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Mo, 17. Oktober 2005, 11:33

Software::Distributionen::Debian

Nächste Debian-Version im Dezember 2006

Steve Langasek hat den Debian-Entwicklern einen Zeitplan für die Freigabe der nächsten Debian-Version vorgestellt.

Ein Zeitplan für einen Debian-Release ist etwas, das bisher noch nicht dagewesen war. Frühere Releases wurden freigegeben, wenn sie »fertig« waren, also frei von kritischen Fehlern. Auch in Zukunft soll die Qualität Vorrang vor dem Zeitplan haben, jedoch wollen die Entwickler mehr Anstrengungen unternehmen, den Zeitplan zu halten. Debian 3.1 »Sarge« wurde immer wieder verschoben, bis endlich am 6. Juni 2005 alles zusammenpaßte. Allerdings mußten Kompromisse geschlossen werden, so wurde Dokumentation, die nach Auffassung des Projektes nicht frei genug ist, in Sarge noch belassen, und der Wechsel von XFree86 auf X.org wurde auf die Zeit nach der Veröffentlichung verschoben.

Viele Änderungen sind für die nächste Version »Etch« geplant oder bereits vollzogen. Wegen des großen Umfangs und der vielen unterstützten Architekturen der Distribution dauert jedoch eine große Änderung entsprechend lang und ist so kompliziert, daß normalerweise eine solche Änderung nach der anderen durchgeführt wird. Daher ist auch nicht geplant, »Etch« in den nächsten Monaten bereits freizugeben. Die Projektleiter peilen stattdessen den 4. Dezember 2006 als Termin an. Ab Montag, dem 30. Juli 2006, wird die Entwicklung Schritt für Schritt weiter eingefroren, um bis zum Dezember einen stabilen Stand präsentieren zu können.

Der Release-Manager will, daß die Entwickler bis spätestens Ende dieses Jahres ihre Pläne vorlegen, die tiefgreifende Änderungen am Debian-Softwarearchiv erfordern. Im ersten Halbjahr 2006 sollen dann bereits nur noch Änderungen vorgenommen werden, die nicht zu größeren Umstellungen führen. Normale Softwareupdates wird es weiterhin in großer Zahl geben.

Um die Veröffentlichung auf Kurs zu halten, müssen auch Probleme rechtzeitig erkannt und bekämpft werden. Das Team hat bereits im Vorfeld analysiert, welche Probleme eine Freigabe blockieren könnten, z.B. der Übergang von GCC 3.3 auf 4.0, der Übergang von XFree86 auf X.org, die Hinzunahme von x86_64 als weitere unterstützte Architektur, die wegen der Größe des Softwarearchivs eine Reorganisation der Mirror-Server erfordert, die schon erwähnte Problematik von nicht freien Dokumenten oder Firmware-Dateien und eine verbesserte Sicherheit für das Paketverwaltungssystem apt. Diese Punkte sind teilweise bereits erledigt.

Ein weiteres Ziel für »Etch« ist die Kompatibilität mit LSB 3.0. Dieses zählt aber nicht zu den kritischen Punkten, die die Freigabe von »Etch« aufhalten könnten. Alle Einzelheiten zu den Richlinien der Freigabe von »Etch« werden in der Release Policy aktuell gehalten.

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