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Mi, 1. März 2006, 20:53

Gesellschaft::Wirtschaft

Analysten blicken auf Open Source im Jahr 2010

SDForum und die Olliance Group haben gemeinsam ein Dokument über »die Zukunft von kommerzieller Open Source« veröffentlicht.

Am 19. Januar 2006 haben sich rund 70 Analysten, Open-Source-Aktivisten und Unternehmer in Santa Clara in Kalifornien getroffen, um die Zukunft von Open Source zu beleuchten. Ihre Aufgabe war einfach zu formulieren: Sie sollten kommerzielle Open-Source-Software im Jahr 2010 beschreiben und aussagen, wie der Zustand, den sie vorhersehen, erreicht werden soll. Die Veranstaltung wurde von SDForum und der Olliance Group, einer Open-Source-Beratungsfirma, organisiert. Die Teilnehmer konnten im Verlauf der Tagung laut Andrew Aitken von der Olliance Group einen unerwarteten Grad von Übereinstimmung erreichen.

Die Teilnehmer erlebten eine Paneldiskussion, an der der Verleger Tim O'Reilly, der Chief Open Source Officer Simon Phipps von Sun, der Vizepräsident für Emerging Software Technology Rod Smith von IBM und OSDL-Schatzmeister Larry Augustin teilnahmen. Dann gab Mark Radcliffe einen Statusbericht zu GPLv3. Danach wurden die Teilnehmer in sechs Gruppen aufgeteilt, von denen sich jede intensiv mit einer speziellen Fragestellung befaßte. Einige der Ergebnisse der Tagung waren:

  • Die Einkünfte aus Dienstleistungen werden bei den großen Softwareherstellern einen größeren Anteil einnehmen
  • Open Source wird für sich allein kein Geschäftsmodell sein
  • Open Source wird nicht als Software gesehen, sondern als ein effizientes Mittel, Software zu entwickeln und zu verteilen
  • Die Standardisierung und der verbreitete Einsatz von Open Source wird den Schwerpunkt der Softwareentwicklung auf die Funktionalität verschieben

Weniger einig waren sich die Teilnehmer über den genauen Zeitpunkt der Änderungen, die Open Source bringen wird, und wer den hauptsächlichen Code beitragen wird. Ferner sahen sie einige Hindernisse, die die Akzeptanz von Open Source behindern könnten, wenn sie nicht beseitigt werden. Zuviel Finanzierung durch Risikokapitalgeber wird ihrer Ansicht nach zu einem überfüllten Markt führen. Sie sehen zuviele Projekte und zu wenige Entwickler, um alle diese Projekte zu betreuen. Es sei mehr Konzentration auf wichtige Projekte notwendig, um diese zur Reife zu bringen. Ferner könnten manche Unternehmen befürchten, von Open Source verdrängt zu werden, und ihre Unterstützung für Open Source einstellen.

Viele weitere Einzelheiten zu dem sechsstündigen Treffen kann man dem Bericht »The Future of Commercial Open Source Think Tank Summary Report« entnehmen. Das siebzehnseitige PDF-Dokument kann nach Registrierung bei der Olliance Group heruntergeladen werden. Da es jedoch unter der freien Creative Commons Namensnennung 2.5-Lizenz steht, können Sie es auch ohne Registrierung von Pro-Linux.de herunterladen.

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