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Mi, 19. Oktober 2005, 13:16

Software

Microsoft: Afrika braucht keine freie Software

Laut Microsoft braucht Afrika keine freie Software, sondern fundierte Kenntnisse in der IT.

Das Interesse an Open Source auf dem Afrikanischen Kontinent steigt. Gleich mehrere Projekte widmen sich dem schwarzen Kontinent und wollen die Bevölkerung und Regierungen über die Vorteile freier Software aufklären. Auch wenn es schwer fällt.

Kostenfreiheit greift nur selten als Argument für Linux. In manch einem Land beträgt die Zahl der Raubkopierten Software über 90% Auch das Konzept freiwilligen, unbezahlten Programmierens ist schwer zu erklären und gilt in Afrika vielmehr als Luxus reicher Länder. Sicherheit hingegen ist ein zentraler Aspekt, der auf großes Interesse bei den Beteiligten stößt. Open Source als Ausweg aus der Virenfalle und dem aufwendigen Patchen von Konkurrenz-Produkten findet anklang.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Gerald Ilukwe, Verantwortlicher von Microsoft Nigeria. Auch wenn erfahrungsgemäß der Manager nicht die Sicherheitsvorteile von Open Source sehe, sondern die eigene Produkte für eine bessere Wahl hält. Seiner Meinung nach spielen die Kostenvorteile freier Software nur eine untergeordnete Rolle. Was zählt ist die Ausbildung der Bevölkerung. »Man kann der Bevölkerung freie Software oder Computer geben, sie werden aber nicht die Erfahrung haben, sie auch zu benutzen«, sagte Ilukwe, wohl in Anspielung auf den von Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten Laptop.

Das Media Lab am MIT stellte in der Vergangenheit einen Billig-Laptop vor, der in den ärmsten Länder der Welt den Anschluss an die global EDV-Landschaft sicherstellen soll. In den nächsten zwölf Monaten will das Media Lab bereits zwischen 50.000 und 100.000 Stück herstellen. Das Jahr darauf sollen es über 100 Mio. sein. Potentielle Partner sind unter anderem auch afrikanische Länder.

Microsoft versucht laut Aussagen der Verantwortlichen die Akzeptanz der eigenen Produkten nicht durch »Carepakete«, sondern durch Schulungen zu steigern. Laut Neil Holloway, Präsidenten von Microsoft Europa, Mittleren Osten und Afrika, ist Training der IT-Kenntnisse das wichtigste Anliegen des Unternehmens. Microsoft ist deshalb gleich an mehreren Aktivitäten in Afrika beteiligt, die Lehrern helfen sollen ihre Kenntnisse zu steigern.

Was die Manager allerdings vergessen, ist die Tatsache, dass die Verfechter von freier Software nicht nur die Bevölkerung des schwarzen Kontinents mit Software- und Hardware ausstatten wollen, sondern selbst als Trainer fungieren. Gleich mehrere Organisationen, darunter SchoolNet Namibia, The Shuttleworth Foundation und die East African Centre for Open Source Software, unterstützen die Schulen bei der Einführung freier Software.

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