 im Entwurfsstadium bisher gesehen.

            Die Wette hast Du verloren.

            Wir verstehen Euer Interesse. In etwa vier Monaten wird die inhaltliche Diskussion beginnen. Bis dahin sind dann auch die prozeduralen Fragen geklärt, über die wir Euch so bald wie möglich informieren werden.

            Auch wenn es schwierig sein mag bitte ich daher um etwas Geduld.

            Georg Greve, FSFE, Präsident

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              Von MS am Mi, 7. September 2005 um 19:40 #
              Danke jedenfalls für die Info,

              was macht ihr denn eigentlich derzeit? Seid ihr noch in Genf am Bloggen?

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                Von Georg C.F. Greve am Mi, 7. September 2005 um 22:44 #
                  was macht ihr denn eigentlich derzeit? Seid ihr noch in Genf am Bloggen?

                Das hängt von dem Zeithorizont Deiner Frage ab. Ich nehme es mal wörtlich auf diese Woche: Die letzten beiden Tage hatten wir viel zu tun, die Verbreitung der Fehlinformationen einzudämmen, bevor sie sich weiter ausbreiten konnten: Viele Telefonate und Emails mit Journalisten und Leuten aus der Community. Dazu kam heute noch eine neue Idee von Microsoft im EU-Fall mit der sie mal wieder versuchen wollen, SAMBA das Wasser abzugraben. Morgen sollte dazu was in der International Herald Tribune zu finden sein.

                Die notwendige Wartung unserer technischen Infrastruktur haben wir mittlerweile so gut wie abgeschlossen, Asterisk scheint seinen Dienst zunehmend zuverlässiger zu erfüllen, die interne Datenhaltung wurde aufgeräumt -- scheint zwar trivial, ist aber wichtig, wenn es wieder hektischer wird. Unglücklicherweise ist die Migration des Fellowship-Portals noch nicht komplett. Plone hat nie richtig funktioniert und eine norwegische Firma hat uns Unterstützung beim Umstieg angeboten, was wir gerne angenommen haben, doch leider gestaltet sich die Extraktion der Daten aus dem alten Portal und die Einrichtung der letzten 5% wie üblich etwas aufwändiger, als uns lieb ist.

                Zusätzlich zum üblichen Papierkram und der Abwicklung der Stichting NLnet Spende sind wir gleichzeitig dabei, mehrere EU-Projektanträge zur Erstellung Freier Software zu begleiten, wie wir es auch für AGNULA getan haben. Die Bürokratie der Kommission ist oft wenig unterhalsam -- siehe auch die Brave GNU World dazu -- aber die Erfahrung hat gezeigt, daß die Kommission eigene Projekte auch politisch gerne unterstützt: Das sollte nach unserer Ansicht Freie Software sein.

                Was den WSIS und die WIPO Aktivitäten angeht, so wird Karsten aus persönlichen Gründen diesmal nicht nach Genf fahren können. Für mich ist es noch nicht endgültig entschieden. Ehrlich gesagt bin ich wenig motiviert, denn die UNO ist meist sehr langsam, oft frustrierend und Genf kostet im Schnitt 250 Schweizer Franken pro Tag, wenn man im Hotel unterkommen muss, bzw. noch eins findet, denn zu den Konferenzen ist die Stadt oft überfüllt.

                Gleichzeitig wäre es vermutlich wichtig, hinzufahren: Auch wenn die zweite Phase des WSIS im Vergleich zum ersten Teil weniger dynamisch ist, sind die Fragen zu Internet Governance natürlich interessant und wichtig. Schwieriger ist noch die Tatsache, daß dort Microsoft massiv die internationale Zivilgesellschaft umwirbt, sie wissen auch warum: Dies sind die Organisationen, die in der ganzen Welt aktiv sind. Wenn diese Organisationen selber Microsoft einsetzen, bringen sie das auch den Anderen bei und machen so vor allem auch die südlichen Länder abhängig. Dieselben Leute sitzen dann in den regionalen und nationalen Gremien, bei denen die Entscheidungen zur Technologiestrategie fallen. (siehe dazu auch die Studienarbeit von Matthias Kirschner)

                Dem haben wir speziell in der ersten Phase stark entgegengewirkt -- stark genug, daß die internationale Zivilgesellschaft Freie Software zumindest proklamiert hat, wenn sie sie schon nicht selber einsetzen. Leider gibt es jetzt mehrere Projekte, die durch Microsoft unterstützt versuchen, den globalen Standard der Zivilgesellschaft zur Kommunikation und Selbstorganisation proprietär zu gestalten.

                Auch die Hauptversammlung der WIPO wird interessant, denn es geht um das Schicksal der sogenannten "Development Agenda", über die Karsten ja ausführlich berichtet hat. Überhaupt spitzen sich die WIPO Aktivitäten gerade zu, immer mehr Organisationen beantragen die Zulassung bei dieser Hauptversammlung, einschließlich unserer "guten Freunde" von der Business Software Alliance (BSA), die ja schon so freundlich waren, der EU Kommission bei der Softwarepatent-Richtlinie zur Seite zu stehen. Hier Flagge zu zeigen ist wichtig, sonst hören die Delegierten der 191 Länder nur eine "mehr geistiges Eigentum und härtere Strafen sind die Voraussetzung für eine bessere Welt"-Botschaft nach der Anderen.

                Dummerweise ist gerade diese Arbeit zumeist ein teures Vergnügen für uns: Die meisten Menschen sehen die Zusammenhänge dieser Ebene mit den langfristigen Auswirkungen nicht; es ist sehr schwer, Ursache und Wirkung zu erkennen. Daher wird diese Arbeit von dieser Seite kaum unterstützt. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben oft keine Möglichkeit, in solchen Zeiträumen zu denken und den Großen wie IBM sind wir in der Gesamtheit unserer Positionen (siehe Softwarepatente) zu unbequem als daß sie uns dafür unterstützen würden.

                Apropos Softwarepatente: Hier köchelt es noch immer vor sich hin -- eine Eruption im Laufe des nächsten Jahres ist nicht ganz unwahrscheinlich. Zudem hat die Kommission sich noch was Neues einfallen lassen: Strafrecht für Urheber- und Patentrechtsverletzungen in der Direktive, die intern nur als "IPRED II" (IPR Enforcement Directive -- Part 2) gehandelt wird. Es bildet sich gerade eine Koalition dagegen, an deren Aufbau wir mit beteiligt sind. Strafrecht für GPL Verletzungen macht nach unserer Einschätzung keinen Sinn, ebensowenig wie eine mögliche strafrechtliche Relevanz von eventuellen Softwarepatenten.

                Ich habe bestimmt gerade wieder ein paar Dinge vergessen -- beispielsweise unseren neuen Praktikanten, der Ende Oktober anfangen wird -- aber vielleicht gibt es Dir trotz der eher telegrammartigen Zusammenfassung einen kleinen Eindruck.

                Gruß,
                Georg Greve

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