Nein?

Dann lege ich mich wieder schlafen und frage in ca. 100 Jahren noch mal nach.

Mich schläferte und ich entschlief,
Und siehe! mir träumte am Ende,
Daß ich mich in dem Wunderberg
Beim Ober-Linuxer befände.

Er watschelte durch die Säle herum
Mit mir im trauten Geschwätze.
Er zeigte wie ein Antiquar
Mir seine Kuriosa und Schätze.

Im Saale der Waffen erklärte er mir,
Wie man sich der Konsole bediene,
Von einigen Dämonen rieb er den Rost
Mit seinem Hermeline.

Er nahm ein Pfauenwedel zur Hand,
Und reinigte vom Staube
Gar manchen alten, verbuggten Code,
Auch manche Drucker-Haube.

Den Tux, den stäubte er gleichfalls ab,
Und er sprach: "Mein größter Stolz ist,
Daß noch keine Motte dies Plüschtier zerfraß,
Und auch nicht viel von SCO im Code ist."

Und als wir kamen in den Saal,
Wo schlafend am Boden liegen
Viel hundert Linuxer, kampfbereit,
Der Alte sprach mit Vergnügen:

"Hier müssen wir leiser reden und gehn,
Damit wir nicht wecken die Leute;
Wieder verflossen sind zwanzig Jahr,
Und Löhnungstag ist heute."

Er sprach mit schmunzelndem Gesicht,
Als ich ihn ansah verwundert:
"Ich zahle 50 Cent pro Mann,
Als Sold, nach jedem Jahrhundert."

Im Saale, wo die Libs stehn
In langen, schweigenden Reihen,
Da rieb der Linus sich die Händ',
Schien sonderbar sich zu freuen.

Er zählte die Configs, Stück vor Stück,
Und klapperte dabei mit den Rippen;
Er zählte und zählte, mit ängstlicher Hast
Bewegten sich seine Lippen.

"Das ist noch nicht die rechte Zahl" -
Sprach er zuletzt verdrossen -,
"Konsolen und Bugs, die hab ich genug,
Doch fehlt es noch an Genossen.

Ich warte, bis die Zahl komplett,
Dann schlag ich los und befreie
von Microsoft, die ganze Welt,
Die meiner harret mit Treue."

So sprach der Linus, ich aber rief:
"Schlag los, du alter Geselle,
Schlag los, und hast du nicht Linuxer genug,
Nimm Esel an ihrer Stelle."

Der Linus erwiderte lächelnd: »Es hat
Mit dem Schlagen gar keine Eile,
Man baute nicht Rom an einem Tag,
Gut Ding will haben Weile.

Ach, Linus Torvalds, so rief ich laut -,
du altes Fabelwesen,
Geh, leg dich schlafen, wir werden uns
Auch ohne dich erlösen.

Die Windows-User lachen uns aus,
Sehn sie an unserer Spitze
So ein Gespenst mit Zepter und Kron';
Sie rissen schlechte Witze.

Auch deine Botschaft gefällt mir nicht mehr,
Die alten Schreier und Narren verdarben,
Mir schon in der Burschenschaft die Lust
An den Linux-Farben.

Das beste wäre, du bliebest zu Haus,
Hier in dem alten Kyffhäuser -
Bedenk ich die Sache ganz genau,
So brauchen wir gar keinen Kaiser!"