Login
Newsletter
Werbung

Thema: Savannah akzeptiert kein GPLv2

116 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
0
Von hes am Do, 23. März 2006 um 11:37 #
Tja, auch eine freundliche Diktatur ist eine Diktatur....
Schade, ich denke, damit tut sich die FSF keinen Gefallen.
Frei im Sinne von R. Stallmann sollte auch frei von Regulation durch die FSF beeinhalten oder?!

Ich werde zwar weiterhin die GPL-2 verwenden und kann auch bis zu einem gewissen Grade die Vorstellungen zur GPL-3 mittragen.

Die Entscheidung, welche Lizenz ich für mein Produkt wähle und zu welchem Zeitpunkt werde ich mir aber nicht nehmen lassen.

Zum Glück gibt es ja auch noch BerliOS... (und Sourceforge)

Könnte sein, dass nun einige Projekte zurüch auf SF gehostet werden?

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Pffft... am Do, 23. März 2006 um 12:00 #
obwohl der Stein des Anstoßes kommt ja von ihm kommt.

Die Formulierung "oder eine spätere Version" ist z.B. in Deutschland rechtlich überhaupt nicht haltbar, weil dadurch der Autor im Durchgriff durch die Verfügung der FSF über "spätere Versionen" der GPL Autorenrechte (nämlich die Wahl der Lizenz) dauerhaft an die FSF abtritt. Das ist ein Knebelvertrag und (nach neuem dt. Urheberrecht sogar explizit) unzulässig.

Was natürlich Poli nicht daran hindern sollte, sein Projekt *nicht* bei Savannah zu hosten. Savannah ist ja in USA gehostet, wo solche Regeln zulässig sind.

"If you can't stay the heat, get out of the kitchen."

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von netsrac am Do, 23. März 2006 um 12:26 #
Ich finde das sehr konsequent von der FSF. Vielleicht denkt so langsam mal der eine oder andere Entwickler darüber, ob er wirklich auf das richtige Pferd setzt, wenn er die GPL verwendet (die nun mal von der FSF "gesteuert" wird).
[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Michael Flaig am Do, 23. März 2006 um 13:12 #
Hi zusammen,

also ich finde diese Meldung schon fast erschreckend, gerade weil ich die GPLv2 für eine geniale Lizenz halte.
Die FSF und damit auch savannah sollte niemals die lizenz diktieren (wollen).

Klar ist, dass die Platform savannah ein GNU Projekt ist und darf natürlich auch frei entscheiden Projekte abzulehnen. Aber zur Bedingung zu machen, dass "GPLv2 oder später" als Lizenz gewählt werden muss finde ich persönlich nicht gut.

Die GPL v3 ist noch nicht fertig formuliert und schon jetzt gibt es Einwände bezüglich den Erweiterungen im Bereich DRM, uvm.
Unter anderem gibt es 1 großes Projekt, das bei GPLv2 bleiben wird - Der Linux Kernel.

Man darf natürlich auch nicht ausser Acht lassen, dass "GPLv2 und später" auch Vorteile hat. Sollte es z.B. ein rechtliches Problem mit der V2 geben könnte die FSF eine Korrektur nachschieben, die unklarheiten oder Probleme ausräumt, ohne dass jedes Projekt ewig damit beschäftigt ist auf die neue Version umzustellen.

Aber: Die V2 hat sich vor Gericht mehrmals bereits behauptet und ist von daher als sicher anzusehen. Ob die GPL v3, wenn diese fertig ist, anerkannt wird steht noch in den Sternen - schliesslich ist es eine zum Großteil neue Lizenz. Von daher sollte auch der FSF einleuchten, warum Programmierer die V3 auch kritisch sehen können und lieber auf Bewährtes setzen.

Es bleibt sowieso abzuwarten, ob Projekte ihre Lizenz auf "GPLv2 only" ändern, falls die V3 nicht das ist was sich die Programmierer davon erwarten.

Zum Glück ist Savannah nicht die einzige Platform für Projekte.

cya,

mfl

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Hen am Do, 23. März 2006 um 13:34 #
Was ist dann mit GNU Classpath. Das ist ebenfalls auf Savannah gehostet. Darf ich es dann so verstehen, daß GNU Classpath demnächst ebenfalls nur noch unter der GPL v3 stehen wird (zumal GNU Classpath sogar ein GNU Projekt ist) ?
[
| Versenden | Drucken ]
0
Von G. W. am Do, 23. März 2006 um 16:18 #
Der Leiter der F/OSS Labs bei "M$" (G. W.) empfiehlt Entwicklern Freier Software, den Dienst Savannah zukünftig nicht mehr zu verwenden. In einer Pressemitteilung gab G. W. bekannt, dass er zwar die Dienste anerkennt, die die FSF der Freien Software Gemeinschaft geleistet hat, doch durch die kürzlich durchgeführten Änderungen am Savannah-Dienst seitens der FSF sei es an der Zeit, zu anderen Diensten zu wechseln.

Features, durch die man seine Freie Software-Lizenz frei wählen kann, wurden entfernt. Zudem operierte Savannah früher ausschließlich auf der Grundlage der GNU GPL, die die Streichung der Updatemöglichkeit durch die FSF ausdrücklich zulässt, was seit März nicht mehr der Fall ist. Das führt dazu, dass längerfristig Entwickler Freier Software von Features abhängig werden, die nur durch Software bereitgestellt werden, welche nicht auf der Grundlage der GNU GPL operiert. Auch ist es nun nicht mehr möglich, die Konsequenzen der Nutzung des Savannah-Diensts abzusehen (die nächste veröffentlichte Version der GPL wird in über einem Jahr erscheinen).

Der Beginn des Einsatzes von nicht-GPL-konformer Software war der letzte in einer Folge von Schritten, durch die Entwickler an die FSF gebunden werden sollten. Es scheint auch Anzeichen dafür zu geben, dass die Mailinglisten auf GNU-genehme Inhalte beschränkt werden sollen. Da anzunehmen ist, dass es in Zukunft nicht leichter, sondern noch schwieriger wird, sich dieser Einflussnahme zu entziehen, empfielt G. W., so schnell als möglich zu wechseln.

Zuletzt bedankt sich G. W. noch bei der FSF dafür, dass der Freien Software Gemeinschaft Dank der Firma nicht nur eine moderne Entwicklungsplattform demonstriert wurde, sondern man zugleich auch darauf hingewiesen wurde, dass eine Einrichtung, die eine solche Plattform hostet, nicht von einer einzelnen Firma kontrolliert werden sollte.

Mögliche Alternativen sind beispielsweise SourceFubar.net, Tigris.org, SourceForge und BerliOS.de.

--

Tja, sowas kommt dabei heraus, wenn man eine herzzerreißende Kampagne gegen die renommierteste OSS-Entwicklerplattform der Welt mit dem geheuchelten Argument führt, diese Plattform wolle die Selbstbestimmung der Entwickler beschränken, um wenig später selbst damit anzufangen, die Selbstbestimmung der Entwickler zu beschränken.

Macht mal weiter so. Irgendwann wird der eine oder andere begreifen, dass es der FSF vor allem um Machtausübung und Einflussnahme auf Projekte geht, zu denen die FSF nichts beigetragen hat. Positionspapiere, die vielleicht ganz nett sind, hin oder her: Spätestens wenn eine Organisation sich die Freiheit ganz groß auf die Fahnen schreibt und gegen Kontrollversuche Stellung bezieht, selbst aber genau dieselben Mittel zur Durchsetzung ihrer Eigeninteressen anwendet, wird es sehr, sehr eklig.

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Felix am Do, 23. März 2006 um 17:49 #
Savannah gehört nunmal zu gnu, daher ist es ihr gutes Recht Bedingungen festzulegen die der Gnu Politik entsprechend. Man sollte Freiheit und OpenSource nicht mit einer mir-doch-wursch Haltung verwechseln und die Leute bei Gnu sagen daher sicher nicht:
"Oh, wir haben ja dieses wunderbare Savannah. Mögen sich alle Entwickler wohl fühlen und nach ihrem Willen und Wesen entfalten. Geld haben wir ja auch genug, und unser Image ist unantastbar, da ist es nicht so wichtig welche Lizenzen unterhalb einer gnu.org Domain laufen"

Es gibt ja genügend andere Plattformen, und wenn keiner mehr gnu und savannah verwendet, ist das auch ok und der Lauf der Dinge. Ich kann da nix wildes dran sehen.


P.S. Ich finds auch unsinnig etwas unter eine Lizenz zu stellen die es noch nicht gibt, aber es ist halt der einzige Weg den großen Aufwand später zu vermeiden.

P.P.S. Man könnte ja auch nongnu.org nehmen, aber das gehört ja auch leider gnu ;)


Felix

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von ano am Do, 23. März 2006 um 19:00 #
Das Problem - und das ist es - das die FSF die Lizenzen kontrolliert wurde schon lange erkannt und z.B. 2001 diskutiert.
Dazu sollte man mal den -meiner Meinung nach- sehr guten Artikel
"Working Without Copyleft" bei O'Reilly lesen.
http://www.oreillynet.com/pub/a/policy/2001/12/12/transition.html

viel spass beim lesen

[
| Versenden | Drucken ]
0
Von Sebastian Wieseler am Do, 23. März 2006 um 20:51 #
*Also*, ersteinmal ist die Sache so ziemlich alt. Wir fordern Projekt-Administratoren nicht erst seit gestern auf ihre Sachen unter eine freie Software Linzenz zu stellen, die kompatibel mit der GNU GPL ist und wenn sie die GPL wählen, dann _nur_ GPL vX or any later version.

Unsere Gründe möchte ich hier nochmals kurz darlegen, obwohl sie in dem verlinken Tracker Item auch zu finden sind:
* falls man nur unter der GPL vX lizenzieren würde, müsste man bei neueren Versionen der GPL jeden einzelnen der Copyright-Holder später ansprechen und fragen ob man denn seine Software nun auch unter der GPL vX lizenzieren dürfte
* falls der ursprüngliche Autor tot ist, oder nicht mehr kontaktierbar würde der Code unter der "alten" GPL vX bleiben, und dürfte nicht in Software eingesetzt werden, die unter der "neueren" GPL vX steht; oder generelles Re-Licensind würde nicht mehr möglich sein
* GPLv3 und GPLv2 werden inkompatibel sein
* neuere Versionen der GPL werden in dem selben "Spirit", wie alte Versionen von der FSF abgesegnet; was aufjeden Fall verhindert das der Copyleft Gedanke aufgegeben wird - das heisst die FSF hat auch nicht ubegrensten Spielraum was neure GPL-Versionen betrifft
* GPLv2 SourceCode kann und darf nicht in GPLv3-Projekten eingebracht werden, und v2 und v3 Projekte können auch nicht gegeneinander gelinkt werden (wegen der Inkompatibilität von v2 und v3) - daher ist es unbedingt nötig "vX or any later" zu nehmen, und sich nicht auf eine bestimmte Version einzuschiessen.


Ich hoffe mal alle Unklarheiten damit ausgeräumt zu haben...
Mit freundlichen Grüssen

Sebastian Wieseler

[
| Versenden | Drucken ]
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung